Pralinenherz
ansehen! Morgen habe ich erst gegen 18 Uhr Feierabend, danach ginge es auch.“ Finn setzte sich auf einen Barhocker und bat um einen Kirschcocktail, der eine grelle rosarote Farbe aufwies.
„Wa... äh … sag mal. Christian!“ Hanna versuchte, ihre Fassung nicht zu verlieren „Wenn das dein Haus ist, warum wohnst du dann im Keller?“ Irgendwie traute sie der ganzen Sache nicht.
Erst nahm Christian sie mit, schlief aber nicht mit ihr. Finn fand ihr Smartphone und hatte noch ihre Mappe? Und es war noch ein Zimmer frei? Was denn noch?
„ Wie groß ist denn das Zimmer?“, fragte Lea, die das Angebot eigentlich super fand und sich wunderte, warum Hanna nicht sofort zuschlug.
„Es hat etwa 30 m² und es gibt im ersten Stockwerk ein großes Badezimmer. Im Erdgeschoss gibt es ein Gästebad und das Badezimmer im Keller gehört zu Christians Wohnung“, erklärte Finn, der versuchte, Hanna die Sache schmackhaft zu machen.
„ Wow, drei Badezimmer?“ Anne klimperte mit ihren Wimpern und stupste Hanna an.
„ Ja. Jede Etage ist eine eigene Wohnung. Im Keller wohnt Christian. Im Erdgeschoss befindet sich die Küche mit Wohnzimmer, dem kleinen Badezimmer und zwei Gästezimmern. Und in der ersten Etage drei Schlafzimmer, wobei eines als Abstellraum benutzt wird, ein Badezimmer und eine kleine Kochnische. Die benutze ich aber eigentlich nie.“ Dabei machte er eine Geste mit der Hand, die Lea skeptisch werden ließ. Sie schaute auf den rosaroten Cocktail und dann zu Christian, der Hanna mit den Augen auszuziehen versuchte.
„ Ich … ich weiß ja nicht!“ Hanna saß in der Falle und ihre Freundinnen waren ihr keine große Hilfe, da sie sich spontan mit dem Feind verbündeten.
„ Oh, ich muss dann auch wieder los.“ Finn sah auf seine Uhr und verabschiedete sich von der Runde, trank mit einem Schluck seinen alkoholfreien Cocktail aus und rückte seine Tasche zurecht.
„Mach den Rest mit Christian aus, aber ich würde mich freuen, wenn wir uns morgen Abend sehen könnten.“ Ehe Hanna darauf antworten konnte, verschwand er auch schon durch die Hintertür. Mit offenem Mund stand Hanna da und sah zu Christian, der Hanna scannte, als sei sie ein gigantischer Barcode mit sexy schmalen und breiten Strichen.
„Hey! Augen hier oben hin!“ Hanna winkte Christian zu, der ihr nun in die Augen sah.
„Also ich hätte echt nichts dagegen. Ich bin eh kaum da. Entweder arbeite ich oder bin mit Freunden unterwegs und dein Zimmer kannst du von innen abschließen, falls du mal Besuch erwartest.“
„Wa...“, stotterte Hanna, doch Lea unterbrach sie.
„ Und wie teuer wäre die monatliche Miete?“
„Lea!“, zischte Hanna, zupfte dabei hektisch an Leas Shirt.
„ Also 300 monatlich? Dafür kannst du das Zimmer beziehen und alle Räume benutzen, naja, außer Finns Schlafzimmer natürlich und meins … nur auf Einladung hin.“ Er zwinkerte Hanna zu, der ein kalter Schauer über den Rücken lief.
„Ich weiß ja nicht ...“ Die ganze Sache war ihr nicht geheuer.
„Also du kannst dir das Zimmer wenigstens ansehen. Und wenn es dir dann nicht gefällt, kommst du wieder zu uns auf die Couch. Die unbequeme, viel zu kleine Couch.“ Anne hob beide Augenbrauen und räusperte sich.
„Und Finn? Ich meine, er wohnt ja auch im ersten Obergeschoss. Herrscht da viel Be... Betrieb?“ Hanna starrte auf die Theke, schaffte es nicht, Christian anzusehen.
„Betrieb? Also er arbeitet zwar oft von zu Hause aus, aber dann am Laptop.“ Christian spielte die Situation herunter, denn eigentlich herrschte schon viel Betrieb, jedoch in seinem Schlafzimmer. Damit hatte Finn zwar vor einigen Wochen aufgehört, aber Christian konnte sich noch sehr gut daran erinnern.
„ Noch mal zu meiner Frage, warum wohnst du als Hausbesitzer im Keller? Du arbeitest hier als Barkeeper und kannst dir so ein Haus leisten? Aber Finn fährt das dicke Auto?“ Hanna fand das alles etwas verwirrend.
„Ganz einfach.“ Christian stützte sich an der Theke ab und zwinkerte Hanna zu.
„Das liegt daran, dass mir dieses Haus vererbt wurde, ebenso das Collateral und noch ein paar andere Restaurants und Bars in Deutschland und auf Mallorca. Ich halte aber nichts davon, in einem Anzug herumzusitzen, sondern packe gerne mit an. So bleibt man auf dem Boden und hebt nicht ab. Ich wohne im Keller, weil es da schön kühl ist und im Winter angenehme Wärme herrscht. Zudem bevorzuge ich die Dunkelheit. Finn ist der Sonnenschein. Er liegt gerne in der Sonne und fährt
Weitere Kostenlose Bücher