Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Alt­mar­sia­ni­sche Be­rich­te spra­chen von ei­ner zwar hei­ßen aber er­träg­li­chen Welt, die vor über zwei­hun­dert­tau­send Jah­ren an­schei­nend wei­ter von der Son­ne ent­fernt ge­stan­den hat­te.
    Auch an der Ve­nus war der Krieg nicht spur­los vor­über­ge­gan­gen. His­to­ri­sche Fil­me zeig­ten weit­läu­fi­ge An­sied­lun­gen mar­sia­ni­scher Ko­lo­nis­ten.
    Sie wa­ren ver­schwun­den; un­ter­ge­gan­gen im Bom­ben­ha­gel und Strahl­be­schuß der an­grei­fen­den De­ne­ber, die auch den ehe­ma­li­gen Sau­er­stoff­be­stand­teil der At­mo­sphä­re durch ein kom­pli­zier­tes Kern­um­wand­lungs­ver­fah­ren ver­nich­tet hat­ten.
    Nur die Nord­pol­fes­tung schi­en die Kriegs­er­eig­nis­se über­dau­ert zu ha­ben. Sie war von vorn­her­ein un­ter größ­ter Ge­heim­hal­tung tief un­ter den Ber­gen des nörd­li­chen Po­les an­ge­legt wor­den. Es war si­cher, daß sie von den De­ne­bern nicht an­ge­grif­fen wor­den war. Sie hat­ten sie nicht ent­deckt.
    Wir ver­mu­te­ten, daß die Ober­flä­chen­groß­städ­te aus­schließ­lich zu dem Zweck ge­baut wor­den wa­ren, die In­va­so­ren ab­zu­len­ken.
    Die Mäch­ti­gen in den Tie­fen der Nord­pol­bun­ker hat­ten mit ho­her Wahr­schein­lich­keit Mil­lio­nen an­de­re Mar­sia­ner ge­op­fert, um selbst un­ent­deckt zu blei­ben.
    Um so zwin­gen­der warf sich für uns die Fra­ge auf, was aus den da­mals Über­le­ben­den ge­wor­den war.
    Der so­gh­mo­li­sche Kreu­zer­kom­man­dant schi­en sich dar­über we­nig Ge­dan­ken zu ma­chen. Wenn er sie für er­wä­gens­wert hielt, dann nur des­halb, um die Si­tua­ti­on in­ner­halb der Fes­tung ab­schät­zen zu kön­nen.
    In die­ser Hin­sicht war ich bes­ser in­for­miert. Han­ni­bal und ich wa­ren be­reits ein­mal jen­seits der ge­wal­ti­gen Schutz­schir­me ge­we­sen. Dort hat­ten wir kein or­ga­ni­sches Le­ben mehr vor­ge­fun­den. Al­ler­dings hat­ten wir nur einen Bruch­teil der un­ter­ve­n­u­si­schen An­la­gen ge­se­hen.
    Acht­zehn Stun­den nach un­se­rer Lan­dung hat­te der So­gh­mo­ler erst­mals die Ge­duld ver­lo­ren und von sei­ner Or­bit­stel­lung aus das Wir­kungs­feu­er auf die »1418« er­öff­net.
    Der Punkt­be­schuß war ziel­genau ge­we­sen. Kei­ner der nie­der­peit­schen­den Waf­fen­strah­len hat­te die Schutz­schir­me des Ge­hirns be­rührt.
    Der blaumar­kier­te Lan­de­platz hat­te sich in ei­ne Land­schaft mit aus­bre­chen­den Vul­ka­nen ver­wan­delt.
    Als un­se­re Schutz­schir­me zu zer­bre­chen droh­ten und ich so­eben auf gut Glück star­ten woll­te, hat­te der Ve­nus­kom­man­deur ein zwei­tes Mal ein­ge­grif­fen.
    Sei­ne Strahl­schüs­se hat­ten die Schir­me des Schwe­ren Kreu­zers ge­streift. Die­se War­nung war we­sent­lich erns­ter ge­we­sen als die ers­te.
    Der Frem­de hat­te sein Feu­er so­fort ein­ge­stellt und war wei­ter in den Raum aus­ge­wi­chen. Von da an war Ru­he ge­we­sen.
    Die Fol­gen des Über­falls wa­ren für uns äu­ßerst un­an­ge­nehm ge­we­sen. Plötz­lich hat­te die »1418« wie ein ein­sa­mer Ge­birgs­gip­fel aus den nur lang­sam ab­küh­len­den Kra­tern her­aus­ge­ragt.
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter wa­ren wir von ei­nem der ro­sa­far­be­nen Zug- oder Ro­ta­tor­fel­der er­faßt wor­den, wie wir sie schon auf dem Mars ken­nen­ge­lernt hat­ten.
    Der Ve­nus­kom­man­deur hat­te ein­ge­grif­fen und das Schiff mehr als hun­dert Ki­lo­me­ter weit nach Os­ten ver­setzt. Dort stan­den wir jetzt auf ei­nem gleich­ar­ti­gen Lan­de­feld, das im Ge­gen­satz zum ers­ten hell­rot mar­kiert war.
    Vor et­wa vier Stun­den hat­te der so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant mit uns Kon­takt auf­ge­nom­men. Jetzt war er so­weit, wie ich ihn hat­te ha­ben wol­len; näm­lich ver­hand­lungs­be­reit.
    Han­ni­bal mein­te da­zu, ihm wä­ren die Fel­le weg­ge­schwom­men. Die­se Auf­fas­sung teil­te ich nicht hun­dert­pro­zen­tig, aber grund­sätz­lich ge­se­hen hat­te der Klei­ne recht.
    Der So­gh­mo­ler hat­te ei­ne Nie­der­la­ge nach der an­de­ren er­lit­ten. Nun woll­te er zu ei­nem greif­ba­ren Er­geb­nis kom­men.
    So­lan­ge wir na­he der Fes­tung stan­den,

Weitere Kostenlose Bücher