PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
haben?
»Sir«, eröffnete ihm Troll, »wir haben Metschos Spur gefunden. Über Transmitter ist er zum Mars geflohen.«
Mercants Schweigen sagte ihm genug. Hastig fügte er hinzu: »Aber wo er auf dem Mars gelandet ist, wissen wir nicht.«
Der Solarmarschall beugte sich vor, sprach in das Mikrofon: »Nachricht an Perry Rhodan: Froser Metscho zum Mars geflohen. Dort ist seine Spur verlorengegangen! Zweite Nachricht an John Marshall: Order Z in Kraft getreten.«
Troll blickte ihn fragend an. Eine Order Z kannte er nicht. Mercant gab ihm darüber keine Auskunft. »Haben Sie Nachrichten von den Großtransmitterstationen?« Er meinte die gigantischsten Anlagen dieser Art, die in den Tiefen des Himalaya, der Anden und der Rocky Mountains lagen. »Und Meldungen von den Energieversorgungen?« Sie waren ebenfalls unterirdisch stationiert und so weit voneinander angelegt, daß mehr als die Hälfte ausfallen konnte, ohne daß dadurch die Energieversorgung der Erde gestört wurde.
»Von allen Stellen nur Klarmeldungen, Sir, bis auf unseren Raumhafen.«
»Wer wollte starten?« Mercants Ahnungsvermögen war schlagartig wieder aktiv geworden.
»Die HAFNIS-3, das zweite Schiff der modalischen Delegation. Sie ist auch gestartet und bis dicht an die Mondbahn gekommen. Dort wurde sie von einem Giganttransmitter geortet, angerufen, gewarnt und dann beschossen.«
Eignar Troll hatte sich vorsichtig ausgedrückt. Die HAFNIS-3 existierte nicht mehr. Sie war von einer Transformplattform, die der Zentralstelle Pluto unterstand, vernichtet worden.
»Die beiden diensttuenden Offiziere der Raumhafenüberwachung sind verhaftet worden, Sir. Sie haben nicht geleugnet, Mitglieder des Schwarzen Sterns zu sein. Auf ihr Konto geht es, daß die HAFNIS-3 starten konnte.«
»Sie sitzen wie die Maden im Speck... Troll, noch etwas?«
»Im Moment nicht, Sir.«
Er ging. Mercant war wieder allein. Das Visiphon störte ihn ausnahmsweise einmal nicht. Die Mitglieder des Schwarzen
Sterns hatte er eben mit Maden verglichen, die im Speck sitzen.
Er lachte grimmig und wischte sich über seine Glatze, die von einem schütteren Haarkranz umgeben war. »Schwarzer Stern«, sagte er leise. Es klang gefährlich. Seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Plan, den er vor Wochen schon aufgestellt hatte, um diesem Geheimbund den Garaus zu machen.
Über dreihundertfünfzig Jahre war er in der Abwehr tätig. Er hatte Verschwörungen kommen und verschwinden sehen. Mit jedem Sieg seiner Abwehr hatte er diese Organisation verstärkt und sein Wissen Abertausenden Männern zukommen lassen. Dann begann sich der terranische Einfluß auszubreiten, und das Vereinte Imperium entstand. Die Abwehr hatte sich im gleichen Maße vergrößert. Und heute, da man höchstens noch von einem Solaren Imperium reden konnte, weil alle Fremdplaneten von terranischen Hilfskräften geräumt waren (bis auf getarnte Männer aus der Abwehr), verfügte sie zahlenmäßig über eine unerschöpfliche Reserve an aktiven, bestgeschulten Mitarbeitern.
Mercant dachte an den Satz, den Perry Rhodan heute seinen Stern verwaltern zugerufen hatte: Eine Drohung ist wie Schall und Rauch, wenn nicht hinter der Drohung eine Macht steht, sie auch zu verwirklichen!
Wer von den Administratoren ahnte denn, wie stark die Abwehr wirklich war? Besaß sie auch nur wenige Raumer, so besaß sie doch mehr Macht als Flotte und USO zusammen - eine Macht, die in Mercants Händen noch nie mißbraucht worden war. Wenn er sie wirksam werden ließ, dann stets zum Wohl der Menschen.
Und er hatte eins, was der Schwarze Stern nicht besaß - er hatte Zeit, auf den günstigsten Moment zu warten. Kam er, dann schlug seine Abwehr zu. Sie verstand es, lautlos und ohne großes Aufsehen zuzupacken.
Kaum jemand hatte davon Notiz genommen, daß das Flaggschiff THORA auf Terranias Raumhafen gelandet war. Auch auf die Schiffe, die in dreihundert Kilometer Höhe über der Erde demonstrierten, achteten die wenigsten. Jeder wußte, daß diese Drohung den Administratoren und Regierungschefs galt und nicht der Bevölkerung der Erde.
Zudem war Perry Rhodan überraschend aufgetaucht, und allenthalben sagte man sich: Er wird die Lage schon bereinigen.
Man erwartete Wunder vom Großadministrator; die Wirklichkeit aber sah so aus, daß der größte Optimist nicht auf ein Wunder hoffen konnte.
Der erste Einsatz der Mutanten hatte kein Ergebnis gebracht. Vier Telepathen hatten sich die plophosische Delegation vorgenommen und die Gedanken der
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