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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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meine Tasche und holte mein Handy heraus, um David anzurufen. Es klingelte zweimal, und dann meldete sich seine Voicemail. »Hi«, sagte ich. »Ich bin es. Unser Freund ist letzte Nacht doch noch hier aufgetaucht und hat einen Kumpel mitgebracht. Inzwischen ist alles wieder in Ordnung, aber er redete allen möglichen Unsinn über Rache und Vergeltung für etwas, was früher einmal passiert sein muss. Du solltest also auf dich aufpassen. Außerdem ist das Ganze etwas aus dem Ruder gelaufen. Ich könnte also Hilfe gebrauchen beim Aufräumen. Ruf mich bitte an, sobald du meine Nachricht gehört hast.«
    Hoffentlich würde David tatsächlich anrufen und nicht einfach bei uns auftauchen. Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen würde, wenn er hier auf der Matte stünde und Stuart aufwachen würde. Eine Allie morgens um vier im Garten ergab noch irgendwie Sinn. Aber ihr Chemielehrer? Dafür würde selbst mir keine Ausrede einfallen.
    Doch zumindest hätte mir Davids Auftauchen gezeigt, dass er noch am Leben war. Wenn man unsere gemeinsame Vergangenheit betrachtete, konnte man davon ausgehen, dass ein Dämon, der sich an mir rächen wollte, wohl auch an Eric interessiert war. Vielleicht war ja auch einer von Sammys Dämonenkumpeln in Davids Apartment gewesen, während ich damit beschäftigt war, Sammy das Auge auszustechen.
    Ich dachte nach. Dann rief ich David noch einmal an, um ihn erneut zu bitten, mich sofort zurückzurufen, wenn er meine Nachricht erhielt. Am liebsten wäre ich auf der Stelle zu ihm gerast. Doch ich musste zugeben, dass ich mich unnötig nervös und panisch verhielt. Schließlich hatte ich keine Ahnung, ob der Dämon von Eric in Davids Körper wusste. Ein paar der Biester hatten bestimmt schon davon gehört. Aber ich konnte mir kaum vorstellen, dass sich das bereits in der ganzen Hölle herumgesprochen hatte. Und selbst wenn unsere früheren Feinde Erics neue Identität kannten, so hatte sich David beziehungsweise Eric bis dato noch immer selbst zu verteidigen gewusst. Ich hatte den Angriff überlebt. Es gab also keinen Grund, warum ihm das nicht auch gelingen sollte.
    Ich nahm mir vor, ihn auf jeden Fall zu Hause aufzusuchen, falls er sich bis zum Frühstück noch nicht gemeldet hatte. Doch jetzt wollte ich erst einmal einen anderen Anruf erledigen, um mich dann um die beiden Leichen im Garten zu kümmern.
    Ich wählte die Nummer der Forza in Rom. Wieder wurde ich zu einer Voicemail durchgestellt. Was war hier eigentlich los? War ich etwa die Einzige weit und breit, die ihre Verpflichtungen ernst nahm?
    Ich hinterließ Padre Corletti eine lange Nachricht und erzählte ihm, was vorgefallen war. Dabei konzentrierte ich mich vor allem auf das, was der Dämon gesagt hatte. Ich erwähnte nicht nur das geheimnisvolle Schwert des Himmels, sondern auch den Rachewunsch des dämonischen Gebieters, der »ins Kardinalfeuer geworfen« worden war.
    Eigentlich war es generell nicht üblich, Padre Corletti anzurufen, nur weil ein Dämon aufgetaucht war. Ich hatte einen alimentatore vor Ort – nämlich Father Ben –, und den hätte ich als Erstes informieren müssen. Doch der Vorfall kam mir gravierend genug vor, um einen solchen Hilferuf zu rechtfertigen. Es schien sich um einen persönlichen Rachefeldzug zu handeln. Falls das Ganze mit einem Dämon zu tun hatte, dem ich früher einmal begegnet war, so vermochte mir der Padre vielleicht weiterzuhelfen. Schließlich und endlich kannte er mich noch von früher. Er hatte Eric und mich lange Zeit auf unserem Weg begleitet, unsere Siege mit gefeiert und ebenso selbstverständlich mit uns getrauert.
    Ich legte den Hörer auf und eilte nach draußen. Dort nutzte ich das schwache morgendliche Licht, um sicher durch den Hindernisparcours zu gelangen, den unser Garten darstellt. Dann stand ich vor dem Schuppen. Ich öffnete die Tür und sah sogleich die große blaue Plastikwanne. In ihr hob ich die Plastikostereier, Süßigkeiten, Partyschmuck und sonstige Dinge auf, die ich für das Osterfest des Nachbarschaft seit einiger Zeit zusammengetragen hatte.
    Zuerst hatte ich die Sachen in Schachteln in unserer Küche aufbewahrt. Doch für Timmy war die Versuchung zu groß gewesen. Ich hatte ihm einfach zu häufig Schokoladeneier und irgendwelche Hasen aus seinen kleinen klebrigen Fingern reißen müssen.
    Die Süßigkeiten waren natürlich dazu bestimmt, die höhlen Eier zu füllen. Genau das war leider auch meine Aufgabe -und zwar nur deshalb, weil man mich so furchtbar leicht zu

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