Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten

Titel: PR Tefroder 03 - Die Stadt der tausend Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
blickte Caadil an. »Ähnlich wie du, Caadil Kulée amya Kertéebal, gehöre ich in gewissem Sinne zwei Arten an.«
    Caadil stutzte. Sie richtete sich auf ihre Ellenbogen auf. Wann hatte sie dem Concierge ihren vollständigen Namen gesagt? Nie. Oder?
    »Welchen Arten?«, drängte Rhodan.
    »Ein Teil von mir ist Phaopan. Eine weder in Airmid noch ...« - er machte eine ausholende, unbestimmte Bewegung - »... in Zomoot sehr verbreitete Art.«
    »Und die andere Art?«, fragte Rhodan.
    Gonddo Munussaje lächelte. »Nicht so wichtig. Später.«
    »Ihr vertraut mir nicht, Meister Munussaje?«, fragte Khaa mit beinahe kläglicher Stimme.
    »Aber ja doch«, sagte er tröstend. »Aber schau, ich bin so ein trauriger Fall, ich würde auch dich traurig stimmen. Und das wollen wir doch nicht.« »Wir wollen fröhlich sein und singen«, behauptete Khaa.
    »Ich bewohne eine kleine Kammer in diesem Hotel«, sagte Munussaje. »Eine Klause. Wollen wir dort zusammen essen?«
    Rhodan stand auf.
    Caadil blieb liegen.
    »Du kommst nicht mit?«, fragte Rhodan.
    »Nein«, sagte sie. Sie fühlte sich immer noch bleiern, sterbensmüde. »Bitte nicht.«
    Rhodan nickte. »Gut. Schlaf dich aus.« „Er sah Munussaje an. »Wird es lange dauern?«
    Munussajes Gesicht wurde förmlich von einem Lächeln erleuchtet. »Du wirst dich nicht langweilen.«
    Caadil Kulée, Tochter der Kertéebal, drehte sich zur Seite. In ihrem Traum stand sie wieder unter dem Himmel von Gwein. Es war Nacht. Sie blickte in den Himmel und suchte das

Sternbild Mironas leerer Thron
    »Siehst du diese vier Sterne, die einen Bogen bilden? Das ist der Baldachin, und diese vier Sterne, die senkrecht dazu stehen, die bilden die Achse, und diese beiden bläulichen Sterne den Schemel des Thrones.
    Des leeren Thrones der Mirona Thetin.
    Als die Zentralwelt der Meister der Insel, der Planet Tamanium, im Atombrand verging, den die Terraner entzündet hatten, entkam kein Lebewesen, kein Raumschiff, keine Sonde, nur der Thronsaal der Mirona Thetin der Vernichtung.
    Der Thronsaal trieb in den tiefsten Tiefen des Planeten, nah dem Kern, durch die untersten Strömungen aus glutflüssigem Eisen. Der Thronsaal war Teil einer Sphäre aus gehärtetem Stahl, die, in sich gekehrt und zugangslos, ausschließlich über einen Transmitter erreichbar war.
    Und erreichbar natürlich nur für die eine, für sie: Mirena Thetin, Faktor I, die Meisterin der Meister der Insel, Herrscherin über die Insel Andromeda, Erhabene über Leben und Tod, die Jägerin, die in alle
    Richtungen der Zeit jagt.
    In der unteren Hälfte der Sphäre befanden sich die Maschinen, kompakte, mächtige Aggregate, Triebwerke, Schutzschildprojektoren und Waffensysteme, wie sie kein anderes, nicht ein einziges Schiff der Meister oder gar der Tefroder besaßen, Gerätschaften, in denen das Wissen und die Fertigkeiten, der tätige Geist der Lemurer und Tefroder mit dem der Gaids und anderer andromedanischer Kulturen verschmolzen, ja, einzelne Bauelemente sollten der hathorianischen Technologie entstammen. Oder einer noch älteren, aus den Gedanken aller lebenden Völker verschollenen Technosphäre.
    Wer weiß.
    Die obere Hälfte der Sphäre beherbergte den eigentlichen Thronsaal: der Boden aus einem diamantenen Glas, in das die bedeutendsten Szenen der Eroberung Andromedas holografisch eingeschrieben waren, ein unaufhörlicher Triumphzug wie unter dem Eis der Geschichte. Viele Areale noch frei und ungenutzt, denn der Kalender, wie Mirona Thetin ihn sah, hatte eben erst begonnen.
    Darüber wölbte sich ein künstlicher Himmel, der Baldachin des Throns, in dem Andromeda und die Milchstraße einander durchdrangen und sich zu einem blendenden Sternenmeer vereinigten, einem Schild aus Licht.
    Unter dem Zenit der Kuppel stand Mirona Thetins Thron.
    Niemand weiß, ob Mirona Thetin je dort gesessen hat.
    Die einen sagen: ja.
    Ja, sie hat dort gesessen. Sie hat dort gesessen und hat viele, wenn nicht die meisten Tage ihrer Unsterblichkeit dort zugebracht, hellwach, der Leitstern ihrer selbst, voller Pläne; oder müde, den erschöpften Kopf in das Pneumopolster zurückgelehnt, schlafend, und ihr schlafender Geist wäre in die Traumlande eingefallen wie in eine Festung, auch dort zu herrschen; oder aber er wäre dort eingekehrt wie in eine alte, fast vergessene Heimat, ein Land, das weder von Herrschaft noch von Knechtschaft weiß, eine stille und der Erinnerung nahe Gegend, Schatten, Licht, Vergebung.
    Wer weiß.
    Andere sagen: nein.
    Nein,

Weitere Kostenlose Bücher