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Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 02 - Max braucht ein Zuhause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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gezwungen wird!“ Cornelia hatte sich heiß geredet und holte tief Luft. „Bei mir gibt es das nicht! Ich frage immer zuerst, ob ich etwas falsch mache, ehe ich dem Pferd die Schuld gebe. Fast immer ist es nämlich der Reiter, der sein Verhalten ändern sollte. Ihr wißt alle, daß es verrittene Pferde gibt, die schlechte Angewohnheiten entwickelt haben, aber auch das ist immer die Schuld der Ausbilder. Kein Pferd kommt verritten auf die Welt!“
    Sabine lächelte. Das war echt Cornelia! Deshalb fühlte sie sich auf dem Ponyhof so wohl - weil hier gut und sensibel mit den Pferden umgegangen wurde. Cornelia jagte sie nicht von Reitstunde zu Reitstunde, um möglichst viel Geld herauszuholen. Sie schonte ihre Pferde, dachte immer zuerst an das Wohlergehen der Tiere. Sie war geduldig mit ihnen und gab sehr guten Reitunterricht. Niemals schrie sie herum, selten wurde sie ungeduldig.
    Sabine dachte an einen ihrer früheren Reitlehrer. Wie der immer herumgebrüllt hatte, mit den Schülern und auch mit den Pferden. Die Schüler waren endlich weggeblieben, und die Pferde waren völlig abgestumpft gewesen. Sabine war der Unterricht verleidet gewesen, fast wäre ihr der Spaß am Reiten vergangen. Es war gut, daß es nicht überall so roh zuging, daß es Reitschulen gab wie den Ponyhof Kleines Hufeisen, wo Menschen und Pferde mit Respekt behandelt wurden.
    Der Hundertjährige Kalender behielt recht: Es wurde wieder richtig warm. Es war, als ob der Sommer den Herbst noch einmal verdrängen wollte; die Sonne schien strahlend und ließ die bunten Blätter aufleuchten. Auch für den Tag des großen Rittes war gutes Wetter angesagt.
    „Nimmst du wirklich deine Badesachen mit?“ Katrin stand bei Sabine im Zimmer. Die Mädchen wollten gemeinsam zum Ponyhof fahren. Es war noch früh, sie wollten ihre Pferde in Ruhe vorbereiten. In der letzten Zeit hatten sie regelmäßig trainiert.
    Entschlossen faltete Sabine ihr Handtuch zusammen. „Ich will mit den Pferden ins Wasser! Sicher ist der Stettner See noch nicht sehr kalt. Helga und Vera waren dort erst vor ein paar Tagen zum Baden!“
    „Also, ich warte ab“, meinte Katrin. Für abenteuerliche Unternehmungen, bei denen man womöglich fror, war sie nicht so leicht zu begeistern. „Reiten wir denn überhaupt zu einem See?“
    Sabine nickte. Katrin hatte eine Besprechung mit Cornelia verpaßt und wußte daher den Weg noch nicht ganz genau. „Wir werden dort Mittagspause machen. Michaelas Eltern kommen mit dem Auto hin und bringen alles mit, was wir nicht in unsere Packtaschen kriegen. Du wirst sehen, es wird bestimmt ganz toll werden!“
    Die Sonne schien, und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen, als die Freundinnen auf dem Ponyhof ankamen. Janosch begrüßte sie mit freudigem Gebell, und Cornelia winkte ihnen von der Sattelkammer aus zu. Sie trug Grauchen auf dem Arm. Die Katze liebte das zuweilen, auf Cornelias Arm war sie auch vor Janosch in Sicherheit. Sie fauchte ihn zwar immer noch an, aber nicht mehr so wild wie noch vor ein paar Wochen. Wenn die Graue genug Zärtlichkeit bekommen hatte, sprang sie von Cornelias Arm und ging ihrer Wege. Sie schlief auch weiterhin in Maxs ehemaliger Futterkrippe, fast so, als hoffte sie darauf, daß ihr Freund eines Tages doch zurückkäme. Auch Sabine dachte oft an das schwarzweiße Pony. Sie hatte Max sehr gern gehabt, und sie ver-mißte ihn oft. Das hatte nichts damit zu tun, daß sie auch Michaelas Stute Wolkenmähne sehr liebte und sie mitversorgte.
    Mit den Halftern in der Hand gingen Katrin und Sabine zur Koppel, jede sollte zwei Pferde auf den Hof bringen. Sabine wollte Glofaxi und Wolkenmähne nehmen, Katrin die Haflinger.
    Wolkenmähne schnaubte freudig und rieb ihren Kopf an Sabines Schulter, als sie die Mädchen sah. Die dunklen Augen der Stute schimmerten warm und vertrauensvoll, sie waren nicht mehr so angstvoll aufgerissen. Wolkenmähne wußte, daß sie hier auf dem Hof gut behandelt wurde, daß sie keinen Grund mehr hatte, vor den Menschen davonzulaufen. Bereitwillig ließ sich die erdbraune Stute das Halfter anziehen und ging neben Glofaxi mit zum Hof.
    „Heute geht es auf unseren großen Ritt, meine Kleine“, flüsterte Sabine der Islandstute ins Ohr und strich liebevoll über Wolkenmähnes weiße Mähne.
    Als sie auf dem Hof ankamen, waren dort schon die meisten Teilnehmer des Tagesrittes versammelt. Marei und Franz gingen gerade los, um ihre Pferde von der Koppel zu holen, während die anderen schon zu putzen

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