Programmierung ausgeschlossen
sich an, in den Hyperraum zu gehen. Ich habe hier unten ein paar Meßgeräte installiert, die mir im Augenblick des Übertritts hoffentlich ein paar Daten liefern, aus denen wir auf das Prinzip des marsianischen Überlichtflugs schließen können.«
Josua Aich schob sich von links ins Bild.
»Das ist auch meine Meinung, Sir«, sagte er.
»Snofer …?« fragte ich einfach.
»Ist in Ordnung«, nickte Scheuning. »Er brauchte wirklich nur Gesellschaft. Ich bleibe selbstverständlich hier, bis wir das Schlimmste überstanden haben.«
»Ich auch«, schloß Aich sich an.
»Noch etwas«, begann Scheuning von neuem. »Die Theorie der Automata gibt keine eindeutige Auskunft darüber, ob dieser Eintritt in den Hyperraum, wenn wir den Namen schon einmal gebrauchen wollen, von dem Autopiloten in eigener Machtvollkommenheit eingeleitet wird, oder ob er dazu ein Kommando braucht. Weisen Sie bitte die Piloten an, darauf zu achten, ob auf ihren Konsolen irgendwo eine neue und wahrscheinlich besonders auffallende Leuchtmarkierung erscheint. Was sie dann zu tun haben, das überlasse ich Ihrer Entscheidung.«
Ich nickte.
»Okay, bleiben Sie im Bild!«
Die Bildfläche blieb angeschaltet. Scheuning und Aich machten sich an den Meßgeräten zu schaffen, die sie im Triebwerksraum aufgebaut hatten. Hinter ihnen sah ich die mächtigen Metalldome fremder Maschinen, die die für die Triebwerke benötigten, ungeheuren Energien nach unbekannten Prinzipien erzeugten. Die beiden Professoren entfernten sich von dem Aufnahmegerät, bis ich ihre Stimmen nicht mehr hören konnte. Snofer war nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich ruhte er sich aus.
Ich sah auf dem Bildschirm einen kleinen Ausschnitt des Wandteils, der ausschließlich den Anzeigen marsianischer Meßinstrumente vorbehalten war. Es war das übliche Bild. Das Wahrnehmungsvermögen der alten Marsianer mußte auf einem anderen Prinzip beruht haben als das unsere. Unsere Instrumente hatten Zeiger, die auf einen Zahlenwert deuteten, oder zeigten in digitaler Ausführung die Zahl selbst. Die Marsianer schienen nichts von Zahlen gehalten zu haben. Bei ihnen übermittelte die Farbe eines Lichtsignals die gewünschte Information. Farben hatten für die Herren dieser uralten Technologie dieselbe Bedeutung wie für uns Zahlen. Ihr Sehvermögen mußte eine fast unglaubliche Fähigkeit besessen haben, selbst die geringfügigsten Farbvariationen voneinander zu unterscheiden. Das sichtbare Spektrum der elektromagnetischen Strahlung umfaßte den Längenwellenbereich von 4000 bis 7000 Angströmeinheiten. Nach monatelanger Beobachtung der marsianischen Meßanzeigen waren unsere Wissenschaftler zu der Ansicht gelangt, daß die Marsianer zwei Farben, deren Wellenlängen nur um zehn Angström auseinanderlagen, eindeutig voneinander zu unterscheiden gewußt hatten. Wo das unempfindliche menschliche Auge nur die sechs Grundfarben wahrnahm, nämlich Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett, da hatten die Marsianer insgesamt dreihundert verschiedene Farben deutlich voneinander unterscheiden können.
Wir waren uns darüber im klaren, daß selbst dreihundert Farben, so unglaublich das auch klingen mochte, nicht ausreichten, um all die verschiedenen Zahlenwerte zu ersetzen, die unsere Meßinstrumente lieferten. Unsere Fachleute waren daher zu dem Schluß gekommen, daß auch die räumliche Anordnung der einzelnen Signale unter- und zueinander einen Informationsgehalt besitzen müsse. Farbe und Organisation, das also waren die beiden Grundzüge der marsianischen Meß- und Regeltechnik. Und
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