Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
sein Ohr und als Morris ans Fenster trat, sah er Leia, die sich aus Yvens Griff löste und von der Tanzfläche ging. Ihr Blick war nach unten gerichtet und er fühlte die Schwere, die ihr Herz erfüllte.
Er musste noch eine ganze Weile warten, bis Leia endlich auf ihr Zimmer ging. Glücklicherweise war sie allein. Lilith hing an Payton und was er mit ihr heute Nacht vorhatte, war nicht schwer zu erraten. Er hatte also genug Zeit.
Als er sicher war, dass sie schlief, schlich er sich in Leias Zimmer und entzündete ein kleines Feuer im Kamin. Es sollte ihr die letzten Zweifel nehmen, dass das, was er heute Nacht zu ihr sagen würde, kein Traum, sondern Realität war.
Sie hatte einen unruhigen Schlaf. Sie tanzte. Yven führte sie über die Tanzfläche und versuchte sie zu küssen, doch sie entzog sich ihm und sah hilfesuchend zu Morris. Er löste die Erscheinung von Yven ab und zog Leia fest in seine Arme. Wie sehr sie ihm gefehlt hatte. Er strich über ihr Haar, das sich gelöst hatte, und sog den Duft ihrer Haut ein.
»Ich habe mir so gewünscht, dass du kommst«, flüsterte sie ihm zu.
»Ich konnte es nicht mehr ertragen, dich mit ihm zu sehen, deshalb bin ich gegangen.« Er sah ihr fest in die Augen. »Ich liebe dich, Leia und ich werde alles tun, damit wir zusammen sein können. Aber ich brauche noch etwas Zeit.«
»Wofür?«
»Vertrau mir.«
»Das habe ich und dann hast du mich einfach stehen gelassen. Das möchte ich nicht noch einmal durchmachen, Mo. Bitte!«
Morris Nackenhaare stellten sich plötzlich auf. Er war nicht mehr in ihrem Traum. Sie hatten ihm eine Falle gestellt, wollten ihn, den Verräter, bestrafen für seinen Wortbruch. Alle sahen ihn hasserfüllt an und begannen das Paar langsam einzukreisen, als Payton aus ihrer Mitte trat und sich vor ihnen aufbaute. Morris schob Leia hinter sich, um sie vor seinem Bruder abzuschirmen. Seine Muskeln waren angespannt und sein Kämpferinstinkt arbeitete auf Hochtouren. Könnte er es mit der ganzen Bande aufnehmen? Ihm standen mindestens zwanzig von Paytons treuen Anhängern gegenüber.
Zu spät bemerkte er den Bullterrier hinter sich, der in seiner vollen Dämonengröße von über zwei Metern Leia am Genick packte und seinen scharfen Schnabel seitlich in ihren Hals bohrte.
Leia schrie entsetzt auf. Ihr Schrei ließ ihn herumwirbeln. Seine Augen waren jetzt schwarz und seine Krallen ausgefahren, die er ohne zu zögern dem Angreifer in die Kehle rammte. Heulend entließ dieser Leia aus seinem Griff, die bewusstlos in Morris Arme sackte.
Auf ein Zeichen ihres Anführers erhob sich die Gruppe der großen schwarzen Vögel in den Himmel und flog davon. Payton sah Morris feindselig an. »Meine letzte Warnung, Mo. Du wirst sie unserem Bruder überlassen, ob du willst oder nicht.«
»Das entscheidest nicht du, Payton, sondern sie. Liebe kann man nicht erzwingen.«
»Du wirst sehen, dass sie sich ihm schneller zuwenden wird als dir lieb ist. Und wenn sie erst einmal in den Genuss des Luxus gekommen ist, den er ihr bieten kann, wird sich ihr Herz schon für ihn erwärmen. Oder bist du der Meinung, dass sie es bevorzugen würde, in deinen Händen in kurzer Zeit zu zerbröseln wie ein welkes Blatt?«
Morris hob Leia hoch und trug sie zurück auf ihr Zimmer. Er legte sie aufs Bett und wischte das Rinnsal Blut, das von ihrem Hals auf ihre Schulter gelaufen war ab und küsste sie wach.
»Mo?«
»Ja.«
»Ich hatte so einen schrecklichen Albtraum ...« Sie fasste sich an den Hals, wo die kleine feuchte Wunde war und sah ihn schockiert an. »Aber das war ja gar kein ...«
»Scht... Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin bei dir.« Er nahm ihre Hand von der Wunde und betrachtete ihr wunderschönes, blasses Gesicht, umrahmt von ihrem schwarzen langen Haar, das sich wie ein dunkler Wasserfall über das Kissen ergoss. Sein Finger strich über ihre hellroten vollen Lippen, wanderten über ihr Kinn, den Hals entlang, zwischen ihren Brüsten hindurch, hinunter zu ihrem hochgeschobenen Nachthemd und begann sie zu streicheln. Unter seinen heißen Berührungen wurde sie sofort weich und biegsam.
Leia zog sich hastig ihr Nachthemd über den Kopf und begann mit geschickten Fingern, Morris zu entkleiden. Als er ihren nackten, formschönen Körper vor sich sah, ihre hübschen wohlgeformten Brüste mit den rosa Knospen, ihre schmale Taille, schoss das Adrenalin durch sein Blut und er musste sich beherrschen, nicht sofort über sie herzufallen. Sein Atem ging schwer, seine
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