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Prinz der Düsternis

Prinz der Düsternis

Titel: Prinz der Düsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Steinbildung auf dem Gesicht des Freundes bereits fortgeschritten war. Er setzte sich ebenfalls und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Was er fühlte, war niederschmetternd. Zwar schützte das Tuch die anderen Gesichtspartien noch einigermaßen gut vor dem Staub, doch die Schlacke fraß sich unaufhaltsam nach unten fort, und die Muskelbewegungen verursachten Schmerzen.
    Mythor zwang sich dazu, seine Aufmerksamkeit wieder auf Garram zu richten, der nun sprach: »Ihr habt also noch rechtzeitig den Weg hierher gefunden. Es gab Augenblicke, da zweifelte ich daran. Habt ihr meine Krieger draußen gesehen? Sie weigerten sich, mit uns hier unten Schutz zu suchen. Es dauert vier, fünf oder sechs Tage, bis das ganze Gesicht nur mehr eine Steinmaske ist.« Garram lachte trocken, als er Hrobons Erschrecken sah. »Dennoch werden sie leben. Der Goldene Staub ist nicht unbedingt tödlich und nicht von dämonischem Leben erfüllt, wie einige Narren es wissen wollen. Nur wer versucht, ihn sich gewaltsam vom Gesicht zu reißen, bezahlt’s mit dem Leben.«
    »Aber… was für ein Leben ist das, das sie… das wir führen müssen?« fragte Hrobon mit erstickter Stimme.
    Garram winkte ab wie ein Mann, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hatte. »Erduldet man den schmarotzenden Staub, so schützt er wie ein Helm, den kein Schmied besser fertigen könnte. Ein natürlich gewachsener Helm, gewachsen wie…« Garram unterbrach sich, als ob er im Begriff gewesen wäre, von Dingen zu reden, die selbst für Hrobons Ohren nicht bestimmt waren. Er richtete den Oberkörper gerade auf und sagte: »Wir werden ins Freie gehen, sobald unser Auftrag erfüllt ist. Nach einer Weile schwindet die Angst vor dem Staub. Der einzige Grund dafür, dass wir uns hierher zurückzogen, ist der, dass wir mit unserem Anblick die Prinzessin nicht entsetzen wollten.«
    »Sie hat deine Krieger draußen gesehen«, warf Mythor ein, der den Worten des Vogelreiters keinen rechten Glauben schenken konnte. Garram antwortete ihm mit einem herablassenden Blick. An Hrobon gewandt, fuhr er zu sprechen fort: »Dann ist es also endlich soweit. Ich hoffe für euch, die Prinzessin hat den Weg unbeschadet überstanden.«
    »Sie befindet sich in Sicherheit«, antwortete der Heymal.
    Garram nickte zufrieden, erhob sich und ging um die Sitzenden herum wie ein Raubtier, das seine Beute umschlich. Mythor wurde immer unruhiger. Etwas war an diesem Mann, was ihm Angst und Schrecken einjagte -Angst nicht um sich. Eine namenlose Gier stand in den Blicken dieses Mannes geschrieben. Selbst Hrobon zuckte zusammen, als Garram an ihm vorbeischritt, und warf Mythor einen kurzen Blick zu, aus dem Bestürzung sprach. Mythor empfand keine Genugtuung. Plötzlich wusste er, was Garram als nächstes sagen würde, und alles in ihm sträubte sich dagegen, es zu hören – die Bestätigung seiner finstersten Ahnungen.
    »Dann ist es endlich soweit«, wiederholte sich der Staffelführer. Er blieb stehen und sah seine Krieger triumphierend an. »Endlich kann ich den Auftrag des Shallad ausführen. Prinz Odam, dem ich Nachricht schickte, begann bereits ungeduldig zu werden. Er verlangt danach, seine Braut endlich in die Arme schließen zu können.«
    »Garram!« schrie Hrobon und sprang auf.
    »Was glaubtest du, warum ihr sie zum Schattenturm bringen solltet?« fragte der Finstere amüsiert. »Hadamur hat dem Herrscher der Düsterzone seine Tochter versprochen, um ihn von einem Sturm auf Logghard abzuhalten. Deshalb sind wir hier, und deshalb wird…!«
    »Nein!« schrie Hrobon, die Rechte am Griff seines Krummschwerts. »Du lügst, Garram! Sag, dass du lügst!«
    Mythor sprang auf, was das Zeichen für Sadagar und No-Ango war, ebenfalls in die Höhe zu kommen und bis zur nächsten Wand zurück zu weichen. Mythor riss das Schwert aus dem Gürtel. In Sadagars Händen blitzten Messer auf, und No-Ango hob die Pfeilschleuder.
    »Er lügt nicht, Hrobon!« presste Mythor hervor. »Es ist, wie er sagt. Du wolltest nicht auf meine Warnungen hören. Dein Shallad sucht den Pakt mit den Dunklen Mächten, und um ihn zu besiegeln, ist er bereit, seine Tochter zu opfern.«
    »Ein kluges Bürschchen, dein Freund!« rief Garram mit ätzendem Spott aus. »Er hat recht, Hrobon, und ihr werdet mich nicht daran hindern, meinen Auftrag auszuführen!«
    Hrobon stand unsicher, die Hand um den Griff des Schwertes gelegt, und wusste nicht, wohin er den Blick wenden sollte.
    Mythor sah das Entsetzen in seinen Augen und

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