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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schlimmer."
    "Inwiefern?"
    "Erst hat Claire das Ganze nicht so richtig ernst genommen. Vielleicht schmeichelte es ihr sogar, daß dieser Mann so hartnäckig war. Aber als sie sich mit Eric einließ, wurde es anders."
    Jo hob die Augenbrauen. "Was wurde denn anders?"
    "Nun, die Zuneigung dieses Mannes schlug in so etwas wie Haß um. Claire hat mir erzählt, daß er mitten in der Nacht bei ihr anrief und sie eine Nigger-Hure nannte... Ich weiß nicht, wie lang dieser Terror ging. Ich war ein paar Woche in Kanada, und als ich zurückkam und sie fragte, sagte sie, die Sache sei erledigt. Vielleicht hat sie ihn angezeigt oder ihm damit gedroht. Ich weiß es nicht."
    "Ist er danach noch einmal bei Claire aufgetaucht?"
    "Keine Ahnung. Ich hatte eine Zeitlang ziemlich viel zu tun und deshalb habe ich Claire nicht mehr so oft getroffen."
    "Wissen Sie, wie der Mann aussieht?"
    "Ich habe ihn einmal gesehen. Mittlere Größe, braune, ziemlich kurzgeschnittene Haare. Damals jedenfalls. Ach ja, er trug einen kleinen Ohrring." Sie blies sich eine Strähne aus den Augen und lächelte. "Name und Adresse wären Ihnen wahrscheinlich lieber, nehme ich an!"
    "Schlecht wäre das nicht!" gab Jo zurück.
    "Tut mir leid." Sie gab Jo den Hausschlüssel. "Hier! Bringen Sie ihn bei Gelegenheit bei mir vorbei!"
    "Keine Sorge!"

    *

    "Der Kerl, der uns von der Straße gedrängt hat, hatte auch einen Ohrring!" stellte Jo fest, als Rosa in ihren Wagen gestiegen und davongefahren war.
    April zuckte die Achseln.
    "Spielt das jetzt noch eine Rolle, Jo?"
    "Ich weiß es nicht."
    Sie gingen ins Haus und befanden sich wenige Augenblicke später an dem Ort, an dem es passiert war. Zwischen dem Tisch und dem Kamin lagen gut vier Schritte. Zuviel für eine Leiche. Jo hatte ein paar Tatort-Fotos aus den Akten herausgenommen und holte sie nun aus der Jackett-Innentasche heraus.
    "Angenommen, Claire lebte noch, nachdem Miles sie in Panik verließ und hat sich in Richtung Kamin geschleppt....", begann Jo.
    "Aber warum in Richtung Kamin?" warf April ein. "Das Telefon steht in entgegengesetzter Richtung! Ich an Claires Stelle hätte versucht, dorthin zu gelangen!"
    "Ja, das ist merkwürdig. Und dann ist da auch noch die Mordwaffe, diese Bronzefigur. Wenn Claire sie aus Versehen heruntergerissen hat, dann hätte sie niemals dort gefunden werden können, wo sie auf den Fotos zu sehen ist!"
    April hob die Schultern. "Und? Wie bringst du das zusammen?"
    "Vielleicht war Miles gar nicht der Mörder, auch wenn er es glaubt. Vielleicht kam der wirkliche Mörder erst, als Miles schon weg war!"

    *

    Der Chevy humpelte über eine schlaglochreiche Piste zu Camdons Schrottplatz. J.B.Camdon stand auf einem großen Schild, dessen Farbe schon ziemlich abgeblättert war.
    "Da vorne steht ja der Abschleppwagen mit dem Kennzeichen, das wir suchen!" meinte April und deutete dabei mit der Rechten.
    Jo nickte.
    "Ja, und da vorne steht ein verbeulter Chrysler - ohne Schilder."
    Jo stoppte den Chevy und sie stiegen aus. Vor der Bürobaracke stand ein stämmiger Kerl in den Vierzigern. Er hatte etwas Bauch, der die Nähte seiner blauen Latzhose bis aufs äußerste spannte. Zwischen den Fingern hielt er eine Zigarette, während er den Blick mißtrauisch auf die Ankömmlinge gerichtet hielt. Ein zweiter, etwas älterer Mann, dessen Schläfen schon grau waren, kam aus der Baracke. Offenbar hatte ihn das Motorengeräusch des Chevys herbeigelockt.
    "Können wir etwas für Sie tun?" fragte der Grauhaarige, der den Eindruck machte, hier der Boß zu sein.
    "Sie sind J.B. Camdon?" fragte Jo.
    Der Graue nickte. "Ja. Sind Sie hier, um sich ein paar Teile für Ihren Chevy zu suchen?"
    "Nein", erwiderte Jo, während er zusammen mit April zu dem verbeulten Chrysler ging. An der Seite war ein deutlicher Kratzer. Und Lackspuren gab es auch. Lackspuren, die mit ziemlicher Sicherheit zu dem Landrover paßten.
    "Das dürfte er sein!" flüsterte April.
    "Der ist nicht zu verkaufen!" drang Camdons Stimme an Walkers Ohr.
    "Warum nicht?" fragte Jo.
    "Weil er mir nicht gehört. Deshalb."
    "Und wem gehört er?"
    Camdon kam ein paar Schritte näher. Der andere folgte ihm wie ein Schatten und warf dabei die Zigarette weg, um sie auszutreten. "Was wollen Sie wirklich? Sind Sie ein Bulle?"
    "Sehe ich so aus?"
    Camdon verzog das Gesicht. "Wenn Sie schon so fragen..."
    Jo schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Bulle. Und wenn der Wagen geklaut ist, dann kümmert mich das nicht weiter!"
    "Ach, so einer sind Sie! Aber ich

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