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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gucky
ihm zu.
    Sie diskutierten noch eine Weile, dann wurden die Wachen
eingeteilt. Trotz aller elektronischer Sicherungen wollte Bully nicht
darauf verzichten, das Gelände im Auge zu behalten. Einer der
Männer sollte ständig in der Kommandozentrale sein und den
Bildschirm beobachten.

6.
    Brandix wirkte durchaus nicht gefährlich und auf keinen Fall
so, wie Rotkel ihn sich vorgestellt hatte. Er sah sich am Morgen nach
seiner Entführung einem etwas beleibten, jovialen Mann
gegenüber, der ihn bat, mit ihm zu frühstücken.
    Das Haus lag versteckt an einem bewaldeten Berghang, inmitten
saftiger Wiesen und von unzugänglichen Felsen eingeschlossen.
Von hier gab es keine Flucht, wenn man den einzigen Fahrweg nicht
kannte oder keinen Gleiter besaß.
    »Kommen Sie, Doktor, Sie haben Besuch. Brandix möchte
mit Ihnen sprechen und Ihnen alles erklären.«
    »Das wird auch nötig sein«, knurrte Rotkel und
wurde plötzlich hellwach. »Wie geht es Gesine?«
    Der Mann grinste.
    »Keine Sorge, Meister. Sie ist draußen und frißt.
Sie scheint sich recht wohl zu fühlen.«
    »Gut, dann verschwinden Sie, ich möchte aufstehen.«
Wenig später fand er den Ausgang und trat ins Freie. Die Sonne
stand dicht über den Baumwipfeln, der Himmel war wolkenlos und
blau. Ein herrlicher Tag, dachte Rotkel, wenn die Umstände ein
wenig angenehmer gewesen wären.
    An einem gedeckten Tisch entdeckte er dann Brandix, seinen
»Besucher«. Er wußte sofort, daß es Brandix
war, wenn er auch eine mehr revolutionär wirkende Persönlichkeit
erwartet hatte.
    »Nehmen Sie Platz, Doktor, und frühstücken Sie mit
mir, bitte.«
    »Sie sind Brandix?« Rotkel setzte sich, als der Mann
nickte. »Gut, dann habe ich einige Fragen an Sie.«
    »Immer der Reihe nach.« Seine Stimme klang ruhig, ein
wenig arrogant und selbstbewußt vielleicht, aber nicht
unsympathisch. »Probieren Sie unseren Kaffee. Wir bauen ihn in
der Tropenzone an, und Sie werden feststellen, daß er
ausgezeichnet schmeckt. Durch den bruchgelandeten Transporter hatten
wir Gelegenheit, terranischen Synth-Kaffee zu erhalten und so den
Unterschied festzustellen. Unter uns: Kein Vergleich.«
    Rotkel blickte an Brandix vorbei. Er hatte Gesine entdeckt, die in
einiger Entfernung auf der Wiese lag, den Kopf zwischen den
Vorderbeinen und vor sich hindösend. Ab und zu verscheuchte sie
mit ihren Klappohren ein paar Insekten, aber sonst wirkte sie
durchaus satt und zufrieden.
    »Wirklich, ein guter Kaffee«, gab Rotkel zu und nahm
ein Sandwich. »Aber wir können uns auch beim Frühstück
unterhalten. Haben Sie wirklich die Absicht, mich nicht nach Tahun
zurückkehren zu lassen?«
    »Das hängt von Ihnen ab, Doktor. Sie hätten
ohnehin noch hierbleiben müssen, bis die Gefahr der Seuche
endgültig beseitigt ist, die bei uns eingeschleppt wurde. Eben
von Tahun, das sollten wir nicht vergessen. Wenn Sie uns also helfen,
so war das mehr oder weniger Ihre ärztliche Pflicht.«
    »Sie kennen die Umstände, unter denen Ihnen jede nur
denkbare Hilfe zuteil geworden wäre.«
    »Ja, ich kenne diese Umstände: Eingliederung in Ihr
Solares Imperium, militärische Stützpunkte, Verlust eigener
Entscheidungen, eine übergeordnete Zentralregierung, vorbei mit
Frieden und Freiheit.« Er schüttelte den Kopf. »Da
war mir Old Hams Methode schon lieber.«
    »Mir nicht«, gab Rotkel zu. Er sah Brandix an. »Sagen
Sie mir, was wollen Sie eigentlich? Warum haben Sie Gesine und mich
entführen lassen? Ich kann meine Aufgabe auch in der Stadt
erfüllen, sogar besser als hier. Warum wollen Sie mit mir die
Behörden Ihrer Welt erpressen?«
    Brandix betrachtete die unberührten Wälder und sah dann
hinauf zu dem klaren, sauberen Himmel.
    »Weil das alles so bleiben soll, wie es jetzt ist. Früher
haben wir nur ahnen
    können, wie es auf den technisierten Welten Ihres Imperiums
aussieht, wo die Luft zum Atmen knapp geworden ist. Trotz einer
Unzahl von Planeten, zu denen die Bevölkerung der Erde
auswandern konnte, gab es bald nicht mehr genug Land, sie
aufzunehmen. Und wo genug Land vorhanden war, machten sich Fabriken
und technische Anlagen breit. Selbst der Grund der Ozeane blieb nicht
verschont, und immer mehr mußte die Natur dem sogenannten
Fortschritt weichen. War es nicht auch auf der Erde so?«
    »Es gibt genug Planeten, die naturbelassen sind.«
    »Ich hörte es aber ganz anders, Doktor. Und wenn es sie
wirklich geben sollte, so wird es nicht lange so bleiben. Wir hier
sind froh und glücklich, einfach und

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