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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffe des Binnenmeeres aufnehmen kann. Ich bin neugierig,
wie Morteen (ja, der Große Morteen soll auch diese Stadt bauen,
seine

    zehnte, sagte man mir!) diese Budit bearbeiten will. Ich kenne die
Pläne noch nidit.
    Ein Bauarbeiter, ein ganz reizender Kerl, machte mit mir einen
Ausflug.
    Ich hätte ihm beinahe gestattet, gewisse Gefühle der
Einsamkeit auszunützen, dann aber madtte er eine Bemerkung über
mein Haar, und ich konnte wieder meinen Vorsatz beherzigen. Ich
wünschte, er hätte nichts gesagt — mandimal ist es
schwierig, konsequent zu sein. Aber man hat, war man konsequent, ein
besseres Gewissen.
    Man sollte, wenn man Tagebuch führt, wenigstens hier nicht
lügen. Es war ganz anders:
    Ich kann nicht. Ich habe mir, was die Männer betrifft, einen
Maßstab gesetzt. Dieser Maßstab kann nicht unterschritten
werden; Bill war zu weit von der Untergrenze entfernt. Ein netter
Kerl, natürlich, aber der Kosmos wimmelt von sogenannten netten
Kerlen. Ich warte auf ihn, auf den Einmaligen. Ich warte genau
seitfünf Jahren auf ihn, und ich hatte noch nie das Glück,
ihn zu treffen. Wahrscheinlich warte ich noch als Greisin auf ihn,
ohne ihn getroffen zu haben. Und es ist so verdammt schwer, in der
ewigen Ferienstimmung dieser Landschaft allein zu sein. Ich weiß
nicht einmal, wie dieser Mann aussieht; ich weiß aber genau,
welche Eigenschaften er haben muß. Und haben wird.
    (Der geneigte Leser findet diesen Katalog unter dem Datum des 1.
Januar 2400.) Versuch einer ironischen Betrachtung meiner wuchernden
Neurose. Bill wäre recht amüsant gewesen, aber er war zu
schwachfür mich. Mitleid mit den Männern; Montherlant. Ich
liebe diese europäischen Schriftsteller, sie sind so bezaubernd
arrogant und indirekt.
    Ich werde also weiterhin auf Provisorium Hill wohnen, abends die
»Muscheln des Strandes« von Peter Gray hören und
rauchen, vielleicht hilfts. Undferner glaube ich, Staigher und Miriam
sind sehr gute Freunde. Daß Miriam und Serafian noch bessere
Freunde sind, ist inzwischen dem ganzen Pioniertrupp klar; ich
wundere mich nur, weshalb Staigher das nicht sehen will. Vermutlich
ist er von sich doch etwas zu sehr überzeugt.
    Warum, eigentlich, bin ich so anspruchsvoll?
    Ich kann nicht anders. Warten wir weiter. Der Mann, der mit meiner
Neurose konfrontiert wird, muß exzellent klug sein, um sie
abzubauen. Vermutlich genügt es, wenn er genügend brutal
ist und sie ignoriert. Und ich bin so stolz auf sie.
    Mein einzigerBesitz...
    *
    Der Gleiter landete neben einer Gruppe von Männern, die auf
einer Platte mit vier Metallfüßen einen Plan ausgebreitet
hatten und seine Ecken mit Klammern befestigt hielten.
    »Ein Glück«, sagte der Sektionsleiter grinsend
und schüttelte Kellys Hand, »daß es in diesem
gesegneten Landstrich niemals regnet. Oder wenigstens sehr selten.«
    Ashikaga begrüßte ihn und erkannte in ihm einen Gegner
in einem inzwischen gegenstandslos gewordenen Kampf um eine
Programmiertechnikerin.
    »Sonst müßtest du unter einer Plane dirigieren,
Leonidas!« sagte er. »Ist alles bereit?«
    »Natürlich«, sagte der Mann in dem weißen
Overall.
    Er hob eine riesige Pistole über seinen Kopf und drückte
ab. Eine schlanke Rakete fauchte hundert Meter hoch; detonierte mit
einem seltsam harten, dumpfen Schlag und bildete eine giftgrüne
Rauchwolke. Auf dieses Zeichen hin sprangen vier Taucher in schwarzen
Anzügen von einer Plattform ins Wasser des »Fingers«
und zogen ein halbkugeliges Gerät mit sich in die Tiefe.
    Von der Plattform hingen nur noch weiße Seile herunter, dann
knatterte ein Motor los und brachte die Plattform an Land. Ein
Gleiter schwebte herunter und verharrte regungslos über der
Stelle, an der die Taucher verschwunden waren.
    Dicht neben dem Ufer waren sämtliche Maschinen versammelt,
und die Mannschaften standen außerhalb einer abgesteckten
Linie. Der »Finger« war genau zweieinhalb Kilometer tief
und dreihundert Meter breit.
    »Sind die auftretenden Kräfte sorgfältig genug
berechnet worden?« erkundigte sich Kelly und wies auf die
Stelle, an der eben ein Taucher aufkam, sich an dem Rand des Gleiters
hochstemmte und an Bord kletterte.
    »Mehrfach, Chef«, sagte Leonidas, der natürlich
anders hieß.
    »Hoffen wir es. Gesunde Skepsis ist stets von Vorteil.«
    Kelly sah zu, wie die Taucher sich zurückzogen und weit
außerhalb der Markierung ihre Anzüge

    öffneten und die Masken abnahmen. Soweit man sehen konnte,
und hier von der Klippe weit oberhalb des »Fingers«

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