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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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warmen, duftenden Bad gelegen hatte …
    Eleni schluckte und konnte die Augen einfach nicht von der kraftvollen Gestalt abwenden. Die westliche Kleidung, die Kaliq heute offenbar vorzog, präsentierte und betonte jeden durchtrainierten Muskel seiner geschmeidigen, langen Gliedmaßen. Die Hose, die er zum weißen Seidenhemd trug und die in langen dunklen Lederstiefeln steckte, saß so eng, dass Eleni in ihrer Verwirrung den Blick rasch wieder auf sein Gesicht lenkte.
    Mit flammenden Wangen sank sie etwas verspätet in einen ziemlich wackeligen Hofknicks. Aber wie sollte sie bei dem Anblick auch verhindern können, dass ihre Knie zitterten?
    „Dir gefällt also mein Hengst, kleine Eidechse?“, fragte er gedehnt.
    Pferde waren ihre Leidenschaft … und der einzige Grund für ihre Anwesenheit im Palast! Sie musste nur erst den Schock überwinden, Kaliq in dieser ungewohnten Kleidung zu sehen, und sich stattdessen lieber auf seine Frage konzentrieren.
    „Er ist einfach fantastisch, Eure Hoheit.“
    „Ja, das ist er. Und ausgesprochen temperamentvoll. Es ist ungewöhnlich, dass er jemand Fremden so dicht an sich heranlässt. Sehr ungewöhnlich sogar …“ Seine dunklen Augen verengten sich. „Könntest du ihn reiten? Was denkst du?
    Eleni war sich nicht sicher, was sie antworten sollte. War dies eine Art Test, um zu sehen, ob sie sich von einem so gewaltigen Tier einschüchtern ließ? Auf jeden Fall schien der Prinz es ernst gemeint zu haben, da er bereits neben seinem Hengst stand und die verschränkten Hände so weit herabsenkte, dass Eleni sie als Aufsteighilfe benutzen konnte.
    Auf sein Nicken hin schwang sie sich, ohne zu zögern, auf den Pferderücken. Kaum fühlte sie den warmen Körper unter sich, verschmolz sie förmlich mit dem riesigen Tier. Mit hoch erhobenem Haupt und einem versteckten Triumphlächeln lenkte sie das Tier an Kaliq vorbei und verfiel zunächst in einen Trab, dann in einen leichten Galopp. Es war, als kannten das Pferd und sie sich schon ein Leben lang.
    Eleni ritt den Hengst durch alle Gangarten, sich sehr wohl dessen bewusst, dass sie jetzt ein wenig angab. Aber wer könnte sie dafür tadeln, wenn sie Kaliqs kritischen Blick unablässig wie eine sengende Flamme auf sich gerichtet wusste?
    Wann hatte sie sich das letzte Mal so wohlgefühlt? So zuversichtlich?
    Während Eleni Runde um Runde absolvierte, wehte ihr langes, glänzendes Haar wie ein dunkler Schweif hinter ihr her, und das heiße Begehren, das Kaliq seit ihrem gestrigen kleinen Disput in den Fängen hielt, wurde zunehmend unerträglicher. Genährt von der Erkenntnis, dass er per Zufall ein rares Juwel entdeckt hatte – eine faszinierende Kombination aus Talent, Instinkt und Wagemut.
    Und all das auch noch vereint in einer Frau!
    Automatisch verzog er den herben Mund zu einem Lächeln, als Eleni den Hengst direkt vor ihm geschickt durchparierte, dem Tier den Hals klopfte und Kaliq offen anstrahlte.
    „Möchten Sie, dass ich ihn auch springen lasse?“, fragte sie keck.
    „Könntest du das denn?“, forderte er sie heraus, amüsiert und erregt von dem übermütigen Funkeln in den seegrünen Augen.
    „Oh, ja!“
    Ein lauter Ruf aus Richtung des Palastes brachte Kaliq unsanft in die Realität zurück. Beim allmächtigen Wüstensturm! Die unerwartete Geschicklichkeit und der Bravour, mit dem diese junge Frau seinen Hengst beherrschte, hatte ihn doch tatsächlich für einen Moment vergessen lassen, dass sie nichts weiter als ein einfaches Stallmädchen war!
    Doch jetzt, da er sie dicht vor sich sah, stellte Kaliq fest, dass er sich, angesichts ihrer nachhaltigen Wirkung auf seine Libido, zumindest in einem Punkt geirrt hatte …
    Auf ihrer zarten Haut lag ein dünner Schweißfilm. Die Baumwolltunika klebte an ihrem Oberkörper und ließ ihn ihre dezenten, aber ungemein herausfordernden weiblichen Rundungen erahnen. Oh nein, dies war kein Mädchen … sondern durch und durch eine begehrenswerte Frau.
    Kaliqs sexueller Hunger wuchs mit jeder Sekunde. Genährt durch die ungeheure Provokation, als die er Elenis heitere Zuversicht empfunden hatte, seinen willensstarken Hengst selbstverständlich beherrschen zu können. Besonders, weil die erzielte Wirkung von ihr aus gesehen völlig unbeabsichtigt gewesen war.
    Oder dachte sie etwa, dass es in seinem Fall auch so leicht wäre?
    Sein Mund wurde ganz trocken. „Nicht jetzt“, sagte er heiser. „Steig ab.“
    Der harsche Unterton in der dunklen, samtenen Stimme erinnerte Eleni

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