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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­mit­teln, ob wir zur Nach­fol­ge der al­ten Mar­sia­ner be­fä­higt wa­ren oder nicht, und die­se Prü­fung wür­de sich nicht nach den ir­di­schen Vor­stel­lun­gen vom Wert und der Un­ver­letz­bar­keit mensch­li­chen Le­bens rich­ten.
    Das wa­ren mei­ne Über­le­gun­gen. Ob sie rich­tig wa­ren oder nicht, wür­de die na­he Zu­kunft wei­sen.
     
    Die Vor­be­rei­tun­gen lie­fen auf Hoch­tou­ren. Die Plas­maflot­te war in stän­di­ger Be­we­gung und lie­fer­te Pro­vi­ant, Ge­rä­te, Mon­tu­ren und was sonst noch al­les für ei­ne Ex­pe­di­ti­on wie die vor­ge­se­he­ne von­nö­ten war. Die Plas­ma­rau­mer wur­den un­ter­stützt von der 1418, die die Stre­cke Er­de-Mars um ein Viel­fa­ches schnel­ler zu­rück­le­gen konn­te als die ter­ra­ni­schen Raum­schif­fe, da­für je­doch auch ein weitaus ge­rin­ge­res La­de­vo­lu­men hat­te. Als ers­te La­dung ka­men fünf­tau­send An­ti­tron­hel­me auf dem Mars an, ge­nug für ei­ne Be­sat­zung von drei­tau­send Mann und den Er­satz für et­wai­ge Aus­fäl­le. Die Hel­me wa­ren von äu­ßers­ter Wich­tig­keit. Soll­ten wir auf un­se­rer Rei­se mit den Or­ghs oder an­de­ren sug­ge­s­tiv be­gab­ten In­tel­li­gen­zen in Ver­bin­dung kom­men, wa­ren die Hel­me un­ser ein­zi­ger Schutz. Sie be­hü­te­ten das mensch­li­che Ge­hirn da­vor, ei­nem sug­ge­s­ti­ven Ein­fluß zu er­lie­gen. Bei dem letz­ten Be­such der Or­ghs auf dem Mars hat­ten sie ei­ne ent­schei­den­de Rol­le ge­spielt. Sie al­lein hat­ten es fer­tig­ge­bracht, den Or­ghs den Ein­druck zu ver­mit­teln, daß die Be­sat­zung des Mars und die mit ihr völ­kisch ver­wand­te Mensch­heit der Er­de mit den üb­li­chen Or­gh-Me­tho­den nicht klein­zu­krie­gen sei­en.
    Um die Pro­vi­ant­menge ab­zu­schät­zen, die für un­ser Un­ter­neh­men be­nö­tigt wur­de, hat­ten wir die vor­aus­sicht­li­che Dau­er der Ex­pe­di­ti­on we­nigs­tens un­ge­fähr be­stim­men müs­sen. Selbst­ver­ständ­lich gab es für ei­ne der­ar­ti­ge Be­stim­mung kei­ner­lei An­halts­punk­te. Han­ni­bal und ich hat­ten uns im Ein­ver­neh­men mit meh­re­ren Wis­sen­schaft­lern schließ­lich auf ein Jahr ge­ei­nigt. Was soll­te es? Ir­gend­ei­ne Zahl war bes­ser als gar kei­ne. Die BA­PU­RA über­nahm al­so für ein Jahr Pro­vi­ant und sons­ti­ge Be­darfs­mit­tel. Wenn die Rei­se län­ger dau­er­te …
    Nun, wir wür­den se­hen.
    Die Wer­bung von Frei­wil­li­gen schritt mun­ter fort. Ich weiß bis heu­te nicht, wel­chem Um­stand wir un­se­ren Er­folg zu ver­dan­ken hat­ten: der Lust zum Aben­teu­er oder der Er­kennt­nis, daß man, wenn im Miß­lin­gens­fall die Er­de oh­ne­hin zum Tod ver­dammt war, sich eben­so­gut zu ei­nem Selbst­mord­un­ter­neh­men mel­den kön­ne. Viel­leicht spiel­ten auch bei­de Mo­ti­ve zu­sam­men. Auf je­den Fall hat­ten wir kei­ne Schwie­rig­keit, ei­ne ge­eig­ne­te Be­sat­zung zu­sam­men­zu­trom­meln. Je­der Res­sort­lei­ter warb Frei­wil­li­ge für sein ei­ge­nes Fach­ge­biet. Ich, als Be­fehls­ha­ber und oh­ne Fach­ge­biet, war für »All­ge­mei­nes« ver­ant­wort­lich. Das heißt: zu wer­ben brauch­te ich ei­gent­lich kaum. Zu An­fang hat­te ich mir mei­ne Auf­ga­be – und die der an­de­ren Füh­rungs­kräf­te – als un­ge­mein schwie­rig vor­ge­stellt. Die dar­auf­fol­gen­den Ta­ge je­doch ent­wi­ckel­ten sich zu ei­ner nach­hal­ti­gen Lek­ti­on in Po­si­ti­vis­mus und Man-soll-die-Leu­te-nicht-für-schlech­ter-hal­ten-als-sie-sind.
    Ein Bei­spiel da­für sei, stell­ver­tre­tend für vie­le an­de­re, hier er­wähnt. Ich saß in mei­nem Ar­beits­zim­mer und brü­te­te über Lis­ten mit La­dungs­zif­fern. Die Plas­maflot­te hat­te so­eben die letz­te Lie­fe­rung ab­ge­setzt, und ich woll­te mich ver­ge­wis­sern, daß die Ist-La­dung des mar­sia­ni­schen Su­per­schlacht­schiffs mit der Soll-La­dung über­ein­stimm­te. Ich be­tä­tig­te mit Hin­ge­bung mei­nen Tisch­rech­ner, als sich Phi­lip Bot­cher, mein Ad­ju­tant, über In­ter­kom mel­de­te. Auf dem Bild­schirm wirk­te sein blei­ches, erns­tes Ge­sicht, als wol­le er um Ent­schul­di­gung bit­ten.
    »Sir, Don

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