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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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MINXHAO-Leuten aufmerksam, die am Rand des Lagers damit beschäftigt waren, die Opfer des Larenangriffs zu bestatten. Einer Eingebung folgend ging Schroeder zu ihnen und warf einen Blick auf die Toten.
    Er spürte Tamra hinter sich und ärgerte sich über sich selbst. Ihm hätte klar sein müssen, dass sie ihm folgen würde. Gern hätte er ihr den Anblick der Leichen erspart, doch als er sie von der Seite her musterte, ihr schmales Gesicht, in dem sich Gefühle mit angestrengter Ausdruckslosigkeit abwechselten, wurde ihm bewusst, dass er sie nicht beschützen musste.
    Mit zusammengepressten Lippen wies sie auf die Reihe von jungen Männern und auf die Schusswunden in ihren Leibern. »Sie sind alle zu früh gestorben«, sagte sie leise.
    Schroeder fiel nichts ein, was er darauf erwidern könnte. Lautlos zählte er die Toten. Er wollte sich schon abwenden, als ihm etwas auffiel.
    Eine Frau befand sich unter den Opfern. Es musste die Biologin sein, von der Onmout gesprochen hatte.
    Schroeder beugte sich vor und musterte sie genauer. Mitten auf ihrer Stirn prangte eine sehr ungewöhnliche Narbe. Sie war etwa so groß, wie ein Daumennagel und zeichnete sich hell gegen die dunkle Haut der Frau ab.
    Sie hatte die Form einer kleinen, dreigezackten Flamme.

Fünfzehn
    Mit Tamra an der Hand sprang Schroeder in mehreren Etappen in jene Richtung, in der sich der Grat befand. Er brachte sie bis an dessen Fuß und ließ sich an der Felswand zu Boden sinken, um sich auszuruhen. Während er seine körperlichen und geistigen Kräfte sammelte, ging Tamra einige hundert Meter weit nach rechts, immer an den aufragenden Felsen entlang, als suche sie einen verborgenen Eingang. Im Vergleich zu der steinernen Masse über ihr wirkte ihr Körper in Schroeders Augen winzig. Ein Insekt am Rand einer Hausmauer.
    Einige Minuten später hatte er sich erholt, sodass es weitergehen konnte. Er stieß einen gellenden Pfiff aus, der an der Felswand abprallte und sich in den Weiten des Hochplateaus verlor. Tamra wandte sich um und winkte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Als sie wieder bei ihm war, wies sie nach oben. Die Kante des Vorsprungs ragte an dieser Stelle ein Stück über sie hinaus. Es sah aus, als wolle die gesamte steinerne Masse wie in Zeitlupe auf sie niederkippen, ein Eindruck, der durch die rasch dahinziehenden Wolken noch verstärkt wurde. Schroeder musste den Blick zu seinen Füßen lenken, sonst wäre ihm schwindlig geworden.
    »Jetzt da hoch, oder?«, fragte Tamra.
    Er nickte nur und reichte ihr die Hand.
    Schroeders nächster Sprung brachte sie zu einer Stelle, die wenige Meter hinter der Kante des Felsgrates lag. Tamras Sinne klärten sich, und ein überraschtes Keuchen entwich ihren Lippen.
    Schroeder ließ ihre Hand los. Er machte einige Schritte vorwärts, blieb dann wieder stehen.
    Tamra trat an seine Seite. Vor ihnen lag eine sanft abfallende Ebene, deren Oberfläche bedeckt war mit niedrigem, blauschimmerndem Gras. Einzelne violette Blüten standen wie regelmäßige Farbtupfer inmitten des wogenden Ozeans, doch nicht das hatte Tamra verblüfft.
    Zu ihren Füßen lagen Raumschiffwracks.
    Dutzende von Wracks. Geborstene Bordwände, abgerissene Landbeine und Aufbauten. Zu kaum noch erkennbaren Klumpen zerquetschtes Metall.
    »Was ist das?« Unwillkürlich flüsterte Tamra.
    »Sieht aus wie ein großer Friedhof.« Schroeder reichte ihr die Hand. Sie ergriff sie, und im nächsten Moment befanden sie sich mitten zwischen den Wracks.
    Jetzt sah sie, dass die Trümmer weiter auseinanderlagen, als sie vermutet hatte. Nur von ihrem erhöhten Standpunkt aus - und weil sie keine Vorstellung von den Größenverhältnissen der einzelnen Schiffe gehabt hatte - hatte es den Anschein gehabt, als befänden sich alle in geringen Abständen voneinander. In Wirklichkeit jedoch lagen Kilometer zwischen den einzelnen Wracks.
    »Warum sind die alle ausgerechnet hier notgelandet?«, fragte Tamra.
    Schroeder, der seit ihrem letzten Sprung stillgestanden und mit geschlossenen Augen gelauscht hatte, schüttelte knapp den Kopf, als wolle er nicht gestört werden.
    »Was ist?« Tamra spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten, und wunderte sich darüber. Es gab keinerlei Anzeichen irgendeiner Gefahr, und doch signalisierte ihr Schroeders Haltung genau das.
    Er hob eine Hand. Seine Lider zuckten, dann öffneten sie sich. »Nichts«, sagte er leise. »Komm.« Wieder nahm er ihre Hand, aber diesmal teleportierte er nicht. Mit der anderen Hand

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