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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Alleinherrscher dieser Stadt
und des weiten, umliegenden Landes war. Hier mußte der erste
Hebel angesetzt werden.
    Er wanderte drei Stunden weiter, und langsam senkte sich der
dunkelrote Abend über die Stadt. Die kleinen Seen weit unterhalb
der weißen Stadt überzogen sich mit dem roten Glanz, den
die untergehende Sonne Snarf erzeugte. Dann erreichte Necca den
Platz, den er gesucht hatte. Hier hatte niemand vorarbeiten können
- aber er würde es schaffen.
    Ein kleiner Garten an der Rückseite eines Hauses... Brunnen
und Pflanzen, und ein ungeplegter Rasen. In der Mitte eines Pfades
eine Platte, die sich bewegen ließ und den Weg in die Unterwelt
ermöglichte... Necca hielt an. Er drückte sich an die Mauer
und lauschte. Stimmen aus dem Haus, ein warmer Lichtschein fiel auf
den Rasen. Mit äußerster Behutsamkeit ging Necca vor. Er
lockerte durch drei vorsichtige Schnitte das festgetretene Erdreich
um die Platte und schob einen flachen Stahlhaken unter den Rand. Er
befestigte eine Schlinge, die er aus anscheinend unergründlichen
Taschen unter seiner Tunika hervorholte, in der Öse des Hakens
und stemmte sich dagegen.
    Lautlos hob sich die Platte.
    Necca Etain stellte sich so, daß er die schwere Platte mit
dem Rücken abfangen konnte, preßte die Arme auf den Stein
neben dem Loch und tastete mit den Füßen nach den Sprossen
der Eisenleiter, die in die Tiefe führte. Die erste Klammer
ragte aus dem Stein, der Fuß schwebte einen Moment lang in der
Leere, dann fand er Halt. Langsam kippte die Deckplatte zurück
und schloß sich wieder. Das Seil des Hakens befand sich bereits
um das Handgelenk des Agenten.
    „So - hier stehe ich“, murmelte Necca und hielt sich
an der obersten Sprosse fest. Vorsichtig machte er sich an den
Abstieg und merkte, daß eine weiße Tunika nicht mehr weiß
sein konnte; sie war mit den Spuren von rostendem Eisen und
jahrhundertealtem Staub bedeckt und verschmiert.
    „Das gibt sich bald“, lächelte er in der
Dunkelheit und stieg weiter ab. Bis jetzt hatte er einhundertdreißig
Stufen gezählt. Die einhundertfünfzigste war die letzte.
Mit wenigen Handgriffen entledigte sich Necca der Tunika.
    Seine Hand tastete nach einer Tasche der kurzen Hose und brachte
eine lange, stabförmige Lampe zum Vorschein.
    Licht erfüllte den engen Schacht.
    Necca sah sich um. Er befand sich auf der Sohle des senkrechten
Schachtes. Das Licht verlor sich, als er versuchte, die Leiter nach
oben auszuleuchten. Der Schacht vergrößerte sich zu einer
kubischen Kammer, an deren Seite sich eine schwere isolierte Tür
befand, mit schweren Dichtungen und einem Kombinationsschloß
terranischer Machart versehen. Vor Jahrhunderten war dies einer der
Montageeingänge für die energieerzeugenden Maschinen der
Stadt gewesen; ständige Umbauten und Erweiterungen hatten
Kyberna vom Erdboden verschwinden und Teil des Versorgungssystems
werden lassen.
    Aus einer einfachen, wenn auch großen Rechenmaschine, die
einst sämtliche Arbeiten für den Bau der Stadt, des Hafens
und der Versorgungsanlagen geplant und ausgeführt hatte, war der
Herrscher Whaiang Madiras geworden. Generationen hatten Teile und
Speicher und Zentren angesetzt und dazugebaut... das hier war die
Folge.
    Ein Volk, das sklavisch von der Maschine abhängig war und
sterben mußte, wenn die
    Oberleitung und die Verantwortung versagen würden. Das war
die Schwäche in dem glänzenden, geistigen Schild der
Stadtmenschen; die Landbewohner waren eine vernachlässigbare
Größe.
    Die Schwäche Kybernas war die Stärke des violetten
Mondes.
    Und die Männer des Asteroiden hatten einen gewaltigen Plan
ausgearbeitet, der auf fünfzehn Tage berechnet war. Jeder Tag
war eine Station, die unter allen Umständen erreicht werden
mußte. Es sah so aus, als habe der Agent wenig Arbeit und keine
Gefahr zu bestehen; die Leistung, die in der ungewöhnlich
exakten Arbeit lag, rechtfertigte den Aufwand. Ein Vierteljahr vorher
waren nachts Pioniereinheiten gelandet, die Drähte gespannt und
die Energieversorgung angezapft hatten.
    Necca hustete in der staubigen, trockenen Luft und machte sich an
dem Kombinationsschloß zu schaffen. Nachdem er die Tunika und
den Gürtel abgestreift hatte, kam an seinem Körper eine
Hose zum Vorschein, die mit einer Unzahl kleiner und großer
Taschen versehen war. Die Ausrüstung wog zehn Kilogramm; und sie
enthielt eine Unzahl von Kombinationswerkzeug. Das Schloß
leistete drei Minuten Widerstand, dann fielen die Raster ein, und
ächzend und

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