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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den harten Halmen etwas zu fressen
suchte. Ich schwang mich in den Sattel, und der Jäger überwand
nach hundert Metern sein Mißtrauen und hielt sich am Band des
Steigbügels fest. In der rechten Hand trug er seinen Speer und
den Bogen. Wir näherten uns langsam dem Moränenhügel.
Von hier aus, etwa fünfhundert Meter entfernt, ergab sich wieder
ein anderes Bild.
    Ein kuppelförmiger Hügel, bespickt mit dunkelbraunen,
weißen und schwarzen Felsen in sämtlichen Formen, die eine
junge Natur hervorbringen konnte. Überall standen Bäume,
zwischen denen man undeutlich die Hütten erkennen konnte. Zehn
oder mehr Feuer stellen waren in Betrieb, und die Rauchwolken zogen
schräg nach Osten. Noch immer waren die Geräusche zu hören
- das Hämmern von Stein auf Stein, Schreie und das Weinen eines
Kindes, hoch und klagend. Wenn man uns gesehen hatte, so ließ
nichts darauf schließen.
    »Adlaan?«
    »Ja, Anooa?«
    »Der Schwinger des Kommandostabes wird nicht dulden, daß
du bei uns bleibst!«
    »Kommandostab.J« Ich überlegte. Offensichtlich
hatte ich bei meinen Beobachtungen nicht erkennen können, daß
es hier einen Schamanen gab, einen Medizinmann, auf dessen Wort der
Stamm hören würde. Das bedeutete Widerstand, den ich
ausschalten mußte.
    »Er ist alt und klug. Er wird fürchten, daß du
ihn tötest.«
    »Ich verstehe. Das werde ich mit dem Stabschwinger selbst
ausmachen«, sagte ich. Wir gingen und ritten weiter.
    Plötzlich riß das Hämmern der bearbeiteten Steine
ab.
    Stille...
    Der Pfad verbreiterte sich und ging in einen Waldweg über,
der hochbedeckt mit Nadeln war; Myriaden von kleinen Nadeln. Die Hufe
machten keinerlei Geräusche mehr, nur das Prusten der Tiere und
der Ton, mit dem die Speerschäfte aneinander klapperten, waren
zu hören. Zwischen den geraden Stämmen hindurch erkannte
ich den Wall, der die Siedlung umgab. Er bestand aus Pfählen
mittlerer Stärke, die in den Boden gerammt worden waren;
dahinter hatte man Erdreich auf gehäuft und Steine, die den Wall
stützten. Zwischen dem Rand des Ringwaldes am Fuß des
Hügels und der glatten, senkrechten Mauer des Walls befand sich
ein freier Raum von schätzungsweise fünfundzwanzig Metern.
Der Wall war mehr als vier Meter hoch. Direkt vor uns war eine
Öffnung, nicht breiter als drei Meter.
    Totenähnliches Schweigen empfing uns.
    »Truc - Asser... ihr paßt genau auf mich auf. Wenn ich
gefährdet bin, greift ihr an.«
    Die Wölfe verstanden, ich sah es an den Bewegungen der Ohren
und an den aufgerissenen Rachen. Die beiden blauschwarzen Begleiter
waren wesentlich größer als die jagenden Wölfe, die
ich auf dem Beobachtungsschirm gesehen hatte.
    Ich ritt weiter.
    Die Siedlung der Fünfhundert war entlang eines breiten Weges
angelegt, der sich in Schlangenlinien den Hügel hinaufwand, die
Flanken der Felsen berührte und zwischen den Büschen einer
schrägen Halde verschwand. Ich zählte im Sichtbereich
fünfzig Hütten.
    Die ersten Steinzeitjäger wurden sichtbar.
    Frauen und Kinder spähten aus den Eingängen der Hütten
oder hinter den ausgespannten Fellen hervor. Die Männer trugen
Bögen und Speere und schwiegen. Es wurden immer mehr, die
schweigend und starr auf die Gruppe blickten, Mißtrauen und
Vorsicht in den Augen. Ich hätte im Ernstfall keine Chance
gehabt als vielleicht noch rasende Flucht. Wenn ich die Männer
anstarrte, starrten sie zurück, ohne verlegen zu werden. Ich
ritt ruhig weiter, während ich in jeder Sekunde einen Angriff
erwartete.
    »Anooa, deine Männer sehen aus, als würden sie
mich töten wollen!« sagte ich laut.
    »Nein«, antwortete er und winkte ihnen zu. »Sie
wissen nicht, wer du bist. Warte, bis Thupa dich sieht. Von ihm hängt
alles ab.«
    »Wer ist Thupa?«
    Truc wirbelte herum, faßte kurz einen der Jäger ins
Auge und machte einen Satz. Er prallte gegen einen der Männer,
der seinen Bogen gespannt hatte und warf ihn um, schnappte mit den
Fängen nach der Kehle. Der Pfeil schwirrte fast senkrecht in die
Luft. Zwei andere Jäger rissen die Speere hoch und wollten
zustechen. Ich rief: »Zurück, Truc!« und die Speere
wurden gesenkt. Zwei Meter hinter dem Pferd bohrte sich der Pfeil in
den Boden und brach ab.
    Ein Murmeln der Überraschung ging durch die Reihen der
Männer, die den Angriff und den Rückzug des schwarzen
Wolfes gesehen hatten. Ich ritt weiter und fühlte, wie mir der
Schweiß zwischen den Schulterblättern heruntersickerte.
    Du warst zu schnell. Nur Mißtrauen kann dir helfen.
    Mein

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