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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eigenschaften annehmen zu können. Die
schnellen Füße, das scharfe Auge, der gute Bogenschuß...
diese Fähigkeiten erbte man. Ich entschloß mich, diese
Scheußlichkeit zu verhindern, wenn ich es konnte. Schon drehten
sich die Schweine über dem Feuer. Ich rief meine Leute zusammen,
nahm Sharma schützend in den Arm und erklärte ihnen:
    »Die Lage verschärft sich. Die Eingeborenen sind
aufgeregt und halb wahnsinnig. Wir tauschen, sobald die Schweine
gebraten sind, die Beile und Messer und ziehen uns in Richtung Pfad
zurück. Niemand unternimmt etwas — sie sind gereizt und
können uns überwältigen, dann gibt es ein

    Blutbad. Verstanden? Ich gebe das Signal zum Aufbruch.«
    »Verstanden.«
    Agsacha blieb dicht neben mir. Wir verhandelten mit Areka, und
eine Anzahl von Beilen, Messern und Entermessern wechselten den
Besitzer; die ersten eisernen Gegenstände auf dieser Insel. Der
Punkt, an dem der gewundene Pfad den Dschungel durchschnitt, war
bekannt — dorthin würden wir uns zurückziehen.
    »Was planst du, Atlan?« flüsterte Sharma.
    »So schnell wie möglich weg!« sagte ich. »Du
kennst meine Waffen, Sharma. Agsacha wird dich mitnehmen. Ich
verteidige, wenn es nötig wird, unseren Rückzug.«
    »Ja-a!« murmelte sie zögernd.
    Es bildete sich in der Masse der Eingeborenen eine Gasse. Je vier
Jäger führten die gefesselten und wild um sich schlagenden
Gefangenen quer durch das Dorf. Am Fuß der Totemsäule
waren vier, nein, sechs schenkelstarke Holzpfosten in den
hartgestampften Lehmboden getrieben worden. Mot roher Gewalt wurden
die Gefangenen auf den Boden geworfen. Männer sprangen hinzu und
fesselten Handgelenke und Fußknöchel an die Pfähle.
Die zwei Männer, aus zahllosen kleinen Wunden blutend und
bespuckt und schmutzig, wurden angepflockt. Dann straffte man mit
Holzknebeln die Fesseln und erreichte dadurch, daß sich die
Männer nicht mehr rühren konnten. Plötzlich war alles
still. Unheimlich ruhig. Nur die Geräusche des Dschungels und
das Knistern des ungeheuren Feuers, das Millionen von Insekten anzog,
waren deutlich zu hören. Areka trat vor mich und sagte langsam:
    »Wir haben getauscht — große Freude,
weißhaariger Mann?«
    Ich nickte und erklärte:
    »Zufrieden, Areka. Diese Männer sterben.. . wann?«
    »Nach dem Fest. Wir feiern bald. Ihr alle Gäste des
Stammes.«
    »Gut.«
    Zischend tropfte das Fett der gebratenen Schweinestücke ins
Feuer. Es roch appetitanregend, aber in diesen Stunden mangelte es
uns an der rechten Freude an einem Bratenfest. Das Dorf war in
Rotglut getaucht. Riesige Blüten an den Bäumen sahen wie
weiße Augen auf uns herab, auf die Menschenmasse, die zwischen
den Treppen und Pfählen, den Netzen und den unzähligen
Werkzeugen hin und herwankte wie schmutziges Wasser in der Ebbe. Die
Kinder krochen zwischen den Beinen der Mütter herum und schrien
jämmerlich — man brachte sie zum Verstummen. Eine
lautlose, aber ungeheuer intensive Unruhe hatte alle Menschen
ergriffen. Auch uns. Es war eine Unruhe, wie sie einem Ausbruch von
pseudoreligiösem Wahnsinn vorausging.
    »Was geschiehtjetzt, Atlan?« murmelte Agsacha fragend.
Ich sah aus dem Augenwinkel, daß man aus dem Versammlungshaus
des Männer-Geheimbundes die Musikinstrumente schleppte und im
Halbkreis vor dem Feuer, dem Totempfahl und den Gefangenen
aufstellte. Jedesmal, wenn ein Stückchen Glut aus dem Feuer
sprang und auf einem der Körper landete, stießen die
Gefangenenkleine, spitze Schreie aus. Wir fühlten uns wie
eingeschlossene Tiere, in einer Menschenmasse eingekerkert. Eine
Schwär halbzahmer, gemästeter Schweine wurde durch die
Menge getrieben.
    »Wir warten. In kurzer Zeit haben wir unser Fleisch!«
sagte ich leise. »Wir müssen bereit sein, die Lähmstrahler
einzuschalten.«
    Der Blick des Häuptlings irrte vom Feuer ab, wo die Frauen
inzwischen Fleischstücke abnahmen und in riesige, frisch
gewaschene Bananenblätter einwickelten. Die stechenden Augen
hefteten sich auf mein Amulett, das zwischen den Rändern des
Wildlederhemdes baumelte.
    »Dein Totem!«
    Ich nickte.
    »Was verleiht es dir?«
    »Schnelligkeit der Gedanken und Erfindergeist«, sagte
ich. »Aber es wirkt nur bei Menschen mit heller Haut, Areka.«
    »So.«
    Er wandte sich ab. Agsacha schwitzte, und seine Augen gingen umher
wie die eines Sperbers. Er

    ging um unsere Gruppe herum wie ein nervöser Wachhund. Ich
fühlte den Druck des schweren Robotkörpers Scarrons an
meinem Knie. Wie erging es inzwischen der

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