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PR 2700 – Der Techno-Mond

PR 2700 – Der Techno-Mond

Titel: PR 2700 – Der Techno-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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würden. Er packte Rhodans Hand, umklammerte sie geradezu. »Danke«, stieß er hervor. »Danke für alles.«
    Wieder ein Abschied. Manchmal war es Rhodan, als habe er sich endlich an diese Art Schmerz gewöhnt, aber in diesem Augenblick wurde ihm wieder einmal klar, dass das nicht der Fall war und niemals der Fall sein würde. Und dass es gut so war.
    »Viel Glück«, sagte er. »Grüß Plophos von mir! Und schreib wieder ein Buch.«
    Der Historiker schien noch etwas sagen zu wollen, aber dann nickte er nur, ließ Rhodans Hand los, stieg in den Gleiter und bat: »Rohrbahnstation Terrania-Süd.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte der positronische Autopilot.
    Die Tür glitt zu, das Fahrzeug hob ebenso rasch wie elegant ab. Ein letzter Blick von Choek, dann war er im Nachthimmel verschwunden.
    Rhodan blickte zur Seite, ins Dunkel des Vorgartens, und sagte laut und vernehmlich: »Wer immer du bist, du kannst den Deflektorschirm jetzt abschalten.«
     
    *
     
    Die Gestalt Attilar Leccores schälte sich aus dem Dunkel. Mit missmutigem Gesicht fummelte er an einem Kästchen an seinem Gürtel herum.
    »Wie hast du mich bemerkt?«, wollte er wissen.
    »Ein Flimmern aus den Augenwinkeln«, sagte Rhodan. »Dein Deflektor hat mit dem Abschirmfeld des Hauses interagiert.«
    »Das hätte er nicht tun dürfen.«
    »Es ist ein sehr gutes Abschirmfeld.«
    »Es ist auch ein sehr guter Deflektor.«
    Rhodan bedeutete dem TLD-Chef, ins Haus zu kommen. »Wenn du schon so heimlich unterwegs bist, sollten wir nicht länger hier draußen herumstehen als nötig.«
    Leccore folgte der Einladung, schüttelte sich ein wenig, so als habe er ziemlich lange da draußen gewartet und als sei ihm dabei kalt geworden. Die Nächte in der Gobi konnten frisch werden, auch im Mai.
    »Ich habe es heute gegen siebzehn Uhr schon einmal probiert«, erklärte der TLD-Chef, »aber du warst unauffindbar, und dein Kommunikator war abgeschaltet.«
    »Ich hatte einen privaten Termin«, sagte Rhodan.
    »Dachte ich mir.« Leccore wirkte pikiert, dass jemand es schaffte, Geheimnisse vor ihm zu haben.
    Der Roboter war noch dabei, den Esstisch abzuräumen. Wer immer ihn programmiert hatte, schien von Eile nichts zu halten und auch nichts davon, dass Roboter allzu viele Dinge auf einmal transportierten.
    »Gehen wir ins Arbeitszimmer«, schlug Rhodan vor.
    Attilar Leccore schien ihn nicht zu hören, sondern beobachtete den Roboter so fasziniert, als habe er noch nie einen gesehen.
    Rhodan schmunzelte. »Du hast es bemerkt.«
    Leccore deutete auf eine Stelle auf dem Boden der Vorhalle, schräg links von der nach oben führenden Treppe aus schwerem Obsidian. »Der Roboter vermeidet es, diesen Bereich zu betreten. Als ob da etwas wäre.«
    »Ja. Bloß ist da nichts.«
    »Bestimmt nicht?«
    Rhodan tat ein paar Schritte, stellte sich mitten auf das fragliche Rechteck. »Nichts.«
    »Ist etwas an den Fliesen?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Handelsübliche westafrikanische Bodenfliesen von mittlerer Qualität, wie man sie für ein paar Galax überall kriegt.«
    »Eine Programmstörung?«
    »Es waren schon drei Spezialisten von Whistler und ein Robotikprofessor von der Universität hier. Und es ist schon der zweite Roboter.«
    Leccore furchte die Stirn und musterte Rhodan verwundert. »Irritiert dich das nicht?«
    »Oh«, meinte Rhodan leichthin, »das ist noch das harmloseste Rätsel, das dieses Haus zu bieten hat. In den oberen Stockwerken hängen in ein paar Räumen große Ringe von der Decke, ohne dass mir irgendein Experte sagen könnte, wozu sie dienen. Und es gibt eine Wandnische mit einer kleinen Statue darin, die jeden Tag ihre Position wechselt.«
    Er zeigte auf die Wand neben der Küchentür. »Gestern war sie da. Heute früh oben vor meinem Badezimmer. Und wo sie jetzt ist ...? Keine Ahnung.«
    »Eine Statue?«, echote der TLD-Chef.
    »Die Statue ist nicht das Problem. Die ist ein simples Kunstwerk, eine Skulptur von Wamaya Sengha. Der diese altterranischen Heiligenfiguren nachempfindet, üblicherweise in schreiend bunten Farben.«
    »Ah ja.« Leccore nickte. »Hab davon gehört.«
    »Ich konnte ihn nicht davon abhalten, mir eine zu schenken. Zum Glück ist sie von eher zurückhaltendem Türkisblau.«
    »Und wandert seither durch dein Haus.«
    »Was seine Statuen normalerweise nicht tun. Das ist nachgeprüft worden.«
    Attilar Leccore hob den Blick. »Was zum Kuckuck ist das für ein Haus?«
    Rhodan erzählte ihm die Kurzfassung. Die sah so aus: Garnaru

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