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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm:
    „Auf der rechten Seite, dicht neben der Rille, siehst du
eine Vertiefung und auf ihrem Grund einen Knopf. Drücke darauf!"
    Keron tat, wie ihm befohlen wurde. Sofort ertönte ein leises
Summen, und dann öffnete sich vor ihm eine Tür. Erschrocken
sprang er zwei oder drei Schritte zurück, blieb dann aber
stehen. Er sah in das Innere einer Höhle, die glatte Wände
besaß. Licht war aufgeflammt, das nicht so flackerte, wie das
Lagerfeuer, das er kannte. Die Stimme in seinem Innern fuhr fort:
„Steig hinein, Keron. Es passiert dir nichts."
    Er stieg in das Innere der metallenen Höhle, und mit dumpfem
Laut schloß sich hinter ihm die Tür. Aber er hatte keine
Angst mehr, denn der Dämon war bei ihm.
    Von nun an übernahm das fremde Bewußtsein voll und ganz
die Führung. Er teilte Ellert mit: „Ich glaube nicht, daß
dieses Schiff noch aus den alten Zeiten stammt. Es kann erst ein paar
tausend Jahre hier liegen. Nach dem Untergang unserer Zivilisation
muß es also noch raumfahrende Völker gegeben haben, von
denen wir nichts wußten. Die Bauart des Schiffes ähnelt
der unseren. Aber das hat nichts zu sagen, denn die Entwicklung der
Technik ist fast überall gleich. Dies ist der Hauptkorridor, und
wenn wir ihm folgen, müssen wir in die Kommandozentrale im Bug
gelangen. Vielleicht finden wir dort, was du suchst."
    Die Kommandozentrale war ein großer, kuppelförmiger
Raum. Die Notbeleuchtung brannte. An den Wänden ringsum
erinnerten die matten Bildschirme an große, tote Augen. Sie
besaßen auch die ovale Form von Augen. Die Bedeutung der
darunter befindlichen Kontrollen war Ellert unbekannt. Aber er
stellte auf den ersten Blick fest, daß sie zur Bedienung durch
Finger und Hände entwickelt worden waren. Auch die Formen der
Kontursessel vor den Kontrollen ließen darauf schließen,
daß es sich bei den Konstrukteuren des Schiffes um humanoide
Intelligenzen gehandelt hatte.
    „Sie müssen so ausgesehen haben", sagte der fremde
Intellekt, „wie mein Volk damals aussah. Aber es kann keines
unserer Schiffe gewesen sein. Ich kann es nur bedauern, daß ich
meinen Sektor des Universums niemals verlassen durfte, sonst wüßte
ich mehr darüber. Keron soll weitergehen - dort drüben
scheint die Computerzentrale zu sein."
    Hier kannte sich Ernst Ellert schon besser aus. Die Speicherbänder
auf den Spulen waren halb abgelaufen, aber die Lampen auf den
schrägen Kontrollpulten brannten nicht mehr. Irgendwann mußten
sie erloschen sein.
    „Das dort muß der Navigationsspeicher sein",
erklärte der Fremde. Durch die verständnislos aufgerissenen
Augen Kerons studierten sie die Anlage. Zujener Zeit, da Ernst Ellert
noch seinen eigenen Körper besaß, hatte er gerade erst die
Anfänge der terranischen Raumfahrt kennengelernt. Aber im
Verlauf seines weiteren körperlosen Daseins war es ihm gelungen,
sich ungeheure Kenntnisse in dieser Richtung anzueignen. Er war in
den Raumschiffen der

    verschiedensten Völker gewesen und hatte die Technik der
gewaltigsten Superzivilisationen des Universums kennengelernt. Und so
war es auch kein Wunder, daß ihm die Konstruktion des
Navigationscomputers in diesem Wrack nicht absolut unbekannt
erschien.
    „Wir müssen Keron ruhen lassen", mahnte der
Fremde. „Er muß frisch sein, ehe wir an die Arbeit gehen.
Überlassen wir ihn wieder sich selbst und helfen wir ihm dabei,
eine Ruhestätte zu finden."
    Obwohl Ellert vor Ungeduld fieberte, gab er nach. Sie zogen sich
beide aus dem Bewußtsein des Jägers zurück und gaben
ihm nur noch den Befehl, zu schlafen.
    Keron durchstreifte das Schiff, bis er eine Kabine fand, in der
ein intaktes Plastiklager zur Rast einlud. Er legte sich nieder und
schloß die Augen. Er begriff überhaupt nichts mehr. Für
ihn war das Innere des Raumschiffs nichts anderes als eine
phantastische Höhle, die Dämonen auf dem Gipfel des Berges
errichtet hatten.
    Als Kerons Bewußtsein entschlummerte und tief in das
hinabsank, was von den Intelligenzen des Universums als „Seele"
bezeichnet wurde, konnten sich Ellert und der fremde Intellekt wieder
unterhalten, ohne von den Gedanken des primitiven Dreibeiners gestört
zu werden. „Vonjedem beliebigen Punkt der Oberfläche einer
Kugel aus ist die Linie zu ihrem Zentrum gleich lang", sagte
Ernst Ellert. „Aber mein Sonnensystem, meine Galaxis, lag nicht
im Zentrum des Universums."
    „Das Universum ist eine Kugel, damit hast du recht. Und sie
dehnt sich immer weiter aus, mit mehr als Lichtgeschwindigkeit

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