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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ließen
sich einfach in das aufspritzende Wasser fallen. Wir froren
plötzlich, und alles, was wir bisher hier gesehen hatten,
erfüllte uns mit Staunen und
    Nachdenklichkeit.
    Die einen schwitzten freiwillig, dann wuschen sie sich im Wasser,
das noch eiskalt sein mußte, schließlich betäubten
sie sich mit Hanfsamen. Und nachdem sie ihren Rausch ausgeschlafen
hatten, waren auch die furchtbaren Wunden vergessen? Ich wußte,
daß wir hier weder lange bleiben noch besonders glücklich
werden würden.
    »Wir werden lagern, wenn die Sonne dort steht«, sagte
ich, verabschiedete mich und ging zurück zu den Pferden. Ich
mußte erst über alles nachdenken. Asyrta holte mich ein
und griff nach meiner Hand.
    »Atlan, wir bleiben nicht lange, nein? Ich fürchte mich
unter diesen Barbaren!« sagte sie leise.
    »Wir bleiben keine Stunde länger als unbedingt nötig.
Denke an den Zustand der Karawane, Geliebte.«
    Sie nickte und ließ sich in den Sattel helfen. Wir ritten
langsam durch das wie ausgestorben wirkende Dorf zurück zur
Karawane. Ich hatte plötzlich dieses Gefühl, das ich nicht
schätzte; es würde in den nächsten Tagen Unheil geben.
    Zunächst ging alles gut.
    Nianchre und ich bestimmten jene Waren, die wir gegen Korn und
Mehl eintauschten. Wir handelten einige Ochsen ein, natürlich
wollten sie alle unsere Bronze, die zum Teil mit fünfzehn
Hundertteilen Zinn zusammengeschmolzen war und dadurch viermal so
hart wurde wie Kupfer. Wir reinigten die Wagen, entfernten alles
Überflüssige, sammelten Holz und lehrten die Barbaren die
richtige Kunst der Schmiede. Einige Gruppen, kleine Familien
sozusagen, entschlossen sich, hierzubleiben. Zwei Dutzend der Reiter
von Rantiss traten den Jägern des zukünftigen Fürsten
bei. Ebenso viele Barbaren wollten mit uns gehen, aber niemand wollte
sie haben. Sie waren gespenstisch für uns.
    Wir musterten die Herden durch und schlachteten alle Tiere, von
denen wir annehmen mußten, daß sie den langen Marsch
nicht überstehen würden. Dann teilten wir die Herden auf;
wir mußten erreichen, daß wir schneller wurden. Die
Abstände von Wasserstelle zu Wasserstelle würden größer
werden.
    Wir verkauften die ältesten Pferde an die Barbaren und
bekamen dafür Korn und Mehl. Ständig befanden sich große
Mengen der Leute in unseren Reihen, und wir lehrten sie eine Menge
besserer Arbeitstechniken. Wir schafften es, den Bedarf eines ganzen
Tages an Wasser in Schläuchen, Kupfergefäßen und
Tonkrügen mitzuschleppen. Die Tiere würden ihr Wasser ab
und zu selbst mit sich tragen müssen. Noch erlaubte der
schwierige Boden keine großen Geschwindigkeiten.
    Unermüdlich rechnete und schrieb Nianchre, wir hatten immer
wieder
    Gold und Silber eintauschen können, es gab säckeweise
wertvolle Steine, deren Namen wir teilweise nicht kannten, überaus
seltene und daher kostbare Felle waren von uns eingehandelt oder
selbst gegerbt worden, abgesehen von den riesigen Mengen Leder, die
aus den Häuten unserer eigenen Tiere stammten. Der menschliche
Teil der Karawane hatte die Winterpause nicht einmal schlecht
überstanden, aber jeder von uns sah dankbar zu, wie die letzten
Schneereste schmolzen, spürte voller Freude, wie die Sonne von
Tag zu Tag stärker und wärmer wurde.
    Die Soldaten halfen uns, die Wagen so auszurüsten, daß
wir schneller reisen konnten.
    Schließlich, an einem frühen Nachmittag, erschienen
zwei Personen in meiner Jurte, wo ich saß und nach Bildern von
Boreas die Karte ausarbeitete. Ich blickte überrascht hoch;
zunächst erkannte ich sie nicht.
    Rantiss und Alaca! flüsterte der Extrasinn.
    Sie bemerkten mein Erstaunen und begannen zu lachen. Dann ließen
sie sich in die Faltsessel fallen und schwiegen, als ich sie genau
musterte. Sie waren von den Zehen bis zum Hals neu eingekleidet. Aber
irgendwie sahen sie anders aus. endlich begriff ich. Zunächst
wurde ich verlegen, denn wir alle hatten nicht gemerkt, daß
Alaca zu einer jungen, schönen Frau herangewachsen war. Sie
bewegte sich zwar noch immer wie ein Fohlen, aber jetzt sah selbst
ich es, der bisher immer mit anderen Problemen beschäftigt
gewesen war.
    »Offensichtlich wart ihr lange Zeit im Schwitzhaus der
Barbaren. Und wer hat eure Köpfe so angenehm verwandelt?«
    Rantiss hatte seinen Bart rasiert, sein Haar war viel kürzer
und schmiegte sich locker an seinen Schädel. Ein Hauch äußerster
Sauberkeit strahlte von beiden aus. Das Gesicht des Mädchens war
interessanter geworden durch das nunmehr schulterlange

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