Programmierung ausgeschlossen
übergeordneten Kontinuum. In dieser Zwischenzone gibt es energetische Schwingungen unbekannter Art. Im Augenblick des Übertritts haben unsere Triebwerke die BAPURA ebenfalls in einen schwingenden Zustand versetzt, wenn Sie sich das vorstellen können …«
»Nein, kann ich nicht!« unterbrach ich ihn trocken.
Er sah mich eine Sekunde lang irritiert an, dann fuhr er fort, als hätte ich überhaupt nichts gesagt:
»Die Triebwerke sind offenbar bestrebt, eine Resonanz zwischen den Schwingungen des Zwischenkontinuums und denen der BAPURA herzustellen. Je genauer die beiden Frequenzen übereinstimmen, desto rascher bewegt sich das Raumschiff. Der Weg, den es dabei zurücklegt, durchschneidet ohne allen Zweifel die Krümmung des vierdimensionalen Raumes. Auf diese Weise werden Geschwindigkeiten erzielt, die nach unserer Schätzung«, dabei warf er Josua Aich einen aufmunternden Blick zu, »um ein Millionenfaches über der Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen liegen, wenn man sie in das Vier-D-Kontinuum zurückrechnet.«
»Was er sich nicht zu sagen getraut«, erklärte Aich mit einem feinen Lächeln, »ist, daß wir für diese Zwischenzone schon einen Namen gefunden haben. Aufgrund ihrer Eigenschaften haben wir sie die ›Resonanz-Krümmungszone‹ genannt.«
Ich konnte nicht anders, ich mußte lachen.
»Meine Herren, ich weiß mir die Mühe zu schätzen, die Sie sich machen, um mir anhand eines Modellbildes unsere Lage zu verdeutlichen. Aber ich muß Ihnen gestehen, daß ich nicht mitkomme. Vielleicht versuchen Sie, die Sache mathematisch zu modellieren. Wo die Anschauung nicht weiterhilft, da muß man sich mit Gleichungen begnügen. Übrigens: nachdem Sie sich bisher über das Transportmedium ausgelassen haben, durch das wir uns bewegen, wie wäre es, wenn Sie auch paar Worte über die Art des Transportes verlören?«
Scheuning kratzte sich mürrisch den Kopf.
»Da sind wir noch nicht soweit gediehen«, brummte er. »Fest steht lediglich, daß die BAPURA sich durch den Resonanzkrümmungsraum bewegt wie ein Körper, der mit Überschallgeschwindigkeit durch die Luft fliegt. Es entsteht eine Schockwelle, die die Form eines Paraboloids hat. Natürlich ist die energetische Struktur der BAPURA-Schockwelle grundsätzlich verschieden von der des akustischen Überschall-Schocks.«
Er sah mich fragend an, als wolle er sich vergewissern, daß ich ihm diese Feststellung auch abnahm. Dann sprach er weiter:
»Die Schockwelle entstand in dem Augenblick, in dem die BAPURA, um in das Zwischenkontinuum einzutreten, einen ungeheuerlichen Potentialunterschied überwand, bei dem potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt wurde. Natürlich ist hier nicht von konventionellen Energieformen die Rede. Ich sollte besser immer sagen: das Äquivalent der potentiellen Energie …«
»Nein, nein, ich verstehe schon«, unterbrach ich ihn. »Wir können uns hier nur mit Denkmodellen behelfen. Wenn ich Sie richtig verstehe, war es also beim Eintritt in die Resonanz-Krümmungszone so, als ob die BAPURA von einem hohen Berg herunterfiele?«
»Als hätte sie einen Sturz aus bedeutender Höhe getan, ja«, bestätigte Scheuning. »Natürlich nur bildlich gesprochen.«
»Klar doch!« lachte ich. »Unsere Art der Fortbewegung ließe sich also zutreffend mit dem Ausdruck ›Hochsturz-Parabolflug‹ bezeichnen, nicht wahr?«
Scheuning verzog säuerlich das Gesicht.
»Ich weiß nicht, Sir …«, begann er.
Ich kam nicht dazu, ihm weiter zuzuhören. Ein Mentalimpuls von ungewöhnlicher Intensität erreichte mich. Er kam von Hannibal.
»Großer!« hörte ich: »Etwas
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