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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nämlich in Mesopotamien auf der Erde – die Menschen erst begonnen, Rinder, Schafe und Ziegen zu domestizieren? Welche Entwicklung hätten sie wohl durchgemacht, wenn sie in einem so engen Umfeld hätten leben müssen wie die Nethor?
    Er wollte nach Sergh da Teffron fragen, wagte es aber nicht, solange er nicht wusste, warum die Nethor ihn gefangen hielten und verprügelten, während sie Rhodan und seine Gefährten fürsorglicher behandelten. »Sie verdanken dem Khertak viel«, sagte er stattdessen.
    »Das tun wir«, antwortete Thinche.
    »Wenn Sie mir die Frage gestatten: Wieso haben die Thas bei unserer Ankunft einen Khal getötet?«
    »Weil sie uns die Gaben des Flusses nicht gegönnt haben.«
    »Mit Gaben meinen Sie uns?«
    Der Hochvater bestätigte nicht, das war aber auch nicht nötig. »Wir konnten die Thas zurückdrängen, bevor auch Sie in ihre Hände gefallen wären.«
    »Wie kam es zur Feindschaft zwischen Ihnen und den Thas?«, fragte Atlan. »Immerhin haben Sie die gleichen Vorfahren.«
    Thinche schaute ihn lange an. »Arkoniden, wie Sie einer sind. Aber ... schlimme Dinge spalteten die Nethor.«
    »Welche Dinge?«
    »Der Hoffnungsbringer«, gab er leise zur Antwort. »Das süße Gift seiner Stimme, die Versuchung, die fehlende Standhaftigkeit der Nethor.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Iwan Goratschin.
    Sekundenlang schwieg der Hochvater. »Das liegt lange zurück. Zu lange, um es mit Fremden zu erörtern, die uns vielleicht erneut in Versuchung führen wollen.«
    Rhodan fiel eine Formulierung auf, die Thinche benutzt hatte. »Sie sagten, Sie konnten die Thas zurückdrängen, bevor auch wir ihnen in die Hände fielen. Warum auch?«
    »Weil die anderen, nach denen Sie gestern gefragt haben, den Thas in die Hände gefallen sind.«
    »Was wird man dort mit ihnen machen?«, fragte Atlan – und meinte es sicher nicht annähernd so sorgenvoll, wie Thinche es vermutlich verstand.
    »Wir können es nicht wissen, aber die Thas werden wohl das tun, was sie auch mit dem Hoffnungsbringer getan haben.«
    »Und das wäre?«
    »Ich fürchte, Ihre Freunde sind so gut wie tot.«
     
    Stiqs Bahroff konnte es nicht fassen, dass er lebte.
    Als der Strom ihn und da Teffron in einem nicht steuerbaren Boot erst an Rhodan vorbei und dann durch Stromschnellen und einen Wasserfall hinuntergespült hatte, war ihm klar geworden, dass nicht einmal fünf Zellaktivatoren ihn vor dem Tod retteten, wenn es dem Schicksal gefiel, ihn ertrinken zu lassen.
    Aber offenbar hatte das Schicksal andere Pläne mit ihm. Dass diese allerdings beinhalteten, ihn und da Teffron in ein obskures Land mit verunstalteten Arkoniden zu schwemmen, die sie aus ihren Glotzaugen anstarrten und ihnen in altertümlichem, verwaschen klingendem Arkonidisch Beschimpfungen und Todeswünsche entgegenzischten, nach ihnen traten und sie unter Einsatz von Speeren zu einer Hütte trieben, darin wegsperrten und verprügelten, das fand er keinen großen Gewinn.
    Es war ein eigenartiges Gefühl, als Gefangener und waffenlos in einer Hütte zu sitzen und darauf warten zu müssen, was als Nächstes geschah. Es fühlte sich ... verkehrt an. Sonst war stets er der Wärter, der Verhörende, der Folterer gewesen, den man fürchtete.
    Zu seinem großen Entsetzen hatten sich die Thas-Nethor, wie sie sich nannten, nahezu ohne Ausnahme ihn als Prügelopfer ausgesucht. Vielleicht weil sie bei Sergh da Teffron mehr äußerliche Gemeinsamkeiten mit sich selbst erkannten. Die Hand des Regenten war Arkonide, er hingegen nur zur Hälfte – und sogar das fiel wegen seiner schwarzen Haut und der Federn auf dem Kopf kaum auf.
    Diese bleichen Arkonidenmolche hatten ihn und da Teffron nach Waffen durchsucht, außer dem Zellaktivator jedoch nichts gefunden. Zu Bahroffs Erleichterung hatten sie den Anhänger als wertlosen, hässlichen Schmuck abgetan und ihm gelassen.
    Ein auffälliger Nethor mit rötlichem Sichelkamm namens Thalyan hatte ihm Fragen gestellt.
    Woher kommen Sie?
    Wer schickt Sie? Die Methans?
    Warum vergiften Sie unsere Heimat? Was haben wir Ihnen getan?
    Fragen über Fragen, von denen Bahroff in seiner Erschöpfung keine einzige vernünftig hatte beantworten können. Zur Strafe hatte er Schläge eingesteckt, die ach so fremdartige Haut war geplatzt, die ach so fremdartigen Federn gebrochen. Jeder Schlag hatte ihn an das erinnert, was er selbst seinen Opfern angetan hatte.
    Irgendwann hatten die Nethor und ihr Hochvater Thalyan von ihm abgelassen, und Sergh da Teffrons

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