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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sich an, in den Hyper­raum zu ge­hen. Ich ha­be hier un­ten ein paar Meß­ge­rä­te in­stal­liert, die mir im Au­gen­blick des Über­tritts hof­fent­lich ein paar Da­ten lie­fern, aus de­nen wir auf das Prin­zip des mar­sia­ni­schen Über­licht­flugs schlie­ßen kön­nen.«
    Jo­sua Aich schob sich von links ins Bild.
    »Das ist auch mei­ne Mei­nung, Sir«, sag­te er.
    »Sno­fer …?« frag­te ich ein­fach.
    »Ist in Ord­nung«, nick­te Scheu­ning. »Er brauch­te wirk­lich nur Ge­sell­schaft. Ich blei­be selbst­ver­ständ­lich hier, bis wir das Schlimms­te über­stan­den ha­ben.«
    »Ich auch«, schloß Aich sich an.
    »Noch et­was«, be­gann Scheu­ning von neu­em. »Die Theo­rie der Au­to­ma­ta gibt kei­ne ein­deu­ti­ge Aus­kunft dar­über, ob die­ser Ein­tritt in den Hyper­raum, wenn wir den Na­men schon ein­mal ge­brau­chen wol­len, von dem Au­to­pi­lo­ten in ei­ge­ner Macht­voll­kom­men­heit ein­ge­lei­tet wird, oder ob er da­zu ein Kom­man­do braucht. Wei­sen Sie bit­te die Pi­lo­ten an, dar­auf zu ach­ten, ob auf ih­ren Kon­so­len ir­gend­wo ei­ne neue und wahr­schein­lich be­son­ders auf­fal­len­de Leucht­mar­kie­rung er­scheint. Was sie dann zu tun ha­ben, das über­las­se ich Ih­rer Ent­schei­dung.«
    Ich nick­te.
    »Okay, blei­ben Sie im Bild!«
    Die Bild­flä­che blieb an­ge­schal­tet. Scheu­ning und Aich mach­ten sich an den Meß­ge­rä­ten zu schaf­fen, die sie im Trieb­werks­raum auf­ge­baut hat­ten. Hin­ter ih­nen sah ich die mäch­ti­gen Me­tall­do­me frem­der Ma­schi­nen, die die für die Trieb­wer­ke be­nö­tig­ten, un­ge­heu­ren Ener­gi­en nach un­be­kann­ten Prin­zi­pi­en er­zeug­ten. Die bei­den Pro­fes­so­ren ent­fern­ten sich von dem Auf­nah­me­ge­rät, bis ich ih­re Stim­men nicht mehr hö­ren konn­te. Sno­fer war nir­gend­wo zu se­hen. Wahr­schein­lich ruh­te er sich aus.
    Ich sah auf dem Bild­schirm einen klei­nen Aus­schnitt des Wand­teils, der aus­schließ­lich den An­zei­gen mar­sia­ni­scher Meß­in­stru­men­te vor­be­hal­ten war. Es war das üb­li­che Bild. Das Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen der al­ten Mar­sia­ner muß­te auf ei­nem an­de­ren Prin­zip be­ruht ha­ben als das un­se­re. Un­se­re In­stru­men­te hat­ten Zei­ger, die auf einen Zah­len­wert deu­te­ten, oder zeig­ten in di­gi­ta­ler Aus­füh­rung die Zahl selbst. Die Mar­sia­ner schie­nen nichts von Zah­len ge­hal­ten zu ha­ben. Bei ih­nen über­mit­tel­te die Far­be ei­nes Licht­si­gnals die ge­wünsch­te In­for­ma­ti­on. Far­ben hat­ten für die Her­ren die­ser ur­al­ten Tech­no­lo­gie die­sel­be Be­deu­tung wie für uns Zah­len. Ihr Seh­ver­mö­gen muß­te ei­ne fast un­glaub­li­che Fä­hig­keit be­ses­sen ha­ben, selbst die ge­ring­fü­gigs­ten Farb­va­ria­tio­nen von­ein­an­der zu un­ter­schei­den. Das sicht­ba­re Spek­trum der elek­tro­ma­gne­ti­schen Strah­lung um­faß­te den Län­gen­wel­len­be­reich von 4000 bis 7000 Angst­rö­mein­hei­ten. Nach mo­na­te­lan­ger Be­ob­ach­tung der mar­sia­ni­schen Meß­an­zei­gen wa­ren un­se­re Wis­sen­schaft­ler zu der An­sicht ge­langt, daß die Mar­sia­ner zwei Far­ben, de­ren Wel­len­län­gen nur um zehn Angst­röm aus­ein­an­der­la­gen, ein­deu­tig von­ein­an­der zu un­ter­schei­den ge­wußt hat­ten. Wo das un­emp­find­li­che mensch­li­che Au­ge nur die sechs Grund­far­ben wahr­nahm, näm­lich Rot, Oran­ge, Gelb, Grün, Blau und Vio­lett, da hat­ten die Mar­sia­ner ins­ge­samt drei­hun­dert ver­schie­de­ne Far­ben deut­lich von­ein­an­der un­ter­schei­den kön­nen.
    Wir wa­ren uns dar­über im kla­ren, daß selbst drei­hun­dert Far­ben, so un­glaub­lich das auch klin­gen moch­te, nicht aus­reich­ten, um all die ver­schie­de­nen Zah­len­wer­te zu er­set­zen, die un­se­re Meß­in­stru­men­te lie­fer­ten. Un­se­re Fach­leu­te wa­ren da­her zu dem Schluß ge­kom­men, daß auch die räum­li­che An­ord­nung der ein­zel­nen Si­gna­le un­ter- und zu­ein­an­der einen In­for­ma­ti­ons­ge­halt be­sit­zen müs­se. Far­be und Or­ga­ni­sa­ti­on, das al­so wa­ren die bei­den Grund­zü­ge der mar­sia­ni­schen Meß- und Re­gel­tech­nik. Und

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