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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lagen, und die Frauen
trugen die Kinder.
    Nemuro zog sein Schwert halb heraus und stieß es wieder hart
zurück in die Scheide, dann sagte er wütend:
    »Der Kampf muß schnell vorbei sein. Diese
Menschenmenge, wir können nicht lange für ihre Sicherheit
garantieren.«
    Nachdenklich betrachtete Tawaraya die gefüllten Bambuskörbe
voller langer Pfeile, die hinter den Zinnen lehnten.
    »Das ist meine Überlegung, Samurais. Wir müssen
den Fetten schnell besiegen.«
    Ich dachte an den geheimen Gang und an die Möglichkeit, mit
einigen mutigen Männern einen Ausfall zu wagen. Schließlich
verfügte ich über reiche Erfahrungen auf diesem Gebiet.
    »Er kommt unbarmherzig näher. Warum haben wir uns ihm
nicht in einem offenen Kampf draußen auf den Feldern gestellt?«
fragte Tawaraya wieder. Ich hatte diese Frage schon zu oft gehört
und entgegnete:
    »Weil der Verteidiger meist im Vorteil ist. Keine Sorge,
Herr - wenn jemand den Kampf gut übersteht, werden wir es sein.«
    Die Geschwindigkeit des Heerzuges, den wir nicht sehen, aber sehr
deutlich ahnen konnten, betrug nicht mehr als fünf Kilometer in
der Stunde. Wenn sie so weiter marschierten, dann würden sie
beim Morgengrauen hier eintreffen, eine Gasse der Zerstörung
hinter sich lassend.
    »Hoffentlich habt ihr Samurais recht!« meinte der Herr
zweifelnd.
    »Wir sind davon überzeugt«, sagte Nemuro. »Dort,
wo wir herkommen, hat man mit dieser Taktik stets Erfolg gehabt.«
    Ich betrachtete ihn verwundert von der Seite. Sollte dies ein
Hinweis gewesen sein? Seit er meine Rolle geöffnet hatte, waren
wir nicht mehr dazu gekommen, miteinander anderes als sachbezogene
Unterhaltungen zu führen. Und er selbst trug seine Ahnenrolle
noch immer am Körper. Dreimal hatte er zum Raumschiff gesendet,
zweimal hatte das Schiff Hyperfunksendungen abgestrahlt. Im Grund
hatte sich nichts geändert.
    »Obwohl man dort, woher wir kommen«, warf ich ein,
»längst vergessen hat, daß es Menschen gibt, die
Menschen umbringen wollen. Aber dies ist eine andere Geschichte.«
    Tawaraya schloß:
    »Wir werden uns jetzt zur Ruhe begeben. Andere Männer
können Wache halten, und morgen früh bereiten wir dem
Fetten mit dem durchlöcherten Schenkel einen heißen
Empfang.«
    Wir zogen uns in unsere winzigen Räume zurück, die wegen
der Brandgefahr aus möglichst viel Stein und in Essig getränktem
Holz bestanden. Papier gab es hier keines, und der Herbstwind pfiff
durch die Vorhänge aus Holzstäbchen, deren Klappern unseren
Schlaf begleitete.
    Gegen Mitternacht waren die letzten Flüchtlinge gekommen. Wir
schlossen das Tor, schoben die eisenbeschlagenen Riegel vor und zogen
entlang der gesamten Rundung Posten auf. Sie beobachteten scharf jede
Bewegung unter uns, aber sie selbst blieben unsichtbar. Die Häuser
dort waren fast völlig leergeräumt, und aller wertvoller
Besitz befand sich hier.
    Es waren etwa zweihundert Männer. Sie alle waren bewaffnet
und beritten. Viele von ihnen ohne Sättel, also hatten sie auch
unsere Pferde gestohlen. Sie bildeten einen Ring um die Burg, der
Fette verschwand im Herrenhaus, und die Pferde begannen, im Park zu
weiden. Als Tawaraya dies sah, knirschte er mit den Zähnen.
    »Keinen Laut!« schärfte ich ihm ein.
    Wir warteten.
    Stundenlang. regungslos. beobachtend.
    Am Vormittag bliesen die Hörner, und schwere Trommeln wurden
geschlagen. Schrill ertönten die Querflöten. Etwa fünfzig
Mann auf Pferden sprengten heran, an ihrer Spitze befand sich der
Fette. Er trug eine schwarze Rüstung, und alle seine Männer
hatten Stäbe im Rücken, am unteren Ende im Gürtel
befestigt, durch zwei Schnüre an den Schultern gehalten, daran
waren im rechten Winkel Bambusstangen, die ein Zeichen hielten. Jeder
Soldat führte eine solche kleine »Flagge« bei sich.
    Nemuro flüsterte:
    »Shokokuyijs Zeichen: ein Blitz und die Flamme.«
Unsere Männer würden
    ihre Zeichen tragen, wenn wir die Burg des schwarzgekleideten
Mannes dort unten angriffen. Der Schwarze ritt bis an den Hügel
heran, nahm einen Anlauf und ritt mit seinen Leuten etwa hundert
Meter hügelaufwärts. Dort zügelte er sein Pferd, hob
die Hand und schrie aus Leibeskräften:
    »Ich fordere deinen Kopf, Tawaraya! Ich habe nicht mehr
verlangt als mein Recht, und deine kuge haben meine Männer
getötet. Komm heraus, stelle dich, kämpfe gegen mich!«
    Hinter mir senkte Nemuro den Arm. Fünfzig Bogensehnen wurden
ausgezogen, und fast gleichzeitig schlugen fünfzig Pfeile ein.
Ich machte meine Zen-Übungen,

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