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PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

PR 2676 – Der Chalkada-Schrein

Titel: PR 2676 – Der Chalkada-Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nachdenken musste.
    Mondras Hand drückte seine fester. »Wir sind noch mehr als fünf Stunden unterwegs«, sagte sie. Ihre Stimme klang rau. Er kannte sie gut genug, sodass er allein an diesen wenigen Worten genau ablesen konnte, wie sie sich fühlte. Aber nicht einmal das wäre nötig gewesen.
    Die ganze Zeit, die sie gemeinsam verbracht hatten, kam ihm in den Sinn, und es erstaunte ihn selbst, wie viel Ruhe in diesen Erinnerungen verborgen lag. Nicht, weil sie sich auf ruhige Zeiten bezogen, sondern weil seine Seele Frieden dabei fand.
    Frieden im absoluten Entsetzen.
    Denn an ihrem Zielort fraß die Weltengeißel in diesen Momenten die Bevölkerung eines ganzen Planeten, und sie konnten nichts dagegen tun. Sogar wenn sie das Ziel erreichten, blieben ihnen die Hände gebunden. Allein, ohne eine Flotte an ihrer Seite, vermochten sie das grauenhafte Machtinstrument von der Größe eines Mondes nicht anzugreifen.
    Ramoz war mit seiner Flotte ebenfalls unterwegs, mit 50.000 Sternraumern im Synchronflug, doch er würde später ankommen als MIKRU-JON.
    Noch später.
    Noch tausend Tode später.
    Perry Rhodan und seinen Begleitern blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass die Weltengeißel überhaupt noch vor Ort war, wenn sie das Ziel erreichten. QIN SHIS Tötungsinstrument fraß stets nur eine gewisse Zeit, ehe es weiterzog und einen weitgehend oder vollständig entvölkerten Planeten zurückließ.
    Wie viele dieser 72 Stunden noch blieben, wusste niemand an Bord. Regius' Informant hatte den Beginn dieses Einsatzes nicht genau benennen können. Es gab auch keine Möglichkeit, ihn vor Ort zu befragen.
    Ein Dosanthi, der als Undercover-Agent auf einem Xylthenschiff arbeitete, hatte die Botschaft übermittelt. Ein Wunder, dass er überhaupt eine Information auf den Weg hatte schicken können. Er war einer der vielen namenlosen Helden in diesem Krieg, deren Namen nie in die Annalen eingehen würden. Vielleicht war er entdeckt und getötet worden; oder es war ihm gelungen, wieder unterzutauchen. Rhodan hoffte es für ihn.
    Am Ziel würde MIKRU-JON gezwungen sein, sich zu verbergen und zu beobachten. Auch dann mussten sie dem Sterben tatenlos zusehen. Sie hatten mit Ramoz einen Orientierungsstopp etwa zwei Lichtjahre vom Zielsystem entfernt im Ortungsschutz einer Sonne vereinbart.
    Dort wollten sie zusammentreffen – und bis dahin konnten Rhodan und seine Begleiter hoffentlich schon Informationen sammeln, die ein rasches Eingreifen ermöglichten. Falls sie nicht ohnehin längst zu spät kamen.
    »Bis wir ankommen«, sagte Gucky, »ziehe ich mich zurück.« Er ging in Richtung des zentralen Antigravschachtes. »Ich versuche zu ruhen.«
    »Was hast du vor?«
    »Kräfte sammeln. Wenn wir dort sind, teleportiere ich in die Weltengeißel.«
    »Das kannst du nicht!«, rief Mondra erschrocken. »Du weißt doch, dass ...«
    »Oder auf ein Xylthenschiff der Wachflotte«, unterbrach Gucky. »Vielleicht ist Kaowen mit seiner RADONJU vor Ort. Jedenfalls werde ich irgendetwas tun. Einen der Irrsinnigen, die für die Weltengeißel verantwortlich sind ...«, er stieg in den Antigravschacht und sank nach unten, »... dafür zur Rechenschaft ziehen.«
    Das Letzte, was Rhodan von dem Mausbiber sah, war, wie er sich während dieser Worte in einer eindeutigen Geste mit der flachen Hand über die Kehle fuhr.
     
    *
     
    Jede neue Nachricht war ein Schlag ins Gesicht.
    Die Gesamtlage in dieser Galaxis entglitt Kaowen mehr und mehr. Falls er sie überhaupt jemals im Griff gehabt hatte.
    Gewiss, er kontrollierte die verbliebenen Schiffe der QIN SHI-Garde, aber das änderte nichts daran, dass Chanda brannte. Und das nicht, weil der Protektor mit starker Hand für Ordnung sorgte, sondern weil QIN SHIS Verschwinden ungeahnte Folgen nach sich zog.
    Die Verhältnisse erwiesen sich als noch weitaus komplizierter als zunächst gedacht. Ein Machtvakuum bildete sich heraus, und es gab nicht nur die großen Parteien, die es füllen wollten; nicht nur den Verzweifelten Widerstand und seine diversen Verbündeten, sondern Kaowen als militärischer Anführer der Xylthen und ihrer Hilfsvölker andererseits.
    Drei Dutzend Völker und mehr probten kreuz und quer über Chanda verteilt den Aufstand.
    Rund um den Protektor in der Zentrale der RADONJU herrschte Hektik. Xylthen eilten umher, sein Stellvertreter stand unablässig in Diskussionen mit hochrangigen Offizieren. Pausenlos gingen Nachrichten ein, waren Entscheidungen zu treffen.
    Kaowen hielt sich aus

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