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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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allen Seiten. Immer wieder sackte ein anderer
Teil des Daches ein, schlug mit dumpfem Geräusch auf die
aschebedeckte Fläche und löste sich rauchend und staubend
auf. Es war tatsächlich der Tempel, denn in seinem flammenden
Hintergrund stand eine Statue, die eine weibliche Gottheit in
sinnlicher Haltung darstellte.
    »Hierher, Ahiram!« schrie jemand.
    Überall lagen verwundete Bewohner von Gaza. Speere steckten
im weichen Boden. Immer wieder heulten Pfeile und Schleudersteine
durch die Luft, prallten von Schilden ab, zerplatzten an Baumstämmen
oder bohrten sich in Körper. Es war schwer, die Nomaden von den
Stadtbewohnern zu unterscheiden. Ich rannte am flammenden,
    rauchenden Tempelbau vorbei und kam in ein System von weißen
Mauern, zwischen denen gekämpft wurde. Ein hysterisch
schreiender Esel, einen Pfeil im Hals, blutüberströmt und
galoppierend, stieß mich fast um. Vor mir sah ich Siren, der
sich gerade bückte und einen Speer aufhob.
    »Hilf mir!« schrie er, als ich durch treibende
Rauchschwaden weiterrannte, den Esel wieder überholte und meinen
Speer senkte. Überall waren Rauch, Flammen und kämpfende
Männer. Siren warf den Speer in die Luft, kippte seinen linken
Arm mit dem runden Schild hoch und lenkte einen geschleuderten Stein
ab, der auseinanderbarst. Dann fing er den kurzen Speer auf,
schleuderte ihn geradeaus - in diesem Moment war ich bei ihm und
erkannte vier Männer, die von vier verschiedenen Richtungen auf
ihn eindrangen.
    Zwei kurze Blitze zuckten aus der Lanzenspitze und schleuderten
die Angreifer zurück. Einer fiel rückwärts eine
schmale Treppe hinunter, der andere kippte über eine niedrige
Brüstung und verschwand schreiend aus unserem Blickfeld. Ein
dritter ließ seine Schleuder über dem Kopf kreisen. Ich
hielt an, drehte meine Lanze herum, aber ein Pfeil heulte an meinem
Kopf vorbei und bohrte sich mit einem klatschenden Geräusch in
das lederne Wams des Angreifers.
    Ich wandte den Kopf und sah zwischen zwei Baumstämmen auf
einem gegenüberliegenden Hang einen unserer Bogenschützen.
Hinter ihm schienen einige Männer zu flüchten. Sie rannten
hangaufwärts, und jede ihrer Bewegungen drückte aus, daß
sie in höllischer Furcht handelten. Wieder gab es hinter uns
einen furchtbaren Krach. Vermutlich war das Dach eingebrochen, die
Reste der Holzkonstruktion.
    Siren warf sich vorwärts, wirbelte sein Kampfbeil hoch und
unterlief einen Angriff des Nomaden, den dieser mit einer Keule
führte. Siren fing den Schlag mit dem Schild auf, lenkte den
schweren Knüppel zur Seite und spaltete dem Nomaden den Schädel.
Der braunhäutige Mann brach auf der Stelle zusammen und fiel
aufs Gesicht. Siren riß die blutige Schneide heraus und wandte
sich an mich.
    »Seit kurzer Zeit schätze ich massive Stadtmauern. Dort
vorn, da kommen wieder einige von Gaza in Bedrängnis.«
    Er deutete auf eine kleine Gruppe von Männern, die sich mit
allem verteidigten, was sie gefunden hatten: Speere, Steine, Knüppel
und Schilde. Wir rannten den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Aber inzwischen hatte sich auf dem Kampfplatz einiges verändert.
Die Kette der Soldaten und Seeleute unseres Schiffes hatte die
Angreifer, soweit dies erkennbar war, vor sich hergetrieben. Hinter
dieser Kette lagen die Toten und Verwundeten, die noch kampffähigen
Männer von Gaza sammelten liegengebliebene oder weggeworfene
Waffen auf und kämpften weiter. Von sieben oder mehr Stellen
feuerten unsere
    Bogenschützen langsam und gezielt auf die Nomaden, die sich
zurückzogen.
    »Ich kämpfe von hier aus!« rief ich und hob
meinen Speer.
    Die Mauern und die Kammern oder Häuser, was immer sie
bedeuteten, zogen sich den Hang hinauf. Ich befand mich an einer der
höchsten Stellen und feuerte jetzt auf die flüchtenden
Nomaden. Zwischen und vor ihnen schlugen die Blitze ein, sprengten
den Boden auf und warfen Steine, Erdreich und Geröll nach allen
Seiten. Krachende Donnerschläge begleiteten die Schüsse.
Für die Angreifer entstand so etwas wie ein Wunder, wie ein
Vorgang aus einer anderen Welt. Sie warfen die Waffen weg, ließen
ihre Verwundeten liegen und verschwanden jenseits des Abhanges. Ich
schüttelte den Kopf und hob die Lanze wieder. Ein Schatten fiel
neben mir auf die weiße Mauer. Ich hob den Kopf und sah die
schwarze Silhouette des Vogels.
    Horus funktioniert noch, sagte der Logiksektor.
    Ich drehte mich herum, machte eine für die Programmierung des
Seeadlers beruhigende Handbewegung und betrachtete die

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