Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
seiner blutigen Hand durchs Haar fahren, überlegte es sich dann aber anders und ließ sie einfach hängen. »Es war ein interessanter Vormittag.«
»Das kann man wohl sagen.« Puck musterte die Leichen der Drahtmänner und rümpfte die Nase. »Was zur Hölle sind das für Dinger?«
»Eiserne Feen«, erklärte ich. »Ich habe sie schon einmal gesehen. Sie waren mit Tertius im Thronsaal, als er das Zepter gestohlen hat.«
»Das Jahreszeitenzepter?« Puck starrte mich fassungslos an. »Oh Mann. Daher kommen also die Gerüchte, dass es Krieg geben wird. Der Winter wird den Sommer tatsächlich angreifen.« Finster sah er Ash an. »Dann befinden wir uns also im Krieg. Wunderbar! Sollen wir Zeit sparen und uns gleich gegenseitig umbringen, oder willst du bis später warten?«
»Fang gar nicht erst damit an, Goodfellow.« Ash starrte genauso finster zurück. »Ich wollte nicht, dass es so kommt. Und ich habe keine Zeit für einen Kampf.« Er seufzte tief und wich meinem Blick aus. »Eigentlich kannst du uns beiden sogar einen Gefallen tun, wenn du schon mal hier bist. Ich möchte, dass du Meghan zurück an den Sommerhof bringst.«
Trennungen und Erinnerungen
»Das ist alles?«, fragte Puck, während ich Ash anstarrte und nicht glauben konnte, was ich eben gehört hatte. Er sah mich immer noch nicht an und Puck redete weiter, ohne irgendetwas zu bemerken: »Sie zurück an den Hof bringen? Das ist leicht. Das hätte ich sowieso gemacht, egal, ob es dir gepasst hätte oder nicht. Das gehört zu dieser ganzen Geschichte mit der Rettung dazu, weißt du …«
»Was redest du da?«, schrie ich und Puck zuckte zusammen. »Von wegen zurück an den Sommerhof! Wir müssen das Zepter von den Eisernen Feen zurückholen! Das ist der einzige Weg, wie wir diesen Krieg verhindern können.«
»Das ist mir durchaus bewusst.« Ash sah mich endlich an, doch seine Augen waren kalt. »Aber das ist das Problem des Winterreiches. Das Zepter wiederzubeschaffen, liegt in meiner Verantwortung. Ich will, dass du an deinen eigenen Hof zurückkehrst, Meghan. Dort wirst du sicherer sein. Diesmal kannst du mir nicht helfen. Geh nach Hause.«
Ich fühlte mich verletzt und verraten. »Du wolltest mich von Anfang an bei Oberon abladen, oder?«, fauchte ich. »Verdammter Lügner. Ich dachte, wir würden zusammen nach dem Zepter suchen.«
»Das habe ich nie behauptet.«
Puck sah verwirrt zwischen Ash und mir hin und her. »Ähm, du willst damit also sagen, dass du nicht zurück nach Hause willst?«, fragte er mich. Ich starrte ihn wütend an, woraufhin er nur mit den Schultern zuckte. »Wow, damit wäre mein ganzer Rettungsplan ja irgendwie total überflüssig. Wie wäre es mit einem kleinen Stichwort, Prinzessin? Irgendwie habe ich keine Ahnung, was hier gerade abgeht.«
»Wir müssen das Zepter finden«, erklärte ich Puck, weil ich hoffte, dass er mich dabei unterstützen würde. »Ash kann das nicht allein machen. Wir können ihm helfen …«
»Nein, könnt ihr nicht«, unterbrach Ash mich. »Diesmal nicht. Du hättest keinerlei Nutzen für mich, Meghan, nicht solange deine Magie versiegelt …« Er brach hastig ab und sah schuldbewusst drein, doch Puck kniff die Augen zusammen.
»Versiegelt?« Puck trat drohend einen Schritt auf ihn zu. »Du hast sie mit einem Bindungszauber belegt?«
»Ich nicht.« Ash sah ihn trotzig an. »Mab hat es getan. Als sie an den Winterhof kam. Mab befürchtete, dass ihre Kraft zu groß sein könnte, also hat sie ihre Magie versiegelt, um den Hof zu schützen.«
Ich erinnerte mich wieder an die Glaswand, gegen die ich zu rennen schien, wann immer ich mehr als den simpelsten Schein einsetzen wollte, und Wut loderte in mir auf. Wie konnte sie nur! »Und du hast es gewusst«, beschuldigte ich Ash. »Du hast von diesem Siegel gewusst und hast es nicht für nötig gehalten, es mir zu sagen?«
Ash zuckte ohne einen Funken Reue mit den Schultern. »Mab hat es so befohlen. Außerdem, welchen Unterschied hätte es gemacht? Ich kann schließlich nichts dagegen tun.«
Ich wandte mich an Puck, der den Prinzen so finster anstarrte, als würde er ihn am liebsten auf der Stelle angreifen. »Kannst du das Siegel brechen?«
Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Prinzessin. Nur Mab oder jemand, der über eine ähnlich große Macht verfügt wie sie, kann eine Bindung aufheben, nachdem sie einmal gesetzt wurde. Damit kannst du zwischen Oberon und Mab selbst wählen.«
»Ein Grund mehr für dich, an den Sommerhof
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