PR TB 052 Der Untergang Des Solaren Imperiums
um ein Blatt handelte, das von den
Freifahrern herausgegeben wurde, stand noch ein zweites Datum dabei:
7.5. im Jahre 11 der Revolution. Marshall hatte sich erhofft, durch
das Datum darüber Aufklärung zu erhalten, wie viele Jahre
sie sich von ihrer eigenen Zeit entfernt in der Zukunf t befanden.
Aber das Datum besagte nur, seit wann die Zy an der Herrschaft waren.
Marshall ließ die Zeitungen schnell durch die Lesemaschine
gleiten und las nur die Schlagzeilen.
Angeassys warten aufden TagX.
Perry zy Rhodans Thron wackelt.
Untertitel: Kann der Tod seiner Schablone die Freiheit alter
Rassen sichern? Marshall nahm sich vor, diesen Artikel später
genauer durchzulesen.
Zwei Galaxien bereits in den Händen der Freifahrer.
Experiment mit Zeitmaschine geg lückt.
Untertitel: Orchizza undPerizza nach unzähligen Rückschlägen
in der Lage, mittels technischer Hilfsmittel 4,75 Zentner Materie in
die Vergangenheit zu befördern.
Marshall las noch eine Schlagzeile.
Robe zy Spierre gegen Zeitexperimente!
Marshall lächelte, natürlich paßte es dem
Freifahrerkönig nicht, daß es eine Möglichkeit gab,
mit konventionellen Mitteln in die
Vergangenheit zu reisen. Jetzt erst schob Marshall die Mitteilung
Orchizzas in die Lesemaschine. Es standen nur wenige Worte darauf,
aber sie gaben Marshall neue Hoffnung.
ICH GEBE IHNEN DIE EINMALIGE CHANCE, IN IHRE ZEIT ZURÜCKZUKEHREN.
PERIZZA.
Marshall ließ die Folie in einer Tasche seiner Kombination
verschwinden. Er wollte gerade die Zeitung in die Lesemaschine
einlegen, die sich mit Perizzas Zeitmaschine befaßte, als ein
Schatten auf ihn fiel. Er blickte auf. Es war Lia. Sie trug ein
Kostüm des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Es zeigte einige
Abweichungen von einem Originalkostüm, die Marshall auf
mangelnde Überlieferung zurückführte. Allerdings war
das gewagre Dekollete und die Rokokofrisur mit dem Federschmuck darin
ziemlich stilecht.
"Darf ich mich zu Ihnen setzen?" fragte sie.
"Aber natürlich." Marshall erhob sich, rückte
Lia den Sessel zurecht und nahm nach ihr wieder Platz.
"Es tut wohl, unter lauter rauhen Gesellen einen Kavalier zu
finden", sagte Lia schmeichelnd.
"Wo die rauhe Wirklichkeit einsetzt, muß auch ich meine
Kavaliersmanieren leider abwerfen", meinte Marshall bedauernd.
Mit veränderter Stimme fragte er: "Sie haben den Schmerz um
Wasa zy Ashtar schon überwunden?"
"Ich bin wieder einsatzbereit", entgegnete sie.
Marshall beobachtete sie."Demnach haben Sie wieder zu Ihrem
Aufgabengebiet zurückgefunden?"
"Was sollte mein Aufgabengebiet Ihrer Ansicht nach sein.
"Ich wünschte mir, daß es dazu gehören würde,
uns zu helfen."
Lia lächelte."Aber natürlich will ich Ihnen
helfen."
Marshalls Stimme wurde hart. "Dann teilen Sie mir das
Geheimnis der Zy mit."
"Wie Sie sich wandeln könnenl" riefLia in
gespielter Empörung."In einem Augenblick Kavalier, im
nächsten unerbittlicher Kerkermeister."
"Was wissen Sie über die Zy?" Marshall versuchte
zum erstenmal ihre Gedanken zu lesen, aber sie besaß einen
geistigen Abwehrblock. Diese Entdeckung überraschte ihn nicht,
denn es lag auf der Hand, daß Wasa zy Ashtar dadurch das
Geheimnis seiner Rasse zu sichern versucht hatte.
"Über die Zy ist nicht viel bekannt", meinte Lia
ausweichend. Mit einem Seitenblick zu den Zeitungen fuhr sie fort:
"Sie sind vor siebentausenddreihundertfünfundsechzig Jahren
aufgetaucht und haben von der Galaxis vierzehn die Herrschaft über
die gesamte Supergalaxis an sich gerissen. Das hatte auch etwas
Gutes, denn bis damals bestand noch keine Verbindung zwischen den
einzelnen Galaxien,ja, oftmals waren die einzelnen Galaxien in viele
Sternenreiche zersplittert. Deshalb, gibt es auchjetzt
verhältnismäßig wenig besiedelte Sonnensysteme, und
die Expansion des Solaren Imperiums steht in überhaupt keinem
Verhältnis zu der Bevölkerungsdichte. Jede von den
fünfzigtausend Galaxien besitzt durchschnittlich dreißig
Milliarden Sonnensysteme, also Sonnen mit Planeten, aber nur
viertausendje Galaxis sind besiedelt. Die Zy konnten dieses
Sternenreich mit der gewaltigen Ausdehnung nicht mehr verwalten,
deshalb mußten sie zur brutalen Gewalt greifen. Uns Freifahrern
kommt nun zustatten, daß das Solare Imperium nur lose
zusammengehaltenwird. .."
"Hören Sie damit auf", unterbrach sie Marshall
unwirsch."Das alles ist mir bereits bekannt."
"Was wollten Sie dann hören?" erkundigte sich Lia
unschuldsvoll.
"Lassen Sie mich allein!" fuhr Marshall sie an. Er hatte
gesehen,
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