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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erlangt
hatte. Er war sich seiner Existenz bewußt geblieben, das war
der Unterschied.
    Die Seele eines verstorbenen Menschen handelte nach dem Verlassen
des Körpers unbewußt und ohne eigenen Willen. Selbst die
Erinnerung ging bei diesem Vorgang verloren. Statt die Welt, das
Sonnensystem zu verlassen, irrte diese sich heimatlos fühlende
Seele auf dem Planeten Erde umher und suchte einen neuen Gastkörper.
Das führte zu Komplikationen. Man nannte Menschen schizophren,
wenn eine Bewußtseinsspaltung vorlag, die nichts anderes
darstellte als das Duell zweier Bewußtseinsinhalte, die sich um
einen Körper stritten. Und wenn das ursprüngliche
Bewußtsein unterlag, dann veränderte dieser Mensch abrupt
seinen Charakter. Das Ergebnis war meist, daß man ihn für
wahnsinnig erklärte und in eine Anstalt steckte. Alle diese
Vorkommnisse, so geheimnisvoll sie für den Menschen auch sein
mochten, hatten somit eine einfache Erklärung. Ernst Ellert
wußte es, aber wer wußte es noch?
    Keron wurde wach, und er konnte nicht wissen, daß man ihn
geweckt hatte. Er ging zum Ausgang dessen, was er für eine Höhle
hielt, und öffnete die Tür. Die kalte Schneeluft schlug ihm
entgegen und machte ihn frisch. Die Sonne war schon aufgegangen.
    Sein Dämon hatte ihm für heute noch keine Befehle
gegeben, vielleicht schlief er noch. Sollte er die Gelegenheit zur
Flucht nutzen? Er verwarf den Gedanken so schnell wieder, wie er
gekommen war. Vor einem Dämon gab es keine Flucht. Er mußte
ihm gehorchen, und der Dämon war sein Freund. Das war der
entscheidende Faktor.
    Keron kehrte um und ging in die Höhle zurück. Seine
Schritte wurden automatisch gelenkt, aber er bemerkte es nicht. So
gelangte er wieder in den Kuppelraum der Kommandozentrale, und von
diesem Augenblick an war er nicht mehr er selbst. Ernst Ellert und
der Fremde übernahmen seinen Körper und drängten sein
Bewußtsein in den Hintergrund. Sie selbst hatten unendlich viel
Zeit, aber sie wußten, daß Kerons Körper sterblich
war. Wenn die Vorräte aufgezehrt waren, würde er
verhungern. In den eisigen Regionen des Gebirges gab es

    nichts Eßbares.
    Das Bewußtsein des Fremden ließ Keron einige
Schaltungen vornehmen, dann leuchtete der Bildschirm über dem
Navigationscomputer auf. Unverständliche Symbole erschienen
darauf, mit denen Ellert nichts anzufangen wußte. Aber dann,
als der Fremde sie mitdachte, erfolgte automatisch eine Übersetzung.
Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann konnte Ellert die Schrift
selbst lesen. Es war das Logbuch des gestrandeten Schiffes.
    „Es ist die Sprache meines Volkes, als es noch eine
akustische Verständigung gab. Auch das Schiff entspricht der mir
bekannten Bauart. Aber irgend etwas stimmt nicht, und zwar mit der
Zeit. Dieses Schiffhier kann noch keine Jahrmillionen hier liegen.
Nach der Entstofflichung benötigte mein Volk keine Schiffe mehr.
Wie also kommt es hierher - und woher kommt es? Wir haben das
Logbuch, aber es würde für Keron zu lange dauern, wollten
wir es eingehend studieren. Wir werden dem Computer den Auftrag
geben, eine kurze Zusammenfassung des Inhalts zu programmieren. Dann
wissen wir, was geschehen ist."
    Ellert zog sich ein wenig zurück, damit der Fremde Keron
vollkommen übernehmen konnte. Fasziniert beobachtete er, wie
derjunge Jäger geschickt Schaltungen vornahm. Längst war
der Bildschirm wieder erloschen, aber das gleichmäßige
Summen im Raum war lauter geworden. Die Computerspulen wirbelten
zurück, um wieder schnell vorwärts abzulaufen. Die auf
ihnen verzeichneten Schrift- und Bildinformationen wurden gespeichert
und sogleich aussortiert. Es war ein ungeheuer komplizierter
technischer Vorgang, und Ellerts Spannung wuchs ins Unerträgliche.
Schließlich meldete sich der Fremde wieder: „Gleich ist
es soweit. Dann werden wir alles erfahren. Es kann sich nur um
einesjener Schiffe handeln, mit denen wir die Randbezirke des
Universums erforschten. Aber wie kommt es hierher? Theoretisch müßte
es das einzige Stück Materie sein, das von unseren
Sternenreichen übrigblieb. Zujener Zeit, da sie existierten, war
dieser Planet noch ein glutflüssiger Ball."
    Als der Bildschirm aufleuchtete und die ersten Symbole darauf
erschienen, erlebte Ellert die Geschichte eines Raumschiffes, das
seit Jahrmillionen eigentlich nicht mehr existieren dürfte

11.
    Es wurde Ernst Ellert sofort klar, daß der Fremde alle Daten
und Namen hatte löschen lassen. Es gab keinen Hinweis darauf, in
wessen Auftrag die Mannschaft

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