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PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

PR TB 225 Eiswelt Cyrglar

Titel: PR TB 225 Eiswelt Cyrglar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein
Geräusch gehört, kehrte um und kam auf den Vorhang zu,
hinter dem Langion lauerte. Er schlug den Stoff beiseite und spähte
in die Kammer herein.
    Der Griff, mit dem Langion ihn ausschaltete, war einer, den er von
Humbert gelernt hatte. Der Arkonide ging lautlos in die Knie. Langion
faßte ihn unter den Schultern und ließ ihn sanft zu Boden
gleiten. Er nahm die Waffe an sich und fesselte den Bewußtlosen,
so gut es ging, mit dessen eigenem Gürtel. Er stopfte ihm einen
Knebel in den Mund und schleppte ihn mit sich. Der Vorfall hatte sich
völlig geräuschlos abgespielt. Langion war vorläufig
in Sicherheit - bis den Überschweren auf der anderen Seite
seiner Kammer die Neugierde packte und ihn veranlaßte, nach dem
Gefangenen zu sehen.
    Was hatte er zu verlieren? So, wie er die Dinge sah, war sein
Schicksal ohnehin besiegelt.
    Er zerrte den Arkoniden durch den Gang bis zu dem Vorhang im
Hintergrund. Unterwegs kam er an einem schmalen Quergang vorbei, der
jedoch unbeleuchet war und im Augenblick keine Gefahr darstellte. Er
legte den Bewußtlosen zu Boden und spähte unter dem
Vorhang hindurch. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn für
den Augenblick alle Vorsicht vergessen. Er griff seinen Gefangenen,
schob den Vorhang beiseite und trat ein.
    Sie lagen auf dem nackten Boden, acht insgesamt - fünf Männer
und drei Frauen. Sie trugen schmutzig-weiße Monturen, die ihnen
draußen auf der eisigen, verschneiten Oberfläche ihrer
Welt als Tarnung dienen mochte. Sie trugen jeder am rechten Arm eine
Art Handschelle, die an einem dünnen, glitzernden Strang hing.
Die Stränge führten zu einer Winde, die in der Nähe
des Vorhangs an der Wand montiert war. Sie waren nicht lang genug,
als daß die Gefangenen die Winde hätten erreichen können.
Aber wer ihnen zusätzliche Bewegungsfreiheit verschaffen wollte,
wie es bei Mahlzeiten und anderen Anlässen geschehen mochte, der
brauchte nur die Kurbel der Winde zu drehen und ein paar Meter Strang
abzuspulen. Im Hintergrund des Höhlenraums führte ein
schmaler, finsterer Stollen tiefer in den Fels hinein. Es war
bedrückend warm in diesem hintersten Teil der Höhle, und in
der Luft hing ein stinkender Dunst.
    Das Bild bedurfte keiner Interpretation. Er erinnerte sich an die
Spuren, die er auf der Felsleiste gesehen hatte - an die Maske, die
einem dieser Wesen vom Gesicht gerissen worden war. Die Abtrünnigen
waren in Wirklichkeit die Gefangenen jener, von denen sich Psiorama
angeblich bedroht fühlte. Man zwang sie, in diesem Theater der
Widersprüche eine Rolle zu spielen. Mit ihrer Hilfe sollte
vorgetäuscht werden, daß Bewohner von Cyrglar an den
Machenschaften gegen Psiorama beteiligt seien.
    Das Ziel dieser Taktik kannte er nicht. Vielleicht konnte er es
von den Bedauernswerten erfahren. Er kniete nieder und untersuchte
die Handschellen. Sie waren solide gefertigt und nur mit einem
komplizierten Schlüssel zu öffnen. Die Stricke bestanden
aus Polymermetall und hätten mühelos einer Belastung von
mehreren hundert Tonnen standgehalten. Langion zögerte. Er
konnte die Stricke mit der erbeuteten Waffe durchschneiden. Aber der
Blaster verursachte selbst bei
    geringster Strahlintensität ein Geräusch, das womöglich
vorne in der Höhle gehört wurde.
    „Wieviel Fremde halten sich gewöhnlich hier auf?“
fragte er einen der Gefangenen.
    „Marqutson und zwei oder drei Mann. Die anderen sind
meistens auf Patrouille.“ Er sprach dasselbe antiquierte
Terranisch wie Waikantach, der Patriarch. „Du gehörst
nicht zu ihnen?“
    Langion schüttelte den Kopf. „Ich bin Marqutsons
Gefangener, genau wie ihr auch.“
    Er erläuterte seinen Plan. Sobald er sie lostrennte, sollten
sie sich in dem finsteren Seitengang verstecken, den er auf dem
Herweg passiert hatte. Wurde man vorne in der Höhle auf die
Geräusche des Blasters aufmerksam, dann kam jemand nachschauen -
Marqutson, der Überschwere, vielleicht auch beide zusammen.
Langion versteckte sich hinter dem Vorhang und ließ sie
herankommen, bis sie den Seitengang hinter sich hatten. Sobald er das
Feuer eröffnete, sollten die Cyrglarer versuchen, in der
allgemeinen Verwirrung wenigstens noch eine weitere Waffe zu
erbeuten.
    Der älteste unter den Gefangenen hieß Herkwart. Er
hatte das typische, verrunzelte Gesicht eines Menschen, der sein
Leben in einem Klima trockener Kälte zugebracht hatte und zu oft
von den grellen Reflexen glasiger Eisflächen geblendet worden
war. Herkwart behauptete, er kenne die Lage des

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