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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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förmlich von innen heraus.
    Hastig sah sie sich noch einmal um. Tatsächlichjeder
erwachsene Bewohner der Stadt trug eine Blume, ein gelblicher
Blütenkranz blau marmoriert, mit fast violetten Staubgefäßen.
Kamee erschrak bis ins Mark. Es war bei jedem Erwachsenen die gleiche
Blume, und sie saß bei jedem an der gleichen Steile und sah
gleich aus. Die Erwachsenen trugen sie ausnahmslos hinter den Ohren,
die Frauen links, die Männer rechts. Etliche hatten Blütenkränze
auf der Stirn, aberjeder trug nur eine einzige Blüte des
Normaltyps.
    „Entblöße dein Ohr, Fremdling", sagte der
Taamar. Er nahm eine der Pflänzchen aus dem Kasten. Kamee sah
voller Entsetzen, daß die Pflanzen ein feuchtrot schimmerndes
Wurzelgeflecht zeigten. Der Anblick war grauenerregend, und Kamee
ahnte voll Furcht, was dieser Vorgang zu bedeuten hatte. Die Bewohner
des Planeten lebten offenbar in einer Art Symbiose mit diesen
Pflanzen. Wahrscheinlich wurden sie von den Mordblumen ausgesaugt...
in diese Richtung bewegten sich Kamees Gedanken.
    ,,Sag nein", rief sie Bully zu. ,,Es sind..."
    „Symbionten’" sagte Bully. ,,Ich kann sehen und
denken. Ich lehne ab, Hoher Taamar."
    Der Herrscher von Machli ki Tikka hielt Bully die Pflanze hin. Dem
Gesicht des Mannes ließ sich entnehmen, daß er die Geste
tatsächlich als freundschaftliches Angebot verstand. Seine Mimik
drückte aus, dass er Bully eine goldene Brücke anbot, und
sie zeigte deutlich tiefgreifende Verärgerung, als Reginald Bull
das Angebot zurückwies.
    „Dummköpfe!" rief der Taamar laut. ,,Ich wollte
euch retten, aber jetzt habt ihr auch diese letzte Möglichkeit
verspielt."
    Aus der Menge der Bevölkerung kam böswilliges Knurren.
Die Bewohner der Stadt waren sichtlich erbost, daß die Fremden
die Gabe nicht annehmen wollten. Vermutlich waren sie fest im Griff
der Pflanzen.
    „Ich verstehe nur eines nicht", sagte Kamee. „Wie
konnten unsere Großeltern auf dem Planeten bleiben, wenn sie
hier solche Zustände angetroffen haben?"
    Ayurweda Curleachi lehnte sich in einem Schwächeanfall gegen
Reginald Bull.
    ,,Ihre Großeltern?" sagte er. „Die Besatzung der
ICA? Sie haben geglaubt, mit den Shakootees friedlich Zusammenleben
zu können."
    ,,Ist das der Name dieser Leute?"
    ,,Der Planet heißt so, die Leute heißen so, und die
Pflanzen tragen ebenfalls diesen Namen. Nur wir tragen einen anderen
Namen, wir sind die Terraner, die Ausgestoßenen."
„Unverständlich", murmelte Shaktar.
    Er konnte sich nicht um dieses Problem kümmern, denn der Hohe
Taamar schien zu einer Entscheidung gekommen zu sein.
    ,,Ihr habt es nicht anders gewollt", sagte er mit feierlicher
Geste. „Man wird euch auf die Gipfel der Erkenntnis führen,
und man wird euch den Weg weisen in die Klüfte der Einsicht. Ihr
werdet zur Einsicht gebracht werden, wie es auch mit euren Vorvätern
geschah." ,,Was soll das bedeuten?" fragte Kamee.
    ,,Daß wir sterben müssen", sagte Ayurweda
Curleachi. „Nicht sehr bald, aber dafür unwiderruflich."
    Bereits am nächsten Morgen war der Transport
zusammengestellt. Dafür, daß diese Reise ein Ausflug ohne
Wiederkehr war, zeigten sich die Shakootees erstaunlich freundlich.
Die Gefangenen bekamen Speise und Trank, und ein Quacksalber von
einem Arzt sah sich Kamees Schulterwunde an. Sie verbiß tapfer
den Schmerz, als er mit ziemlich rüden Methoden die Schulter
verband - vor allem der beißend scharfe Kräuterabsud' den
er in die Wunde träufelte, bereitete Kamee Schmerzen.
    Bei aller Freundlichkeit waren die Shakootees den noch nicht
gewillt, ihre Gefangenen entwischen zu lassen. Den fünf wurden
die Hände gefesselt und an die Sattelknäufe der Gahars
gebunden.
    Es war kurz nach Sonnenaufgang, als sich die Karawane in Bewegung
setzte. Zum Leidwesen der Terraner führte der Weg keineswegs in
die Richtung, in der die MURG DO PYAZA zu suchen war. Es ging im
Gegenteil aus dem anderen Stadttor hinaus, einem Gebirge entgegen.
,,Ist dort unser Ziel?" fragte Bully kurz nach dem Passieren des
Tores Curleachi.
    Der Terraner nickte traurig.
    „Vielleicht kommen wir nie dort an", sagte er. „Unser
Ritt wird mehrere Tage dauern, und wir sind nicht sehr kräftig.
Es ist sehr gefährlich im Gebirge."
    „Hauptsache, die Reise dauert lange genug", sagte
Bully.
    ,,Ich wüßte wirklich gerne, woher du deine Zuversicht
beziehst", sagte Kamee.
    Sie hatte Mühe, sich auf dem Gahar zu halten. Die Zotteltiere
waren zwar recht gutmütig, aber sich mit gefesselten Händen
und einer infam

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