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PR TB 080 Die Glücksmaschine

PR TB 080 Die Glücksmaschine

Titel: PR TB 080 Die Glücksmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht zu sorgen. Ihr kann nichts zustoßen, denn
auf unserer Welt gibt es keine wilden Tiere und auch sonst keine
Gefahren."
    „Pah!" machte Michael abfällig und ließ den
Knook ins Gras zurückfallen. Trotzdem, so seltsam es auch klang,
hatte er das Gefühl, daß der Knook die Wahrheit sprach.
Aber das half ihm auch nicht weiter, Manyas Verschwinden wurde
dadurch nur noch mysteriöser.
    Michael schlenderte langsam in die Richtung seines Bungalows. Der
Knook holte ihn nach wenigen Schritten ein.
    „Herr, er ist unerträglich für mich, zu sehen, wie
unglücklich Sie sind", drang der Knook in ihn. „Dabei
wäre es so leicht für Sie, Glück und Erfüllung zu
finden."
    „Ja, ich weiß, die Glücksmaschine", sagte
Michael niedergeschlagen. Er wußte selbst nicht wieso, aber er
konnte keinen Haß für die Knooks empfinden. Vielleicht
deshalb nicht, weil sie auf Gewalt mit eifriger Dienstbereitschaft
reagierten. Mit welchen Waffen sollte man ihnen beikommen? Man konnte
sie nicht mit herkömmlichen Mitteln bekämpfen.
    „Glauben Sie mir, Herr, es wäre nur zu Ihrem Besten",
ließ sich der Knook vernehmen. „Und sorgen Sie sich nicht
um das Schicksal der Herrin. Ihr kann nichts zustoßen. Sie lief
in
    einem Anfall geistiger Umnachtung davon, aber wir werden sie
finden und heilen."
    Michael schreckte bei diesen Worten aus seinen Gedanken auf.
    „Wieso kommt ihr auf geistige Umnachtung?" fragte er.
    „Sie hat eine Nachricht hinterlassen, Herr", antwortete
der Knook, „die aber keinen Sinn ergibt."
    „Wissen Sie, was darin gestanden hat?"
    „Ich kann alles wortgetreu wiedergeben, Herr. Auf der Folie
stand: Ich habe eingesehen, daß ihr, meine Freunde, richtige
Hasenfuße seid. Deshalb will ich euch nicht länger mehr in
den Ohren liegen und mein lange gehegtes Vorhaben endlich in die Tat
umsetzen. Ich werde es auch allein schaffen. Schämt euch!
Manya."
    Michael schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
    „Warum habe ich nicht sofort daran gedacht!" rief er
erleichtert aus. Aber seine Erleichterung wich rasch einer tiefen
Besorgnis.
    „Sie scheinen den Text zu verstehen, Herr?" vermutete
der Knook. „Sagen Sie uns, wo sich die Herrin verborgen hält,
damit wir sie zurückbringen können."
    „Das werde ich ganz bestimmt nicht tun", erklärte
Michael.
    „Ganz im Gegenteil, ich werde sie selbst zurückholen."
    „Das kann ich leider nicht zulassen, Herr", sagte der
Knook bedauernd und hielt plötzlich eine der langläufigen
Pistolen auf Michael gerichtet. „Es schmerzt mich sehr, daß
Sie zu Ihrem Glück gezwungen werden müssen. Aber unter
diesen Umständen bleibt mir nur dieser Ausweg. Ich hoffe sehr,
daß Sie mir diese Handlungsweise später verzeihen, ja, daß
Sie mir noch dankbar sein werden. Gehen Sie bitte voran, Herr, die
Glücksmaschine wartet."
    Michael war viel zu sehr überrascht, um an eine Abwehr zu
denken. Er setzte sich gehorsam in Bewegung. Aber er kam nicht weit.
    Plötzlich überfielen ihn wie aus heiterem Himmel die
Alpträume.

12.
    Da sind die unzähligen Räder, die wie bei einem
gigantischen Uhrwerk ineinandergreifen. Da sind die Menschen, die
Läufer, die nicht von der Stelle kommen, weil sie durch ihre
Beinarbeit nur die Räder in Bewegung setzen. Die Räder
verschwimmen, ihre Konturen zerfallen, aber die rotierende Bewegung
bleibt. Sie symbolisiert den Lauf der Gestirne und Galaxien durch das
Universum. Und die Eigendrehung des Universums inmitten anderer
Universen wird ebenfalls symbolisiert.
    Michael steht inmitten dieses Bewegungsablaufes, aber er ruht. Er
ist ein Menschenbaum der Knooks. Er kann sehen, er kann denken, aber
er kann nichts tun. Er sieht die kosmischen Herrlichkeiten, aber er
kann nicht daran teilhaben. Die Glücksmaschine läßt
ihn nicht los. Die Glücksmaschine gibt ihm Nahrung, sie regt
seinen Geist an und lenkt ihn in bestimmte Bahnen. Die Glücksmaschine
regelt den Energiehaushalt seines Körpers.
    „Willst du das, Mensch? Willst du zu ewigem Glück
verdammt sein? Willst du das Glücksgefühl in dir tragen,
aber es nicht erleben dürfen?"
    „Nein, nein, das will ich nicht!"
    „Dann befreie dich. Komm, wir helfen dir!"
    Michael beginnt wieder zu laufen. Er kommt an endlos langen Reihen
von Glücksmaschinen vorbei, in denen hilflose Menschenbündel
gefüttert und gewaschen und sterilisiert und festgehalten
werden. Michael schießt als Komet vorbei und zerschmettert die
Ketten.
    Er war wieder wach. Er stand auf der Wiese vor Manyas
unbeleuchtetem Bungalow.

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