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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Ertrus, Ha lut, Gatas und schließlich, Krönung jeder Laufbahn im diplomatischen Dienst, Mirkandol auf Arkon…
    Man hatte ihm zugetragen, dass sich Julian Tifflor, der Außenminister der Liga Freier Terraner, bereits mehrmals wohlwollend über ihn geäußert hatte. Sein Name stünde schon jetzt ganz oben auf der Liste, behaupteten die sprichwörtlichen »gewöhnlich gut informierten Kreise«, und man würde sich diesen Namen immer öfter am Rand von Soireen und Empfängen mit Respekt und Hochachtung zuraunen: »Achtet auf Aldus Chamberlain, das ist der kommende Mann.«
    Und nun sollte nichts daraus werden, sollte alles vergeblich gewesen sein?
    Das Bitterste daran war: Der Grund für das Versagen lag sicher nicht bei ihm. Dallapozza hat Schuld!, wollte er brüllen, er ganz allein, also tötet gefälligst auch nur ihn!
    Doch kein Ton entrang sich seiner Kehle. Er vermochte nicht zu schreien. Er vermochte ja nicht einmal mehr zu atmen.
    Er starb.
    Schlimmer, er starb als Verlierer.

 
    »Hör auf. Das reicht.«
    »Was willst denn du hier? Traust du mir nicht?«
    Ein Lachen, kurz, blechern, humorlos. »Ich traue niemandem an Bord dieses Schiffes, das weißt du ganz genau, AMBULANZ, und dir schon gar nicht. Also los, mach schon!«
    »Nun, wenn der Kommandant es so befiehlt…«
    Der Griff der eisigen Faust um Luis Brustkorb lockerte sich. Seine Luftröhre und seine Bronchien brannten, so gierig sog er die Luft in sich hinein.
    Kommandant?
    Er versuchte den Kopf zu drehen, doch er war zu schwach dazu. Eine bleierne Schwere hatte ihn erfasst, und Übelkeit.
    Er besudelte sich, bekam das aber nur am Rande mit. Seine Augen fielen zu, doch die Stimmen hörte er weiterhin.
    »Die Reaktionen ihrer Großhirnrinden waren eindeutig«, sagte der, den AMBULANZ Kommandant genannt hatte. Sein Organ klang merkwürdig entstellt. Nicht ver/errt, ganz im Gegenteil, aber… Obwohl Lui instinktiv davon überzeugt war, dass der fremde Kapitän nahe bei ihm stand, hörte es sich an, als kämen die Töne von sehr weit her, als würden sie nicht auf herkömmliche Weise in einem Sprechapparat erzeugt, sondern von einer Lautsprechermembran. Er redete leise, doch er flüsterte nicht, er setzte vielmehr das Volumen herab.
    »Die anderen ergaben sich in ihr Schicksal, nachdem du ihnen mitgeteilt hattest, dass sie verloren hätten. Diese beiden jedoch begehrten innerlich auf, und sie gaben dabei nicht sich selbst die Schuld an der Niederlage, sondern dem jeweils anderen.«
    »Das hätte ich dir auch in die Zentrale übermitteln können. Dazu hättest du dich nicht extra hierher bemühen müssen, Takegath. Du besuchst mich doch sonst auch nicht so gern in meinem bescheidenen Reich.« Das hohe Singen enthielt eindeutig ein en spöttischen Unterton.
    »Sagen wir es so: Ich wollte ganz sicher gehen, dass du nicht auf dumme Gedanken kommst. Die anderen beiden kannst du haben. Aber diese zwei hier gehören, zumindest vorläufig, mir. Gib sie frei.«
    »Oder?«
    »Oder ich lasse dich lö schen. Aber nicht auf einmal, klick und aus; sondern ganz langsam, Hirn für Hirn, Speicher für Speicher.«
    »Damit drohst du mir seit Jahrtausenden.«
    »Und immer mit Erfolg, AMBULANZ, immer mit Erfolg.«
    Neue Energie strömte in Luis Körper. Mit ihr kamen Hitzewallungen, Schwindelgefühle und große Schmerzen. Er spürte, wie die Röhren aus seinem Leib gerissen wurden. Etwas Warmes rann seine Wange hinab, und in seinen Mundwinkel. Es schmeckte gut, recht ähnlich wie die Nahrung, die sie in den letzten Tagen erhalten hatten, nur nicht ganz so scharf gewürzt.
    »Was versprichst du dir von diesen Schwächlingen? Glaubst du ernsthaft, unsere Verluste mit Wesen wie denen ausgleichen zu können?«
    »Täusche dich nicht in ihnen. Auch ich habe sie lang unterschätzt, fast schon zu lange.«
    »Oho, höre ich da so etwas wie Selbstkritik, Kommandant?«
    »Dies ist mein Schiff, AMBULANZ. Hier kann ich kritisieren, wen ich will, sogar mich selbst.«
    »Aber sei vorsichtig dabei. Du bist im Austeilen deutlich besser als im Einstecken.« Die Fistelstimme kicherte. »Nun denn, kläre mich auf, oh mächtiger Takegath. Was ist so Besonderes an diesen armseligen Fleischklumpen?«
    »Sie sind.. listig. Erinnerst du dich an die Schlacht um den Forscherplaneten der Maahk? Als diese plötzlich ein Mittel gegen unsere Schutzschirme kannten und erstmals einige unserer Schiffe abgeschossen wurden?«
    »Ach weißt du, von derlei militärischen Feinheiten verstehe ich wenig. Ich bin

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