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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden."
    Tief unter mir sah ich das blaue Auge leuchten.
    „Es muß doch irgendwo eine Einrichtung geben, mit der
der Transmitter geschaltet werden kann", sagte ich nachdenklich.
„Ich kann mir einfach nicht denken, daß der Transmitter
nur in einer Richtung arbeitet."
    „Warum nicht? Rasterstop könnte der Lieferant für
irgend etwas gewesen sein, was eine Transmitter-Einbahnstraße
gerechtfertigt hat."
    „Dann hätte man Spuren auf Rasterstop finden müssen,
die in diese Richtung deuten."
    „Das halte ich für einen Trugschluß",
erwiderte sie. „Du weißt nicht, wie lange es her ist, daß
die Transmitterstraße voll eingesetzt wurde. Die Spuren können
im Laufe von Jahrhunderten längst verwischt worden sein."
    Elaine hatte nicht ganz unrecht. Ich wußte es. Dennoch
wollte ich mich mit ihrer Auffassung nicht anfreunden. Der Grund
dafür lag auf der Hand. Mir gefiel der Gedanke nicht, daß
ich für den Rest meines Lebens auf diesem Planeten bleiben
sollte. Anders wäre es vielleicht gewesen, wenn die Frauen von
Avalian andere Ansichten über die Liebe gehabt hätten.
    „Elaine", sagte ich, einem spontanen Gedanken folgend,
„glaubst du, daß die Avalianerinnen hinsichtlich der
Liebe umerzogen werden können?"
    Sie blickte mich entgeistert an und begriff meine Gedankensprünge
überhaupt nicht.
    „Ich mein, man muß sich doch Gedanken über sowas
machen, wenn wir vielleicht für immer hier bleiben müssen",
ergänzte ich unbehaglich.
    Sie errötete, und ihre Augen blitzten wütend auf.
    „Du Widerling", rief sie. „Da draußen
herrscht bitterste Not, und du denkst nur an deine Liebesgelüste!"
    „Ich denke eben pragmatisch", gab ich zurück.
    „Du denkst überhaupt nicht", erklärte sie
verächtlich.
    „Also schön", lenkte ich ein. „Machen wir
uns keine Sorgen. Es wird schon irgendwie weitergehen."
    Elaine schrie auf. Ich fuhr herum und blickte ebenso wie sie auf
den Transmitterschacht. Ein bläulich und grün verfärbtes
Gehirn schwebte in einer transparenten Kugel nach oben. Eine
unsichtbare Kraft schob es über den Rand des Schachtes hinweg.
Hier verharrte es einige Sekunden lang in der Luft und stürzte
jäh ab. Ich streckte die Arme aus und fing es auf, bevor es auf
den Boden fallen konnte.
    Elaine kam zu mir.
    „Es ist tot", behauptete sie mit erstickter Stimme.
Bleich wandte sie sich ab. „Es geht schon in Verwesung über."
    Ich würgte, denn ich erkannte, daß sie recht hatte.
    „Wohin damit?" fragte ich. Sie schüttelte nur
stumm den Kopf. Sie wußte auch nicht, was wir damit anfangen
sollten.
    Ich nahm die Kugel und trug sie vor den Tempel. Ich war versucht,
sie einfach die Stufen hinunterzuschleudem, um sie zwischen den
aufgeschwemmten Trümmern verschwinden zu lassen. Doch dann sagte
ich mir, daß irgend jemand sie finden und auf uns schließen
würde. So ging es nicht. Also kehrte ich in den Tempel zurück
und blickte mich eingehend darin um, bis ich schließlich so
etwas wie einen Abfallbehälter fand. Ich warf die Kugel hinein
und wandte mich voller Widerwillen ab.
    Nun wußte ich, was gemeint war, als Doyana gesagt hatte, daß
„vielerlei Dinge" aus der Tiefe heraufgekommen waren, aber
niemals , jene, die Herr über das Auge sind."
    Abfall war heraufgestiegen, der Abfall aus dem biologischen
Laboratorium des Computers.
    „Dämmert es dir?" fragte ich Elaine. „Der
Computer schafft alles, was er nicht mehr verwenden kann in den
Transmitter. Für ihn ist der Schacht eine Art Müllkippe,
weiter nichts. Auf diese Art hat er uns von Rasterstop III entfernt,
und so beseitigt er auch alle Produkte seiner stets scheiternden
Experimente."
    „Du vergißt die Frauen", sagte sie. „Entweder
sind sie das Ergebnis von gelungenen Experimenten, oder sie sind die
eigentlichen Herren der Anlage."
    „Meinetwegen", lenkte ich ein. „Das spielt jetzt
keine allzu große Rolle. Sag mir lieber, was wir tun sollen."
    „Das weiß ich auch nicht", antwortete sie in
einem Ton, der mir zeigte, daß sie mir die Entscheidung und die
Initiative überlassen wollte, um mir später die Schuld
zuschieben zu können, falls ich nichts erreichte. Sie ging an
mir vorbei zum Ausgang des Tempels, blieb unter einem Torbogen stehen
und blickte auf die Ruinen der Stadt hinunter. Ich wußte
bereits, wie es da draußen aussah. Sie aber erfaßte erst
jetzt, wie groß die Katastrophe wirklich war.
    Ich kümmerte mich nicht um sie, da mir klar war, daß
sie jetzt für eine Unterhaltung nicht in der rechten Stimmung
war.

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