Prinzessin wider Willen
anfühlte, als wären ihre TShirts und Shorts weggebrannt. Als er ihr Zentrum mit seiner Hand bedeckte und ihre dampfend feuchte Hitze fühlte, warf sie stöhnend den Kopf zurück.
Er hätte sie hier im dunklen Gras vor Schloss Cyznik genommen, wäre nicht einer der Wächter aus dem Lichtkreis der zischenden Fackeln getreten und hätte in die Dunkelheit gerufen: "Wer ist da?"
Jana zuckte heftig zusammen, und ihre Fingernägel gruben sich in Nicolas' Schultern. "Vom Gong gerettet", flüsterte sie.
Nicolas stützte sich auf die Ellbogen. "Du treibst mich zum Wahnsinn! Ich kann an nichts anderes denken."
Sie setzte sich auf, legte ihre Hände an seine Wangen und küsste ihn so heftig und leidenschaftlich, dass er zitterte, als sie aufsprang.
Nicolas sah ihr nach. Sie näherte sich den Wachen, straffte sich, winkte ihnen zu und schritt durch das Tor.
Boglandias Stellung als Welthauptstadt für Fledermausguano dauerte genau sechs Wochen. Dann war es aus.
Jana ging auf dem Teppich in ihrem Kabinettsraum auf und ab. Gelegentlich warf sie einen verstörten Blick auf die Stapel von Bestellungen auf dem Schreibtisch vor Nicolas.
"Aber warum?" fragte sie. "Warum stehlen unsere Bauern unsere Lieferungen?"
Nicolas zuckte frustriert die Schultern. "Offenbar denken unsere Leute, dass Guano gut sein muss, wenn ihn alle haben wollen. Also haben sie beschlossen, ihn zu behalten. Die Sammler und Packer produzieren genauso schnell wie zuvor, aber die Guanosäcke verschwinden, sobald sie gefüllt sind."
Jana warf sich auf das braune Samtsofa. "Wir können die Bestellungen nicht erfüllen. Von überall kommen Beschwerden.
Nicolas, was machen wir?"
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Wir müssen jemanden auf frischer Tat ertappen und ein strenges Exempel statuieren."
Jana wünschte sich, sie könnten einander in den Armen halten und eine Lösung für alle ihre Probleme finden. Doch in ihre Versöhnung mischte sich eine seltsame Reserviertheit. Ihre Situation hatte sich nicht verändert. Es gab noch immer Constanza und Rudolph.
"Wir werden niemanden vor Gericht stellen, weil er Fledermausguano stiehlt", entschied sie seufzend. "Wenn die Felder von Boglandia so dringend gedüngt werden müssen, sollen die Leute den Dünger haben. Wir steigen aus dem Geschäft mit einem Krankenhaus und ein paar neuen Schulen aus. Wir haben zweieinhalb Millionen Dollar beiseite gelegt, die uns eine Weile über Wasser halten." Ihre Stimme klang matt.
"Wir verkaufen den Guano nur noch zu Niedrigpreisen an unsere Bauern, damit sie ihre Felder verbessern können, ohne zu stehlen."
"Dann sind wir wieder da, wo wir angefangen haben", murmelte Nicolas.
Jana schluckte schwer und wandte sich ab. "Wenigstens bezahlt Prazlov für den Ball heute Abend. Wir treffen uns in einer Stunde, um die Nacht durchzutanzen." Aber ihr Partner würde Fürst Rudolph sein, nicht Nicolas. Sie fragte sich, ob Nicolas hörte, wie ihr Herz wieder etwas mehr brach.
Sie kehrten um zwei Uhr nachts in Janas Wohnzimmer
zurück. Beide hatten zu viel getrunken.
Jana warf sich auf das Sofa. "Ich habe einen Schuh verloren!"
Ein Kichern stieg in ihr hoch und überraschte sie, weil ihr nicht nach Lachen zumute war.
"Möchtest du noch einen Brandy?"
"Keiner von uns braucht noch einen Drink. Ich habe gesehen, wie du auf dem Korridor gegen die Wände gestoßen bist." Sie hob den Kopf. Eine ihrer Haarnadeln löste sich.
"Stimmt", räumte er ein. "Wir sind ziemlich hinüber. Ich will nicht ungalant sein, meine liebe Fürstin, aber du bist auch mit den Wänden zusammengeprallt."
"Wie unfein von dir, das zu bemerken." Sie unterdrückte einen Schluckauf.
Er betrachtete die Flasche. "Willst du nicht einen ausgezeichneten Weinbrand?"
"Ich durchschaue deine Absicht, Euer Gnaden. Du willst uns restlos betrunken machen." Sie drohte ihm mit dem Finger. "Wir machen keine halben Sachen. Also schenke ein großes Glas ein.
Ich war nicht mehr blau, seit ich Fürstin wurde."
Nicolas reichte ihr ein Glas. "Rudolph ist mit dir auf die Terrasse gegangen. Was war da draußen?" Eifersucht flackerte in seinen schwarzen Augen.
"Was da war? Ich sage es dir. Unser Rudy wird spitz. Ehrlich, der Fürst küsst schlecht. Irgendwie feucht und schwammig und so, als wollte er an meine Mandeln rankommen. Igitt!"
"Du hast ihn geküsst? Hast du dich auch von dem Bastard anfassen lassen?"
"Immerhin ist dank deiner Hilfe Rudy mein Verlobter. Was meinst du, wie lange er mit einem Lächeln und einem
Weitere Kostenlose Bücher