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PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

Titel: PR TB 176 Spion Der Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Herrscher von
Salinger hatten sie den Terranern abgenommen. Aber die, die anstelle
der Enteigneten getreten waren, hatten das Interesse an der Viehzucht
bald verloren. Die Betriebe zerfielen. Riesige Herden einer
verwilderten, rinderähnlichen Tierart zogen über die große
Weststeppe, und nur gelegentlich verirrte sich aus reiner
Abenteuerlust ein Jäger hierher.
    Schaander fiel weiter zurück, je weiter der Gesichtskreis des
Orters wurde. Als er sah, daß der Verfolgte die Flughöhe
verringerte, landete er auf einem Felsplateau, das zu der letzten
nennenswerten Erhebung der Bergkette gehörte. Von dort aus
beobachteten die beiden Männer, wie das Fahrzeug der
Überschweren schließlich zur Landung ansetzte. Der Reflex
verschwand von der Bildfläche des Orters und verschmolz mit der
Kontur des Terrains. Dort, wo er verschwunden war, zeigte das
Orterbild einen auffallend regelmäßigen, fünfeckigen
Umriß. Er hob sich nur matt gegen die übrigen Einzelheiten
des Geländes ab. Schaander bemerkte ihn erst, als Sanssouq ihn
darauf aufmerksam machte.
    „Ein Fünfeck?" fragte er erstaunt. „Es gibt
nur ein einziges solches Bauwerk auf Salinger. Das ist der Hof der
Fünf Herren!"
    „Hof der Fünf Herren?"
    „Als die erste Generation der terranischen Siedler sich eine
Verfassung und eine Regierung gab", erklärte Schaander, „da
meinten die Siedler, sie brauchten es mit der Teilung der Gewalten
nicht allzu ernst nehmen. Schließlich kannten sie einander
alle. Sie waren mehr eine große Familie als das, was man eine
Gesellschaft nennt. Sie nahmen in ihre Verfassung auf, daß ein
Gremium von fünf Männern die Kolonie regieren, die Gesetze
erlassen und die höchste Gerichtsbarkeit ausüben solle. Die
fünf Männer nannte man die Fünf Herren. Damals gab es
die Stadt Lipnitz noch nicht. Die Siedler waren fast allesamt
Viehzüchter. Die Kolonie Salinger bestand aus wenig mehr als
einem halben Hundert von Viehzuchtbetrieben, die sich auf der
Westebene, zwischen den Bergen und dem Ozean, angesiedelt hatten. Für
die Regierenden wurde der Hof der Fünf Herren errichtet - ein
Bauwerk, das in Wirklichkeit aus fünf Gebäuden besteht. Sie
sind barackenförmig und untereinander zu einem regelmäßigen
Fünfeck angeordnet. Die Sache ging später schief. Fünf
Brüder eigneten sich die Regierungsgewalt an, machten sie
erblich und verwandelten die Oligarchie in Despotie. Die Siedler
ließen sich das eine Zeitlang gefallen. Dann aber räumten
sie mit den fünf Despoten auf und gaben sich eine neue,
demokratische Verfassung. Seitdem, so berichtet man, steht der Hof
der Fünf Herren leer und zerfällt. Könnte es sein, daß
sich dort wieder jemand angesiedelt hat?"
    „Das Bündnis womöglich", antwortete Sanssouq.
„Wir werden es bald erfahren."
    Schaander musterte ihn fragend.
    „Denkst du?"
    „Ich bin sicher", erklärte Sanssouq. „Nach
dem heutigen Fehlschlag bleibt dem Bündnis keine andere Wahl,
als mit geballter Macht gegen uns loszuschlagen. Das Bündnis
kann sich keinen weiteren Mißerfolg mehr leisten. Womöglich
bietet sich uns eine Möglichkeit, dem Schlag des Gegners
zuvorzukommen. Welch besseren Angriffspunkt könnten wir uns
wünschen als den Hof der Fünf Herren?"
    Schaander verbarg seine Verwunderung nicht.
    „Bist du unter die Hellseher gegangen?" fragte er.
„Woher weißt du das alles? Und woher nimmst du die
Sicherheit, daß du dich nicht irrst?"
    Sanssouq wies auf das Steuer.
    „Bring uns zurück zum Raumhafen, und ich erkläre
es dir."
    *
    „Es besteht kein Zweifel mehr daran", begann Sanssouq,
nachdem Schaander den Gleiter über den Kamm des Gebirges
hinweggesteuert und auf Ostsüdostkurs gebracht hatte, „daß
es wirklich die Bündnis-Leute sind, die mich haben wollen. Es
genügt ihnen aber nicht, mich einfach auszuschalten. Dazu hätten
sie Dutzende von Gelegenheiten gehabt. Nein, sie wollen mich
lebendig. Sie wollen mich ausfragen. Sie scheinen zu vermuten, daß
sich hinter mir eine ganze Organisation verbirgt, der sie auf die
Schliche kommen wollen."
    „Das leuchtet ein", erkannte Schaander an. „Aber
wie du daraus ableiten willst, daß das Bündnis dazu
gezwungen ist, bei nächster Gelegenheit gegen uns zuzuschlagen,
ist mir völlig unklar."
    „Immer nur mit der Geduld, mein Freund!" ermahnte ihn
Sanssouq lächelnd. „Ich habe dir noch nicht einmal die
Hälfte meiner Erklärung geliefert. Also: Das Bündnis
ist Maylpancers Geheimorganisation. Er hat sie geschaffen, damit sie
ihn und sein Reich

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