PR Action 24 Kristallschmerz
können.
Lok-Aurazin trieb mit seinem Gleiter im Leerraum zwischen den Asteroiden und dachte nach.
An diesem Ort hatte alles begonnen. Ins Desert-System war er nach dem Tbd seiner Mitregenten und der Niederlage in der AUR ATI A geflohen, um von vorne zu beginnen und einen Racheplan gegen den verhassten Großadministrator zu schmieden.
Konnte es einen besseren Ort geben als diesen?
Im Desert-System hatten die Magadonen einst den Weg ins Sein gefunden, hatten sich schließlich von ihrem jämmerlichen Ursprung als Sklaven der Opulu gelöst und waren ins All hinausgezogen, um ein mächtiges Reich zu errichten.
Auf dem Planetoiden Jambad III hatte Lok-Aurazin vor wenigen Wochen den Kontakt zu der verlorenen Vergangenheit seines Volkes gesucht und damit zu den Möglichkeiten, die sich ihm nur an diesem Ort eröffneten.
Die Opulu hatten einst eine entscheidende Rolle im Werden der Magadonen gespielt - seit Ewigkeiten hatte es keinen Kontakt mehr zwischen diesen beiden so völlig fremden Völkern gegeben. Doch diesen Missstand hatte Lok-Aura-zin beseitigt und sich der sogenannten Schöpfergötter bedient. Außerdem existierten im Desert-System Hellquarze in Hülle und Fülle.
An diesem Ort hatte Lok-Aurazin mehr über seine Wurzeln gelernt, als den Magadonen in den Jahrhunderten und Jahrtausenden vor seinem lan-
gen Schlaf noch bekannt gewesen war.
Lok-Aurazin als oberster Regent der Energie, als führender Militärstratege seines Reiches, hatte selbstverständlich vom Desert-System und der Welt des Ursprungs gewusst, obwohl beide in der offiziellen Historie seines Volkes nicht auftauchten.
Bevor er durch Rhodans Schuld alles verlor, hatte es Lok-Aurazin jedoch nie für nötig gehalten, persönlich dieses Sonnensystem aufzusuchen. Das war ein Fehler gewesen, denn die Vergangenheit zu kennen, hatte sich als äußerst effektives Machtmittel erwiesen.
Von den Golems auf Jambad III hatte er alles über die Opulu gelernt, die diese Urform seines Volkes noch immer als Schöpfergötter verehrte. Mit diesem neuen Wissen und einer Unzahl an Hellquarzen hatte sich Lok-Aurazin um den alten, fast schon toten Opulu gekümmert, der im Orbit des Asteroiden sein Dasein fristete, und ihn übernommen, wie es nur ein Magadone vermochte.
Als Magadone ließ er sich nicht wie die jämmerlichen Golems von den Hellquarzen oder den Opulu versklaven, sondern schwang sich kraft seiner natürlichen Überlegenheit und Autorität zu deren Herr auf und nutzte die Psi-Energien der Kristalle.
Nur die Immunität von einst, die hatten sie verloren, die Nachkommen jener, die in den alten Historien als »Rebellen« bezeichnet wurden. Ein Handicap, sicher, doch eines, über das man sich mit einer gewissen Vorsicht hinwegsetzen konnte, wenn es sein musste
Genau wie er über die Hellquarze befahl, hatte er den alten und schwachen Opulu übernommen und ihm befohlen, nach Tarkalon zu fliegen, wo sich Perry Rhodan aufhielt. Es war ein Fehler des Großadministrators gewesen, seinen Aufenthaltsort über die Medien in die Galaxis hinauszuposaunen.
So hatte ein neues Kapitel der Rache seinen Anfang genommen. Dass sich das
Gör Tanisha Khabir einmischte und sich das Geschehen nach Ekhas verlagerte, hätte Lok-Aurazin anfangs nicht für möglich gehalten.
Doch nun würde alles ein Ende finden, dort, wo alles neu begonnen hatte.
»Du oder ich, Rhodan«, schwor Lok-Aurazin in der Einsamkeit seines Gleiters.
Er dachte an seine Frau Bir-Lakula, die er vor langer Zeit in einem grausamen Krieg gegen die Arkoniden verloren hatte, und an seine toten Kinder. Nichts war ihm von seiner Familie geblieben, nicht einmal mehr ihre Bilder in der Memo-Kugel, die sein größter Schatz gewesen war.
Rhodan hatte sie zerstört.
Rhodan und seine Konsorten, Rhodan und seine Mutanten, Rhodan und seine Teams, Rhodan und seine Einsatzspezialisten ... immer und immer wieder Rhodan!
»Du oder ich ... nur einer wird das De-sert-System wieder verlassen, das schwöre ich!«
5.
17. Juni 2167,
20 Uhr
Die Stille auf dem Planetoiden hielt weiter an.
Perry Rhodan gingen Tanishas letzte Worte nicht aus dem Sinn: Es fängt erst richtig an. Der Krieg erreicht eine neue Phase.
Er wandte sich an das Mutantenmädchen. »Sag mir mehr über den Krieg. Wer kämpft gegen wen? Nutzen diese steinernen Wesen ... «
»Golems«, presste Tanisha heraus. »Er nennt sie Golems.«
»Er? Von wem redest du?«
Plötzlich klang Panik wie ein peitschendes Gewitter durch ihre Worte. »Lok-Aurazin! Er
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