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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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selbst verewigt, mit Handynummer, Festnetz privat, Firmennummer, Faxnummer, E-Mail. Anscheinend wollte er wirklich Kontakt halten.
    Einen Moment lang zögerte sie, doch dank Olivers fieser Nachricht wählte sie Finns Nummer, ohne zuvor auf die Uhr zu sehen, dabei war es bereits nach Mitternacht.
    Es klingelte nur zwei Mal, bis Finn an sein Telefon ging, das neben ihm lag. Er saß noch im Wohnzimmer an seinem Laptop. Finn wunderte sich zwar über die fremde Nummer, nahm das Gespräch aber an.
„Hallo?“, fragte er.
„Finn? Ich bin es, Hanna. Du hast deine Nummer bei mir eingespeichert. Naja, all deine Nummern ...“ Sie lachte leise und wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht, die unaufhörlich aus ihren Augen drängten, als sie Finns Stimme hörte.
    Finn war erstaunt, dass sie sich um die Uhrzeit noch bei ihm meldete, doch zugleich freute er sich und speicherte sein Dokument ab, um sich ganz auf Hanna konzentrieren zu können.
    „ Du hast mich also gefunden.“ Er grinste, was Hanna anhand seiner Stimme erahnen konnte.
„Ja. Ich wollte dir nur sagen, dass ich mir gerne morgen Abend das Zimmer ansehen werde. Zuvor muss ich noch zu meinen Eltern, sie haben ein Pralinengeschäft und dort werde ich aushelfen, bis ich wieder eine Anstellung als Galerie-Assistentin bekomme.“ Es tat gut, mit ihm zu sprechen. In den vergangenen zwei Jahren hatten sie öfter miteinander telefoniert und sie hatte sich immer darauf gefreut, mit dem Unbekannten zu sprechen, der so schöne E-Mails schrieb, voller Witz und Charme.
„Morgen? Du meinst wohl heute.“ Finn lehnte sich zurück und machte es sich bequem.
„Was?“ Hanna nahm ihr Smartphone vom Ohr und schaute auf die Anzeige. „Schon kurz vor 1 Uhr?!“
    Sie schwieg peinlich berührt, bevor sie sich bei Finn für die nächtliche Störung entschuldigte: „Ich dachte, es wäre höchstens neun oder zehn Uhr. Habe ich dich geweckt?“
„Nein, ich habe noch etwas gearbeitet, morgen habe ich eine wichtige Konferenz, das wird ganz schön stressig. Aber ich bin gerade fertig geworden.“ Er merkte, dass er ganz schön nervös wurde, wollte sich das aber nicht anmerken lassen.
    „ Da bin ich aber erleichtert … Du hast ganz schön viel zu tun? Ich meine, als Juniorchef?“ Hanna verspürte ein Kribbeln im Bauch, doch sie wusste es nicht einzuschätzen. War es Hunger? Oder war sie wegen Finn nervös? Es war doch noch viel zu früh für jemand Neuen. Und was, wenn er gar nicht auf Frauen stand? Ihre Gedanken machten sie ganz verrückt und so biss sie sich auf die Lippen, um nicht weiter wild drauflos zu plappern.
„Ja, aber es macht auch Spaß. Ich bin eigentlich ganz froh, keinen Chef zu haben. Stell dir mal vor, ich hätte jemanden wie die alte Behlitz!“ Er lachte laut los und hörte, wie auch Hanna lachte.
„Sie reicht mir schon als Kundin. Mittlerweile verlange ich bei ihr schon höhere Preise als bei anderen Kunden, weil ich hoffe, dass sie sich endlich eine andere Agentur sucht. Aber leider scheint sie einen Narren an mir gefressen zu haben.“
Das war Hannas Chance! Vielleicht würde er sich ja jetzt verraten. Doch Finn hatte das längst vorausgesehen und war auf jede Frage vorbereitet.
„Naja, wenn sie jünger wäre und sexy, dann könntest du sie sicher aushalten oder?“, fragte sie mutig.
    Finn schwieg, lächelte und wartete ab. Natürlich wusste er, dass Hanna sich jetzt den Kopf zerbrach, doch genau das war für seinen und Christians Plan notwendig.
„Ich meine, Männer ertragen hübsche Frauen eher, wenn sie zickig sind, als zickige die nicht so schön sind“, redete sie sich heraus.
„Daraus mache ich mir nichts. Innere Werte finde ich deutlich ansprechender.“ Er hoffte, damit noch mehr Verwirrung bei Hanna gestiftet zu haben, auch wenn er ein schlechtes Gewissen deswegen hatte. Jedoch war dies die perfekte Möglichkeit, Hanna kennenzulernen, wie sie wirklich war.
    „ Ja, finde ich auch.“ Hanna lächelte und malte mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise auf das Kissen. Sie fühlte sich wie ein junges Mädchen, das heimlich mit ihrem Schwarm telefonierte und hoffte, dass ihre Eltern sie dabei nicht erwischten.
„Was hältst du davon, wenn ich dir morgen etwas koche? Dann können wir uns auch näher kennenlernen, uns unterhalten. Ich zeige dir das Zimmer, das restliche Haus und wenn du magst, kannst du dann gleich hier bleiben. Christian fliegt ja morgen nach Mallorca, du wirst von ihm also nichts sehen.“ Er war gespannt, wie Hanna darauf

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