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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schreienden zu betäuben. Ich arbeitete die ganze Nacht
über, um die schwierigen Verletzungen so gut zu versorgen, wie
es mir möglich war. Alle, die sich bewegen konnten und alle
jene, die keine Verwundungen erhalten hatten, halfen mir - und
natürlich die gesamte Mannschaft unseres Schiffes.
    Erst im Morgengrauen waren alle Verwundeten in ihren Hütten
und schliefen. Ich streckte meine Muskeln und richtete mich auf. Mein
Rücken schmerzte vom vielen Bücken. Der Ring aus Hütten
um das Wasser sah doppelt trostlos aus.
    Einer von denen, die mir bis zuletzt geholfen hatten, war Cheper.
Ich sah ihn hohläugig an und wußte, daß meine Augen
noch mehr gerötet waren als sonst.
    »Ich habe getan, was ich konnte. Es sieht wie auf einem
Schlachtplatz aus. Siedlungen wie Gaza. sie werden bei der nächsten
Flut der Nomaden davongefegt werden, es sei denn, der Pharao schickt
Krieger und Arbeiter.«
    Siren rülpste und spuckte neben meinem Stiefel in den
aufgewühlten Sand. Das erste Morgenlicht beleuchtete unsere
grauen, erschöpften Gesichter.
    »Und einen anderen, starken und entschlossenen Verwalter,
der diesen Greis mit Fußtritten in die Wüste
hinaustreibt.«
    »Möglich. Ich jedenfalls bin todmüde.«
    Ich ging langsam, in meinen Mantel mit Purpursaum gehüllt,
auf eines der Häuser zu, von denen ich wußte, daß es
leer war. Mit Fußtritten scheuchte ich einen räudigen
Köter aus der Asche des Herdes, warf mich in einen Winkel und
schlief augenblicklich ein.
    Gegen Mittag erwachte ich.
    Ein Blick aus der offenen Tür überzeugte mich, daß
meine Freunde und die Mannschaft die Abfahrt vorbereiteten.
    Ich stand auf und ging blinzelnd und gähnend hinüber zum
Heck der ZEDER. Khorane stand da und sprach mit Ka-aper. Das Gesicht
und der Ausdruck meines Freundes waren nicht nur ernst; ich
registrierte Ärger und eine kalte, wilde Entschlossenheit.
Langsam näherte ich mich den beiden und hob den Arm.
    »Beschimpfe ihn nicht zu sehr, Ka-aper«, sagte ich.
»Sie haben viel durchgemacht.«
    Der Ägypter, den ich als besonnenen und ruhigen Charakter
kannte und schätzte, wandte sich mir zu und sagte in einem
Tonfall, der eine perfekte Mischung aus Wut, Arroganz und kalter
Verachtung darstellte:
    »Ich habe ihm nur zu erklären versucht, daß eine
Hafenstadt dieser Art nicht das Zeltlager von Ziegenhirten ist,
sondern nach bestimmten
    Gesetzen regiert werden muß. Cheper wird mit dem nächsten
Papyrusschiff diese meine Botschaft an den Pharao mitnehmen. Was
diese verdammten faulen Narren nicht brauchen, ist ein Tempel. Sie
brauchen Wälle, Soldaten, Wachen und einen besseren Verwalter,
als es dieser Greis ist.«
    Dies war nicht mein Problem. Es war auch nicht meine Diskussion.
Ich nickte beiden höflich zu und kletterte die Leiter hinauf an
Deck. Vielleicht verstand mich Asyrta; jedenfalls mehr als Khorane.
Wir starteten zwei Stunden später und schlugen einen Kurs
entlang der Küste ein, der uns nach Askalon bringen würde,
der nächstgelegenen Siedlung, die nicht viel größer
war als Gaza, aber aus der Luft, gesehen mit Horus' Augen, irgendwie
kompakter wirkte.
    Wir ruderten aus dem Hafenbecken hinaus, dann packte uns von
Backbord ein steifer, milder Westwind. Wir kreuzten in langen,
schnellen Zickzackbewegungen nordwärts. Askalon - wir hofften,
daß wir vielleicht eine Siedlung sehen würden, die Gubal
ähnlicher war als die beiden anderen Häfen, die wir besucht
hatten. Horus flog uns voraus und würde uns vor Piraten,
Untiefen und Felsen warnen.

7.
    Die Nacht war ohne jedes Streulicht, nur unser Kielwasser
verbreitete einen phosphoreszierenden Schimmer. Mehr als ein halbes
Dutzend Männer - und eine Frau - lagen und saßen auf dem
Achterdeck der ZEDER. Ich blickte hinauf in den Himmel: er war völlig
schwarz und übersät mit Tausenden und aber Tausenden von
Sternen. Irgendwo dort war Arkon. Irgendwo dort oben lag ein
mögliches Ziel, eine Sonne und ein Planet, die ich vielleicht
einmal wiedersehen würde.
    Cheper kannte die Sternbilder über uns; das Schiff befand
sich auf Kurs und steuerte in einem riesigen Bogen, der in
Wirklichkeit aus einem Zickzackkurs gegen den Wind bestand, die
Stelle an, wo sich Askalon befand.
    »Diese tausendmal tausend Lichter sind die Augen von El, dem
Vatergott. Er sieht alles, selbst uns!« flüsterte Siren
und nahm einen mächtigen Schluck aus dem Ziegenleder voller
Gubal-Wein. »Wir sollten auch einen Tempel bauen, Ahiram-Atlan.
Schon allein deswegen, weil dann viele Besucher kommen

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