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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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getraut hatten, bis zur verwunschenen Burg zu reisen. Er stimmte ihnen zu, dass die Sache mit den Skeletten und dem Totenbeschwörer ziemlich eigenartig und unheimlich war. Gromit ließ sich jedes Detail ihres Abenteuers genau erzählen. Er fragte immer wieder nach, wenn er irgendetwas nicht genau verstand. Schließlich kamen sie auf das Buch zu sprechen, dass sie in der Krypta der verwunschenen Burg gefunden hatten. Mugel stand auf und schleppte seinen prall gefüllten Bauch zu der Garderobe neben der Wohnungstür. Dort lag, unter Himbis Rucksack, das alte, zerfledderte Buch. Er nahm es auf und gab es Gromit. Dieser konnte es gar nicht glauben. Die beiden hatten ihn doch nicht auf den Arm genommen, wie er es anfangs vielleicht noch gedacht und auch einwenig gehofft hatte. Offenbar stimmte alles, was sie ihm erzählten, und das beunruhigte ihn sehr. Etwas Schreckliches war im Gange, dessen Ausmaß noch nicht zu erkennen war. Neugierig durchblätterte er das alte Buch. Ein dünnes rotes Band war an der Stelle zwischen den Seiten eingeklemmt, auf denen sich das Bild mit den dreizehn Dolchen befand. Gromit fuhr mit seinem Finger über die brüchige Seite und zählte die Dolche genau nach.
     
    „Tatsächlich, genau dreizehn. Doch was hat das zu bedeuten?“ fragte er, seinen Blick nicht von dem Buch lassend.
     
    Himbi nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier.
     
    „Wir wissen es nicht. Sag, kennst du diese Schrift?“ fragte Himbi.
     
    Gromit schüttelte den Kopf.
     
    „Nein, die habe ich noch nie gesehen. Aber ich kenne jemanden, der euch vielleicht sagen kann, um was für eine Schrift es sich hier handelt. Vielleicht kann er euch helfen. Ich habe einen Bekannten. Er ist ein seltsamer Kauz. Ein Forscher und Schriftgelehrter, der am anderen Ende der Stadt wohnt. Sein Name ist Tore Andersson. An eurer Stelle würde ich ihn morgen früh aufsuchen. Sagt, dass ich euch geschickt habe und er wird euch helfen!“ sagte Gromit.
     
    Himbi und Mugel bedankten sich bei Gromit. Sie saßen noch bis weit in die Nacht zusammen im Wohnzimmer, aßen und tranken. Mugel war der Erste, der völlig erschöpft in seinem Sessel einschlief. Schließlich kam Gromit auf etwas ganz anderes zu sprechen.
     
    „Hast du den Brief schon gelesen?“, fragte er Himbi.
     
    Dieser schüttelte bloß den Kopf.
     
    „Das habe ich mir gedacht. Du wirst schon wissen, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Aber sag, wie geht es dir?“
     
    Himbi nahm einen weiteren Schluck aus seinem Bierhumpen, bevor er antwortete. Es fiel ihm schwer, über seine Gefühle zu reden. Seine Erinnerungen schnürten ihm derart die Kehle zu, dass er kaum antworten konnte.
     
    „Es vergeht keine Sekunde, an dem ich nicht an ihn denken muss. Und es vergeht keine Sekunde, an dem ich nicht auch an Iria denken muss.“ stammelte er kaum hörbar.
     
    Gromit sah ihn freundlich und mit einem beistehenden Lächeln an.
     
    „Das ist ganz normal. Doch das Einzige was dabei hilft ist darüber zu sprechen. Auch wenn es dir jetzt noch viel zu schwer erscheint. Ich bin immer hier. Das weißt du doch?“ fragte Gromit.
     
    Himbi nickte.
     
    „Eines würde mich doch jetzt mal interessieren. Du hast eine orkische Freundin? Aber du hast doch damals gegen die Orks gekämpft, wie kannst du ihnen dann jetzt bloß trauen?“ fragte Himbi neugierig.
    „ Nun, die Sache ist die. Man darf die Geschöpfe dieser Erde nicht über einen Kamm scheren, nur weil einige von ihnen einmal Mist gebaut haben. Ich kenne keine Rasse auf der Welt, die nicht schon das ein oder andere Schlimme gemacht hat. Du darfst die Dinge nicht zu engstirnig sehen, das wäre zu einfach. Wenn du allem Unbekannten mit solchen Vorurteilen gegenübertrittst, dann wird dir in deinem Leben die eine oder andere wunderbare Erfahrung verwehrt bleiben. Denk da mal drüber nach!“ antwortete Gromit väterlich. „Sag, hast du noch immer die beiden Betten in deinem Gästezimmer stehen?“, fragte Himbi nach einer kurzen Zeit des Schweigens.
     
    Gromit nickte. Erfreut stand Himbi auf.
     
    „Nimm es mir nicht übel alter Freund, aber ich bin wirklich todmüde. Lass uns morgen weiter reden, wenn ich ausgeruht bin!“ sagte Himbi erschöpft.
    „ Natürlich, ich werde euch etwas zum Frühstück zubereiten, bevor ich zur Arbeit gehe. Wir sehen uns dann morgen Abend wieder. Gute Nacht!“ mit diesen Worten verabschiedete sich Gromit von Himbi und ging nach oben in sein Schlafzimmer.
     
    Himbi mobilisierte seine

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