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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Routinerapport erschien. Ich kam vor zwei Tagen hier - auf dieser
Zeitebene - an. Aber diese Tattoos schienen mich nicht zu mögen.
Sie wollten mich in die Euthymieden versetzen. Nun, ich fand mich
hier wieder.“
    „Gemeinsam werden wir uns schon befreien können!“
erklärte Betty-Inger grimmig entschlossen.
    McEben seufzte.
    „Ihren Optimismus möchte ich haben. Ich habe mit meinem
Flugaggregat in jeder Himmelsrichtung mehr als tausend Kilometer
zurückgelegt, ohne auf ein Ende dieses Palmengartens zu stoßen.
Meiner Ansicht nach haben die Tattoos uns auf einen anderen Planeten
teleportiert.“
    *
    „Wir wollen nicht gleich in absoluten Pessimismus
verfallen“, warf Sidni-Stem ein. „Schließlich wird
Vater Lashron alles daransetzen, um uns zu befreien.“
    Er lächelte, als ihn der Captain verständnislos
anstarrte.
    „Die Positronik unseres Raumschiffes, Captain. Aber ich muß
noch etwas nachholen. Mein Name ist Anderson Sidni-Stem. Anderson
steht für den Anderson-Clone, dem ich angehöre, Sidni für
meine Mutter, und Stem ist mein Individualname. Ich schlage vor, wir
bleiben beim ,du’. So ist es bei uns jedenfalls üblich.
Wir heißen also für dich Luzie, Inger und Stem. Wie können
wir dich nennen?“
    „A. Arroll“, stotterte der Captain verwirrt. „Aber.“
    „Ach, und noch eines“, unterbrach Stem ihn. „Wir
Männer sind untereinander selbstverständlich
gleichberechtigt. Die Entscheidungsgewalt liegt bei Luzie.“
„Aber ich als Captain und mit Atlans Sondervollmacht.“,
begann McEben erneut. „Ich meine, ihr seid doch nur einfache
Soldaten.“ Er sah Ingers grimmiges Gesicht und fuhr schnell
fort: „Gewiß, das ist eine außergewöhnliche
Situation; dennoch können wir nicht einfach das Reglement
umstoßen.“
    Stem hielt Betty-Inger mit einer Handbewegung zurück. „Nichts
gegen dein Reglement. Aber es ist nicht unseres. Wir sind keine
Terraner, und wir gehören keiner militärischen Einheit des
Solaren Imperiums oder der USO an. Die Kampfanzüge tragen wir
nur aus situationsbedingten Gründen. Und noch etwas: Auf Refuge
gilt das Mutterrecht
    - und dies ist Refuge, ganz gleich, wie die Tätowierten den
Planeten heute nennen. Deshalb hat Luzie die Entscheidungsgewalt.
Inger gehört zu ihrer Familie, und ich als Freund faktisch auch.
Du als einzelner kannst nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse
auf Refuge umwerfen. Das siehst du wohl ein!“
    Arroll McEben nickte.
    „Ich verstehe. Deshalb die. ähem. etwas drastische
Reaktion vorhin.“
    „Er stammt also aus einer Gesellschaft, in der das
Vaterrecht herrscht?“ fragte Irul-Luzie atemlos. „Scheußlich!
Es muß viele unglückliche Menschen bei euch geben.“
    „Oh, das würde ich nicht sagen“, erwiderte
Arroll. Er strich sich eine Strähne seines blonden Haares aus
der Stirn. „Aber klammern wir die Unterschiede aus. Darf ich
euch meine Gastfreundschaft anbieten? In meinem bescheidenen Heim ist
alles vorhanden, was der Mensch zu seinem leiblichen Wohl braucht.
Eine Stärkung würde uns gewiß guttun.“
    Dagegen war nichts einzuwenden. Sie folgten Arroll durch die linke
Tür des Hauses und befanden sich danach in einem etwas
fremdartig eingerichteten Wohnzimmer, das jedoch funktioneil durchaus
annehmbar war. An zwei Wänden liefen gepolsterte Bänke
entlang. Davor standen in
    regelmäßigen Abständen niedrige rechteckige Tisch,
und in der Mitte des Zimmers waren vier Sessel so gruppiert, daß
sie mit den Sitzflächen zueinander standen.
    Arroll hieß seine Gäste jeweils vor einem Tisch Platz
nehmen und drückte einige Tasten an den Seitenteilen der Tische.
Sekunden später erschienen aus den Servoschächten Speisen
und Getränke: große Steaks, zahlreiche Gemüse und
Salate und Weißbrot in Scheiben sowie für jede Person eine
Flasche Weißwein und das dazugehörige Glas.
    „Die Steaks sind zwar aus Synthofleisen“, erläuterte
Arroll und goß sein Glas voll, „aber die meisten Menschen
würden das gar nicht merken. Leider kann ich euch keinen Whisky
anbieten. Die Tattoos scheinen schärfere Sachen für
gesundheitsschädlich zu halten.“ Er lachte spöttisch.
    Sidni-Stem probierte den Wein. Er war fast so gut wie der Wein,
der in den küstennahen Tälern von Refuge gewonnen wurde.
Auch das Steak mundete ihm, und die Gemüsesorten waren ihm zwar
unbekannt, schmeckten jedoch vorzüglich.
    „Es verblüfft mich“, sagte er, nachdem die
Mahlzeit beendet war, „daß man uns so gut verpflegt.“
    Arroll McEben zuckte

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