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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Chefarzt meinte, in zwei
Wochen würde er wiederhergestellt sein.“
    Franklin Kendall atmete auf. Gleichzeitig schöpfte
er neue Kraft aus der Erkenntnis, daß es Schlimmeres auf der
Welt gab als den Verzicht auf die Laufbahn des Raumoffiziers.
    In John Rawlins Augen blitzte es plötzlich
auf.
    „Ich hab’s, Männer!“ stieß
er hervor. „Roger ist doch erst morgen nachmittag dran, nicht
wahr!“ Er wartete die Bestätigung nicht ab, sondern fuhr
fort: „Und ich muß vormittags zu Großmogul. Keine
bedeutende Sache, also genau das, was Roger mühelos mit der
linken Hand schaffen würde. “
    „Aber du bist nicht ich, und ich bin nicht
du“, entgegnete Roger Garfield sarkastisch.
    John grinste.
    „Das wissen wir beide - und natürlich
jeder andere Mensch, der uns kennt. Großmogul aber weiß
das nicht!“
    „Du bist ein Genie“, sagte Noowee
trocken, „denn nur Genies können solche irrsinnigen Ideen
haben. Schieß los!“
    Als John Rawlins geendet hatte, schwiegen sie eine
Weile. Der Vorschlag beeindruckte sie - nicht nur deswegen, weil
Roger dadurch eine Gnadenfrist bekam, sondern vor allem, weil sie
diese Methode für moralisch vertretbarer hielten.
    Der folgende Tag begann für Franklin Kendall
fast normal. Zwar straften die aufsichtführenden Offiziere in
den Kadettenunterkünften ihn mit eisiger Nichtbeachtung, doch
das ließ sich ertragen. Natürlich war er peinlich genau
darauf bedacht, sich nicht das geringste zuschulden kommen zu lassen.
Er sprang beim ersten Wecksignal aus dem Bett, passierte die Gänge
zum Waschraum und zum Speisesaal grundsätzlich im Laufschritt
und musterte seine Kombination wohl zehnmal im Spiegel, damit ihm ja
kein Stäubchen oder Fleck entging. Diese Mühe machte sich
bezahlt. Er wurde innerhalb von dreißig Minuten etwa
fünfzehnmal angehalten und einer strengen Musterung unterzogen.
Doch keiner der Offiziere fand einen Anlaß, ihn zum Strafdienst
zu kommandieren.
    Er war heilfroh, als er endlich seinen Dienst im
Kybernetischen Zentrum antreten konnte. Hierher verirrte sich selten
ein Offizier. Fürs erste war er vor der inoffiziellen Treibjagd
sicher. Allerdings hatte er einen Vorgeschmack von dem erhalten, was
ihn erwartete, falls er nicht ausgestoßen werden sollte.
    Außer ihm hatte am Vormittag nur ein
weiblicher Raumkadett Dienst in der Kybernetischen Zentrale. Das
Mädchen befand sich noch im dritten Ausbildungsjahr und schien
von seinem gestrigen Streich nichts zu wissen. Er war froh darüber.
    In den ersten beiden Stunden herrschte
Hochbetrieb. Anscheinend wegen der hohen Besucher wurden laufend
Speicherdaten angefordert und außerplanmäßige
Inbetriebnahmen von Roboteinrichtungen befohlen. Deshalb kam Franklin
erst in der dritten Stunde dazu, die Einweg-Video-Kontrolle für
Großmogul zu aktivieren und Johns Aktion zu verfolgen.
    John Rawlins konnte erst vor wenigen Sekunden
gekommen sein. Er stand noch vor dem Identifizierungssektor und
wartete. Franklin wußte, daß John und Roger ihre
ID-Plaketten vertauscht hatten. Da Großmogul keinen Sektor zur
Überprüfung von Gehirnwellenmustern besaß, war er auf
optische Vergleichsmöglichkeiten angewiesen - und
Positronengehirne sind bis auf Sonderkonstruktionen
persönlichkeitsblind: Für sie sieht ein Mensch wie der
andere aus, wenn sie sich nicht gerade durch krasse Unterschiede der
Hautfarbe, der Körpergröße oder der Kleidung
voneinander
    abheben. In dieser Beziehung glichen sich John und
Roger glücklicherweise maximal.
    Dennoch konnte Kendall ein erleichtertes Aufatmen
nicht unterdrücken, als die Maschine ihr ,Identifikation
positiv‘ schnarrte. Großmogul wurde niemals darüber
informiert, zu welcher Tageszeit oder in welcher Reihenfolge die
Anwärter sich ihm stellten. Er kannte lediglich das
Experimentalprogramm des Betreffenden.
    In den folgenden drei Stunden schwitzte Kendall
Blut und Wasser. Er zweifelte daran, ob er mit den Anforderungen
fertig geworden wäre, die Großmogul in genau bemessenen
Zeitabständen an ,Anwärter Garfield‘ stellte. Der
richtige Garfield hätte es jedenfalls nicht geschafft. Selbst
John Rawlins konnte sich nicht eine Minute ausruhen; er arbeitete
fieberhaft. Auf seiner Stirn glänzte ein feines Netz von
Schweißperlen. Dabei galt er als der Anwärter, der von
Anfang an am besten in Hypermathematik abgeschnitten hatte.
    Franklin fand es gemein, Aufgaben mit derartigem
Schwierigkeitsgrad einem Anwärter zu stellen, dessen Leistungen
konstant unter dem Durchschnitt

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