Pralinenherz
zu verstehen hatte.
„ Jetzt mach schon … flirte mit mir!“, forderte Hanna, die ihre Hände zu Finns Nacken gleiten ließ. Sanft streichelte sie über sein Haar und seine Wangen, zog ihn so näher zu sich. Mit ihrem Bein, das sie nun aufstellte, drängte sie Finns Körper enger an sich, bis dieser endlich verstand.
„ Du … bist nicht mehr wütend?“, fragte er und zerstörte die schöne Stimmung damit.
„ Doch. Sehr sogar. Aber nur zu 50 Prozent. Die anderen 50 Prozent sind nicht böse.“ Ehe er weitere Fragen stellen konnte, zog sie Finn zu sich und küsste ihn auf seine Lippen, nur kurz, denn sie wollte, dass er die Initiative ergriff.
Finn schluckte, doch als er ihre Lippen berührte, konnte er nicht widerstehen.
Hanna schwebte wie auf Wolken und spürte den harten Boden unter sich kaum mehr. Finns Lippen waren so weich und er küsste so umwerfend, dass sie ganz weiche Knie bekam. Wie gut, dass sie schon lag und nicht mehr umfallen konnte.
Finns Hände streiften durch ihr Haar, streichelten ihre Wange und ihren Oberarm. Doch er wagte es nicht, seine Zunge einzusetzen. Seine Küsse waren ruhig, zärtlich und schüchtern, als koste er nur von dem süßen Honig und genoss jeden Tropfen, als wäre sie das kostbarste Gut der Welt.
Hanna seufzte in den Kuss hinein, bevor sie sich von ihm löste und sich aufsetzte.
„Der Boden ist doch ganz schön hart ...“ Ihr Gesicht war rot angelaufen und sie sah beschämt beiseite. Eigentlich wollte sie sich nicht so gehen lassen, doch bei Finns Anblick wurde sie schwach.
„Ja, das ist er.“ Er stellte sich hin und half Hanna aufzustehen. Beide schwiegen, sahen aneinander vorbei, bis Hanna Finns Hand nahm.
„ Ich bin noch böse, aber ich fand dich vom ersten Moment an toll. Als ich dich im Flur sah, war mir das so peinlich, dass ich weglaufen musste.“ Sie kam etwas näher und lehnte ihre Stirn an Finns Schulter, klammerte sich an ihm fest.
„ Lern ja keine andere kennen und wenn ich nicht mehr böse auf dich bin, dann ...“, murmelte sie, schwieg aber danach. Doch Finn verstand sie.
„ Einverstanden.“
Sie standen noch eine Weile schweigend da, bis jeder in sein eigenes Bett ging. Doch einschlafen konnten beide lange nicht.
Am nächsten Morgen war Finn schon im Büro, als Hanna aufwachte und am Abend war sie bei Lea und Anne, um ihnen von den Geschehnissen zu berichten. Finn saß im Wohnzimmer, sah immer wieder auf die Uhr und hoffte, Hanna heute noch zu sehen. Ihm brannte so viel auf der Zunge, was er aussprechen wollte.
Anne und Lea starrten Hanna fassungslos an.
„ Sagt was! Irgendwas!“ Hanna saß im Schneidersitz auf der Couch, ihre beiden Freundinnen mit offenem Mund ihr gegenüber.
„ Du flunkerst doch!“ Lea wusste gar nicht, was sie dazu sagen sollte.
„ Neihennn!“ Hanna ließ sich nach hinten fallen und verdrehte die Augen, rappelte sich dann wieder auf und drückte das Kissen in ihren Armen zusammen.
„ Dann hat er mich geküsst, es war unglaublich toll! So schön und zärtlich, wie in einem Film! Ich meine … nicht einfach nur ´Schmatz` und rein mit der Zunge. Nein. Das war richtig erotisch, eben wie in einem Film. So ein schmutziger Film!“ Hanna beugte sich vor und flüsterte nur noch, als könnte sie jemand dabei belauschen.
„ Du meinst einen Porno?!“ Anne leckte über ihre Hand, was bei Lea für Gelächter sorgte.
„ Nein!“, rief Hanna und bewarf die beiden mit ihrem Kissen.
„ Zärtlich und sanft. So wurde ich noch nie geküsst. Noch nie! Olivers Küsse war ich ja gewohnt, das war okay, er war auch echt gut im Bett, ich bin fast immer gekommen. Ihr wisst schon … Aber der Kuss gestern, das war so … woah!“ Hanna blinzelte und seufzte verliebt. Anne und Lea sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Und du hast das nicht nur geträumt?“, scherzte Anne, die sich aber für Hanna freute.
„ Ich weiß nicht, was ich machen soll“, sagte Hanna traurig.
„ Na, wenn er dir nur etwas vorgespielt hat, um dich näher kennenzulernen, dann hat es doch funktioniert. Du warst doch am Boden zerstört wegen Oliver und wärst nie bei ihm eingezogen, hättest doch jede Einladung abgelehnt. Ich wäre zwar auch sauer, aber eigentlich war es ganz schön clever von ihm“, musste Anne zugeben.
„ Also wenn du mich fragst“, begann Lea, die sich nun aufrecht hinsetzte und Hanna ernst ansah.
„ Versuch es mit ihm. Geht aus, lass dich küssen, lern ihn richtig kennen. Wenn er dich nur flachlegen wollte,
Weitere Kostenlose Bücher