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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schließlich.
Allerdings ein ziemlich unglaublicher. In dieser Nacht schlief er in
einem kleinen Nebenraum, der an die große Halle angrenzte. Und
am nächsten Morgen brach er erst auf, nachdem er nochmals fast
eine Stunde lang die Wohltat des Wassers genossen hatte.
    *
    Plötzlich stand der Mann wie aus dem Boden gewachsen vor ihm.
Er trug einen schwarzen Vollbart, der ihm fast bis auf den Gürtel
herabreichte. Sein langes Haupthaar war zu mehreren Zöpfen
geflochten. Zwei davon hingen ihm nach vorne über die Stirn und
waren vermutlich dafür verantwortlich, daß der Mann
schielte. Ansonsten trug er phantasievolle, überaus bunte
Kleidung, die an vielen Stellen zerschlissen oder durchlöchert
war. Er strömte einen Geruch aus, der nicht unähnlich dem
war, den Sanssouq noch vor kurzem an sich selbst vermutet hatte.
    Das alles wäre recht amüsant gewesen, wenn der Bärtige
nicht auch noch einen mittelschweren Blaster mit sich geführt
hätte, den er in der Armbeuge trug und dessen Mündung
bedrohlich auf Sanssouq zeigte. Den Zeigefinger der rechten Hand
hatte der Urwüchsige auf dem Auslöser der Waffe. Es
bedurfte nur eines kurzen Fingerdrucks, dann war Sanssouqs Reise für
immer zu Ende.
    „Wa...wa... was suchst du hier?" stotterte der Bärtige.
    Die unerwartete Begegnung fand in einem etwa drei Meter breiten
Gang statt. Der Bärtige war aus der Mündung eines
Seitengangs hervorgesprungen, der Sanssouq sich arglos genähert
hatte.
    Sanssouq verlegte sich auf die Diplomatie.
    „Ich suche die Siegelbewahrer", antwortete er - fest
davon überzeugt, ein Mitglied dieser Gruppe vor sich zu haben.
„Ich möchte sie um die Erlaubnis bitten, mir den Zutritt
zu einem alten Rechenzentrum zu gestatten."
    „Ko... ko... kommt gar nicht in Fra... ra... rage!"
antwortete der Bärtige aufgeregt. „Wie hei... heißt
du?"
    „Sanssouq. Und du?"
    „Hi...hi...hilo."
    „Also schön, Hihihilo..."
    Der Bärtige machte eine abwehrende Geste.
    „Nicht Hi...hi...hilo. Ich hei...heiße Hi...hi...-
hilo."
    Sanssouq hatte Mühe, ernst zu bleiben. Die Mündung der
Waffe verhalf ihm jedoch dazu, denn sie zeigte noch immer genau auf
seinen Bauchnabel.
    „Hilo?" fragte er.
    „Ja. Hi...hi...hilo."
    „Gut, Hilo. Ich komme als Freund. Valtari, der Wanderer,
schickt mich. Ich soll mich an Oo-Singh wenden. Kennst du den?"
    „U...u...und ob!" strahlte Hilo. „Ko...komm mit
mir!"
    Der Lauf der Waffe senkte sich. Hilo bog in den Seitengang ab, aus
dem er zuvor hervorgesprungen war. Nach etwa zwanzig Minuten mündete
er in eine kleineren Halle mit gewölbter Decke. Dort befand sich
das Lager der Siegelbewahrer. Sie hatten alle erdenklichen Arten von
Möbelstücken aus den unterirdischen Anlagen
herbeigeschleppt und es sich hier bequem gemacht. Ein dicker,
unbeschreiblicher Dunst von ungewaschenen Körpern erfüllte
den Raum. Sanssouq sah eine Gruppe von Männern in einer Rauferei
begriffen und an anderem Ort ein Paar dem Gebot „Ihr sollt
fruchtbar sein und euch mehren" tätigen Gehorsam zollen.
Die Siegelbewahrer waren derart mit sich selbst beschäftigt, daß
sie die Ankunft Kilos und eines Fremden erst bemerkten, als die
beiden die vorderste Reihe des abenteuerlichen Mobiliars schon
erreicht hatten. Hilo hatte sich durch Rufe bemerkbar machen wollen.
Aber erstens wurde er durch sein Stottern behindert, und zweitens
vollführten die Bewohner des Lagers soviel Lärm, daß
er ohnehin nicht durchdrang.
    Dann aber bemerkte man die Ankömmlinge. Die Raufer hörten
auf zu raufen, die Liebenden auf zu lieben. Eine Gruppe von Männern
trat auf Sanssouq und Hilo zu.
    „Ich ha... habe ihn unten im Südgang auf
gegri...-ri...riffen", meldete Hilo.
    Ein hochgewachsener und zugleich stämmiger Mann trat vor. Er
trug ebenso wie Hilo einen Vollbart und sein Haupthaar in derselben
Weise zu Zöpfen geflochten. Allerdings war er so schlau gewesen,
die Zöpfe nur nach hinten wachsen zu lassen. Er schielte nicht.
Im Gegenteil: seine großen, strahlend blauen Augen vermittelten
den Eindruck der Wachsamkeit und der Intelligenz.
    Er wollte eine Frage stellen, aber Sanssouq kam ihm zuvor.
    „Bist du Oo-Singh?" fragte er.
    Der Stämmige blickte ihn verwundert an.
    „Ja, ich bin Oo-Singh", bestätigte er.
    „Das ist gut. Ich komme von Valtari und habe dir etwas
auszurichten."
    *
    Valtaris Name hatte in der Tat die Wirkung einer freundlichen
Losung.
    „Wer von Valtari kommt, ist unser Freund", hatte
Oo-Singh mit weithin schallender Stimme gerufen.
    Damit war

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