Ploetzlich Mensch
über seinen Oberkörper strichen. Sie öffnete ihren Schoß, dessen Anblick allein neue, berauschende Wellen von Endorphinen durch seinen Kö r per jagte. Langsam sank sie auf ihn hinab.
Hitze umgab ihn und das Gefühl ihrer sich vereinenden Körper war so überwältigend, dass sie beide laut aufstöhnten.
Er umfing Claras schlanke Taille mit seinen Händen, hob ihren za r ten Körper empor und ließ sie dann wieder auf seinen Schoß hinab gleiten.
Es war wie ein Tanz ohne Musik, den sie vollführten. Ein dränge n des, immer schneller werdendes Auf und Ab.
Clara hatte die Augen geschlossen und gab sich ganz seiner Berü h rung hin. Ihr Mund war leicht geöffnet und bei jedem Aufeinandertre f fen ihrer Körper drang ein leises Seufzen über ihre Lippen.
Ihre Beine legten sich um seinen Rücken, umklammerten ihn und ließen ihn noch tiefer vordringen, bis der Rausch ihrer Sinnlichkeit schließlich in einer gewaltigen Explosion des Glücks gipfelte.
Sie waren eins. In diesem Moment spürte er sie mit jeder Faser seines Körpers. Als würden ihr Geist, ihr Leib und ihre Seelen miteinander verschmelzen, zu einem einzigen Wesen. Er wünschte sich, dass dieser Moment für immer verweilen möge. Dass er sich nie wieder von ihr trennen müsste, und doch war ihm klar, dass diese Verbindung zeitlich begrenzt war.
Er spürte, wie ein Teil von ihm sich löste, und in ihren Körper übe r ging. Ein Teil, der nie wirklich zu ihm gehört hatte und der nun an se i nen rechtmäßigen Platz zurückkehrte. Und es war gut so. Es würde Clara vor einem weiteren Ausbruch schützen, und ihr Wohlergehen war das Einzige in diesem Leben, das für ihn noch von Bedeutung war.
Schwer atmend, seinen heißen, verschwitzten Körper noch immer eng umschlungen, sank sie in seine Arme.
Ihr Herz schlug so wild, dass er es an seiner Brust spüren konnte, und das Lächeln, das auf ihren Lippen lag, war so überglücklich, dass er sich von ihrer Glückseligkeit anstecken ließ. Plötzlich wünschte er sich, er hätte das Fragment nicht an sie zurückgegeben, um noch eine Weile bei ihr bleiben zu können. Doch Luminis war nicht länger ein Teil von ihm. Auch die bizarre Lichtaura, die Claras Körper umgeben hatte, war verschwunden. Das Siegel schien verschlossen zu sein.
Einen Moment lang hatte er die Hoffnung, dass die Priesterin sich geirrt haben könnte und er nun doch ein Mensch bleiben würde. Doch dann spürte er, wie die menschliche Wärme langsam aus seinem Kö r per verschwand und der eisigen Kälte eines Vampirs Platz machte.
Clara blickte ihn noch immer aus ihren blauen Augen glücklich an. Er erwiderte ihren Blick, der bis tief in sein Innerstes zu sehen schien. Es gab nur einen einzigen Menschen in seinem alten Leben, dem er sich jemals so verbunden gefühlt hatte, wie nun ihr. Aber dieser Mensch war tot. Gestorben durch seine Hand. In wenigen Augenbl i cken würde auch er nur noch ein Haufen Asche sein, die der Wind d a vonblies. Eine seltsame Ruhe überkam ihn bei diesem Gedanken. Er streckte seine Hand aus und strich Clara liebevoll durch das Haar, um noch einmal die seidig, weiche Struktur unter seinen Fingern spüren zu können.
„ Du bist wieder ein Vampir“, stellte sie verwundert fest.
„ Und du bist wieder in Sicherheit. Luminis kann jetzt nicht mehr ausbrechen. Das Siegel ist wieder verschlossen.“ Er versuchte zu l ä cheln, war sich aber nicht sicher, ob es ihm gelang, die Wehmut daraus zu verbannen.
„ Was soll das heißen? Was ist mit dem Siegel?“ Clara war sichtlich verwirrt. Ihr Blick glitt an ihm vorbei zum Horizont. „Dean! Die So n ne!“ Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, was sie meinte. Er spürte die schmerzhaft brennende Wärme der Strahlen bereits auf se i ner nackten Haut. Doch er empfand keinerlei Angst. Er würde hier und jetzt sterben und er war glücklich darüber. Clara war in Sicherheit, das war alles, was zählte. Sein Tod würde eine Erlösung für sie beide sein und die Strafe für seine Taten. Wer konnte schon sagen, zu was für Gräuel der Vampir in ihm noch fähig war. Niemand sollte mehr durch seine Hand sterben. Es würde hier enden und es war gut so.
„ Dean! Du musst sofort in den Schatten“, rief sie mit aufsteigender Panik in ihrer Stimme. Doch er schüttelte den Kopf.
„ Es ist alles in Ordnung.“ Er beugte sich vor, um sie in die Arme zu schließen. Er wollte sie noch einmal spüren, ihren Duft riechen, ihre Nähe genießen. Sie saß noch immer auf seinem
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