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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kolin-Uns ließ ihm über die Transmitterstrecke hinweg eine geheime Botschaft zukommen.
    Aset-Radol las die dekodierte Version des in wenigen Worten abgefassten Schriftstücks durch. Einmal, zweimal, immer wieder. So lange, bis er den Text auswendig konnte.
    Es war so weit. Er musste sich entscheiden. Faktor XI rief zum Sturz der Renegatin auf.

Samtscharf
     
    Er trug Borkgründs Gedeihwurzel in seinem Inneren, so nah wie möglich an seinen Geburtspflanzen. Die Kleinen regten sich bereits. Sie spürten die Nähe der Hormonbombe der Mannschwester. Sie drehten fast durch, begannen unruhige Märsche durch einen Hohlleib und schrien lautstark, dass sie geboren werden wollten.
    Samtscharf verweigerte sich ihnen. Er hatte seiner Mannschwester ein Versprechen gegeben, und die Kleinen würden nur dann ausreichend wachsen, wenn er mit sich selbst im Reinen war. Eine Lüge würde den Nachkommen schaden. Wie Unkraut würden sie vergehen, und das Ende seines uralten Volkes wäre endgültig besiegelt.
    Bedauernd stellte er fest, dass die Hitze zunahm, je weiter er sich vom Rand des heimatlichen Baus entfernte. Auch die Luft wurde dicker. Der übliche Schleimreiz legte sich über seine Borkenfilter.
    Mit den Forschhänden stützte er sich an den Gangwänden ab und arbeitete sich ins Innere des Schiffsteils vor. Er begriff nicht, warum die Heimat in drei Teile gesprengt worden war. Es fehlte ihm jegliches Verständnis dafür. Die Zweiarmigen hatten durch die Sprengung des Schiffes fast sein Volk ausgerottet. In Samtscharf lagerte und lebte alles, was die Vergangenheit der Zatysken durch die Gegenwart trug.
    Warum hatten die Mehandor so gehandelt? Hofften sie, irgendetwas zu bewirken, das die Zukunft neu formen würde?
    Dumme, dumme Zweibeiner.
    Sollte er wütend werden und Teile der Umgebung in Trümmer zerwurzeln? Oder sollte er sich einer herkömmlichen Traumdepres-sion hingeben, die ihm helfen würde, die Bedeutung der Situation richtig zu deuten?
    Weder noch. Er musste sich den Tatsachen stellen und das Bestmögliche aus der Situation machen.
    Samtscharf drückte dünnflüssigen Transaft aus seinem Gewurzel. Der Stoff verband sich augenblicklich mit dem Boden und schuf einen Untergrund, auf dem er sich niederlassen und in aller Ruhe nachdenken konnte.
    Was sollte er tun? Was konnte er tun? Sein Versprechen der Mannschwester gegenüber war bindend. Er benötigte einen geeigneten Platz zur Geburtswurzelung.
    In einer der mittleren Ebenen des Trümmerstegs befand sich eine kleine, nicht besonders lebenswerte Grünanlage. Die Tefroder fanden sich manchmal dort ein, um ihren amüsant anmutenden Geschlechtstrieben zu frönen. Dann pressten sie quietschende Laute aus ihren oberen Körperöffnungen und vollführten seltsam anmutende Bewegungen, die Samtscharf in unangenehmer Art und Weise an einen misslungenen Ausscheidungsprozess erinnerten. Sie scherten sich nicht viel um die Umgebung. Um »Bäume«, »Sträucher« und »Gräser«, für die Samtscharf eine gewisse familiäre Verbundenheit empfand. Der Platz, »Park« genannt, war in beschämender Weise verschmutzt. Es stand keinerlei Reinigunggerät zur Verfügung, niemand kümmerte sich um die Pflege der Anlage. Samtscharf erinnerte sich, wie sehr es ihm stets davor gegraut hatte, seine Forschhände in die tiefer liegenden Erdregionen zu schieben. Der hohe Kontaminationsgrad des Bodens hatte Ekel und einen widerwärtigen Verholzungsreiz in ihm ausgelöst.
    Doch hatte er eine andere Wahl? Lange, so spürte er, würde er die Kleinen in seinem Muttervaterschoß nicht mehr zurückhalten können. Vielleicht konnte er sich im Park eine ruhige, saubere Ecke zusammenscharren und mithilfe des Transafts einigermaßen gegen unliebsame Blicke abdichten. Die Geburtswurzlung war ein intimer Augenblick, den er keinem Tefroder oder Mehandor zugänglich ma-chen wollte.
    Er zog sich aus dem verfestigten Bodensud zurück und machte sich auf den Weg.
    Niemand begegnete ihm. Der Trümmersteg wirkte wie ausgestorben. Als wäre er das letzte Lebewesen an Bord der ehemaligen Raumstation. Alles hier roch und schmeckte, als wäre es dem Tod geweiht.
    Nachdem er sich mühsam einen der deaktivierten Antigravschächte hochgehangelt hatte, erreichte er die Ausläufer des Parks. Schmale, kieselbestreute Wege führten zu dessen Mittelpunkt. Im Zentrum der Anlage fristeten Wasservögel ein trauriges Leben in einer trüben, kaum handtiefen Pfütze. Sie schnatterten empört, als Samtscharf mithilfe der Porenwurzeln

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