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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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ja kein anderer wegschnappt. Tja, und dann stand die Idee im Raum, dir vorzuspielen, dass ihm das Haus gehört und die Bar und dass ich schwul sei.“
„Und warum?“, fragte Hanna, die genau diesen Schritt einfach nicht nachvollziehen konnte.
    „ Warum hast du mich nicht einfach zum Essen eingeladen oder ins Kino oder sonst irgendwas! Warum das ganze Theater?“, fragte sie ruhig und weinte dabei nicht mehr.
    „ Wie hättest du denn darauf reagiert? Oliver hat dich betrogen und wenn ich dahergekommen wäre …“
    „ Ich schätze, dann hätte ich nein gesagt ...“ Hanna glaubte langsam zu verstehen.
    „ Meine Chance wäre vertan, ehe ich dich genauer hätte kennenlernen können. Also … habe ich so getan, als sei ich schwul. Habe nicht mit dir geflirtet, auf dem Laptop eindeutige Hinweise versteckt, bin deinen Fragen ausgewichen.“ Er atmete erneut tief durch.
    „ Aber in diesen zwei Wochen durfte ich dich kennenlernen und ich will dich nicht verlieren!“ Nun sah er sie direkt an, mit einem ernsten Blick, den Hanna nur kurz erwiderte, bevor sie sich von ihm wegdrehte.
    „ Alles andere war echt. Ich war immer ich selbst. Alles, was ich getan habe, kam von mir aus. Ich stehe nur auf Frauen. Auf dich. Und alles, was ich gesagt habe, meinte ich auch ernst.“
    Hanna wusste nicht, was sie tun sollte. Ihn anschreien? Weglaufen? Weinen? Sie spürte, wie Finn sich aufrecht aufsetzte und ihr näher kam, bis sein Gesicht ihren Nacken berührte, der von ihrem Haar verdeckt war.
    Hanna zitterte am ganzen Körper. Es war das gleiche Gefühl wie am Nachmittag, als Finn sich ihr genähert hatte. Sie schluckte und griff in die Bettdecke, auf der sie saß.
„Ich meinte alles ernst. Jedes Wort. Du bist eine tolle Frau. Wunderschön und witzig. Ich bin so gerne in deiner Nähe. Ich will mit dir lachen und weinen, ruhig daliegen und mich mit dir streiten. Mich wieder mit dir versöhnen.“ Vorsichtig schmiegte er sich an Hanna, rutschte noch näher an sie heran, bevor er seinen Arm auf ihren legte, der locker auf dem Oberschenkel ruhte.
    Das alles war zu viel für Hanna, die ihre Gefühle nicht einordnen konnte.
    „ Du überforderst mich!“, wisperte sie dann, griff sich aber Finns Hand, die er schon wegnehmen wollte.
    „ Ich ... ich will nicht, dass du weggehst. Ich will dich aber auch anschreien und wütend auf dich sein!“ Sie schluckte, ließ dann aber von Finn ab, um aufzustehen. Hanna lief auf und ab, sah hinaus, an die Wand und auch zu Finn.
    „ Ich muss da drüber nachdenken. Über die letzten Tage, über das Anlügen. Ich weiß nicht, was ich will, ich habe keine Ahnung.“ Die ganze Situation war ihr furchtbar unangenehm, denn eigentlich mochte sie Finn sehr, doch in ihrem Herzen fuhren die Gefühle gerade Achterbahn.
„Natürlich.“ Finn stand auf und fuhr sich nervös durch seine Haare.
    „ Du weißt, wo du mich findest. Ich bin da, wenn du reden möchtest.“ Finn ging aus ihrem Zimmer und lehnte sich noch gegen ihre Tür, um durchzuatmen. Jetzt musste er erst mal mit Christian über die ganze Sache reden, denn er wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte.
    „ Finn!“, rief Hanna und öffnete mit einem Ruck die Tür, gegen die Finn noch gelehnt stand. Die Türklinke wurde ihr aus der Hand gerissen und Finn stürzte rücklings auf sie. Finn schaffte es nur halbwegs, sich abzustürzen, sodass er Hanna nicht verletzte.
    „ Aua!“, jammerte sie, krallte sich dann aber an Finn fest, der über ihr lag. Sofort kniete er sich hin und tastete sie besorgt ab.
    „ Alles in Ordnung? Ist dir was passiert?“ Er selbst spürte einen Schmerz in seinem Oberarm, doch Hanna war ihm in diesem Moment wichtiger.
„N... nein ...“ Doch genau diese Besorgnis war es, die Hannas Augen zum Leuchten brachten.
    „ Du … hast so einen glasigen Blick. Ist wirklich alles okay?“, fragte er besorgt und wollte sich aufsetzen, wurde jedoch von Hanna festgehalten, die sich in sein Hemd krallte. Ihre Haare waren wild über den Boden verteilt und ihr Rock zu weit hochgerutscht, doch das störte sie nicht weiter.
„Hast du gehört, dass ich dich gerufen habe?“, wollte sie wissen, was Finn gänzlich aus dem Konzept brachte.
„Ähm … ich weiß nicht … bevor du die Tür aufgemacht hast?“
    Hanna nickte, ließ ihre Hände über seine Oberarme gleiten, biss sich auf ihre Unterlippe und hauchte: „Flirte mit mir!“
    Finn wusste gar nicht, wie er sich nun verhalten sollte oder wie er Hannas plötzlichen Sinneswandel

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