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PR TB 073 Aktion Alpha 1

PR TB 073 Aktion Alpha 1

Titel: PR TB 073 Aktion Alpha 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinab. Ihre MGs und Bordkanonen hämmerten. „Noch zwanzig Sekunden!" mahnte Captain Nelson. Die Hubschrauber drehten ab und rasten mit Höchstgeschwindigkeit auf die Hügelkette zu. Hinter ihnen, auf dem Talgrund, hob sich der Boden. Eine gigantische Erdfontäne wölbte sich hundert Meter auf. Flammenblitze zuckten durch sie hindurch. Dann brach sie wieder in sich zusammen. Die Hügel gerieten durch die mächtige Erschütterung der drei Atomexplosionen ins Wanken; gewaltige Erd- und Gesteinslawinen gingen zu Tal. Breite Risse zeigten sich im Boden. Das Lager Tolotschina existierte nicht mehr. Die Rangers und Piloten jubelten über den Erfolg. Nur Melcap Allan Nelson saß still und in sich gekehrt auf seinem Platz. Er wußte zwar, daß diese Aktion die künftigen Opfer auf der
    marutischen Seite verringern würde, aber er fragte sich, warum überhaupt Menschen gegen Menschen kämpfen mußten.
    Menschen gegen Menschen ...! So klar hatte er die Tatbestände bisher nicht gesehen. Zwar war auch ihm manchmal der Gedanke gekommen, daß der Krieg eigentlich sinnlos sei, aber erstmals dachte er daran, daß er auch ein Verbrecher sein könnte ..

5.
    Mit nur zwei Helikoptern kehrte die Gruppe Leigh zurück. Kurz vor Überfliegen der feindlichen Küste waren sie von neun feindlichen Kampfhubschraubern gestellt worden. Zwar hatte sich wieder einmal die bessere Erfahrung der marutischen Besatzungen durchgesetzt -sechs vayutische Hubschrauber waren abgeschossen worden, drei geflohen -, doch auch auf marutischer Seite blieben Verluste nicht aus. Ein Helikopter war explodiert. Der zweite hatte notlanden müssen. Seine Besatzung und die Rangers konnten sich bis auf drei Mann retten und wurden von den restlichen beiden Hubschraubern aufgenommen. Cody Leigh saß zusammen mit Nelson im Frachtraum des Kommandohubschraubers. Die beiden Männer rauchten und wechselten belanglose Worte. Über das, was sie am meisten bewegte, durften sie in Gegenwart ihrer Kameraden nicht sprechen. Zum wiederholten Male fragte sich Melcap, ob er überhaupt das Recht gehabt hatte, Cody und Mildred in seine persönliche Angelegenheit zu ziehen und dadurch in Gefahr zu bringen. Und wieder kam er zu dem Schluß, daß ihm nichts anderes übriggeblieben war. Oder hätte er Nina Salinowa ausliefern sollen, den Henkern übergeben, nachdem er ihr Leben gerettet hatte? Nein! Und doch war diese einzelne Tat im Grunde genommen so sinnlos.
    Er konnte schließlich nicht offen mit seinen Argumenten auftreten. Andere Rangers würden weiter ihren Gegner töten, wo sie ihn antrafen, gleichgültig ob er sich wehren konnte oder nicht. Seine Tat änderte nichts an der Brutalität des Krieges. Ein Gedanke nistete sich für kurze Zeit in sein Gehirn ein. Nicht gegen die Brutalität des Krieges angehen- sondern gegen den Krieg kämpfen! Er unterdrückte ihn wieder. Wie konnte er gegen den Krieg kämpfen? Das war ganz unmöglich.
    Hatte der Krieg erst einmal begonnen, entwickelte er seine eigenen Gesetze. Wer ihn beenden wollte, konnte das nur, indem er dem Feind soviel Schaden wie möglich zufügte. Und nach dieser Devise hatte er bisher stets gehandelt -auch wenn ihm das Motiv dafür nie so klar bewußt gewesen war. „Achtung!" ertönte Oberleutnant Maronis Stimme über die Bordlautsprecher. „Vor uns ist Camp Yellow. Wir setzen zur Landung an." Die Rangers stießen ein übermütiges Gebrüll aus. Ihnen winkten Auszeichnungen, einige Tage Ruhe und zahlreiche Zerstreuungen. Vielleicht sogar Beförderungen. „Man erwartet uns bereits mit einer Ehrenkompanie!" meldete Philipp Maroni. Cody Leigh grinste dünn und drückte seine Zigarette aus. Melcap Nelson tat es ihm nach. Die Hubschrauber setzten weich auf. Das Donnern der Triebwerke erstarb. Nur noch die Rotoren heulten einige Zeit lang und verstummten dann unter klatschenden Lauten. An der Spitze der Rangers marschierte Captain Nelson aus dem Helikopter.
    Draußen standen, in einigem Abstand vom Landefeld, Rangers in weitem Ring; dazwischen Schützenpanzerwagen. Rangers...? Nelson stockte der Atem. Sein Herz schlug plötzlich so laut, daß er glaubte, die anderen würden es hören. Das waren keine Rangers, sondern Elitesoldaten des Tribunals, eindeutig an den dunkelblauen Kampfanzügen zu erkennen! Die Prätorianergarde des Tribunen Khasar Morrel! Eine megaphonverstärkte Stimme hallte über den Platz. „Achtung! Ranger der Gruppe Leigh herhören! Hier spricht Gardemajor Helltrop! Auf Anordnung des Tribuns, Marschall Morrel,

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