Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
un­ter­wegs be­geg­ne­ten, hat­ten zu­meist nur Prel­lun­gen er­lit­ten. Hier und da fan­den wir einen, der sich den Arm ge­bro­chen hat­te. Wir hal­fen, wo wir konn­ten, und wo es au­ßer­halb un­se­rer Macht lag, da ba­ten wir die Leu­te, still­zu­lie­gen und auf den Arzt zu war­ten.
    Bei un­se­rer Rück­kehr in den Kom­man­do­stand harr­te un­ser ei­ne neue Über­ra­schung. Die Bild­schir­me hat­ten den Be­trieb wie­der auf­ge­nom­men. Das hieß: die Meß­bild­schir­me wa­ren noch im­mer au­ßer Be­trieb. Aber die Schir­me, die die Ein­drücke der Au­ßen­bord­ka­me­ras und der Or­ter­ge­rä­te ver­mit­tel­ten, wa­ren wie­der in­takt. Ich at­me­te er­leich­tert auf, als ich auf ei­ner der größ­ten Bild­flä­chen das ver­trau­te Bild des Alls sah: sil­bern glit­zern­de Ster­ne auf schwar­zem Hin­ter­grund. Ich war zu we­nig Astro­nom, um zu er­ken­nen, ob das Bild be­kann­te Kon­stel­la­tio­nen zeig­te oder nicht. Mir ge­nüg­te es zu wis­sen, daß wir die mör­de­ri­sche Re­so­nanz-Krüm­mungs­zo­ne end­lich ver­las­sen hat­ten und in un­ser ver­trau­tes Kon­ti­nu­um zu­rück­ge­kehrt wa­ren.
    Auch im Kom­man­do­stand reg­te man sich wie­der. Die Be­wußt­lo­sen wa­ren zu sich ge­kom­men und ar­bei­te­ten sich un­ter den Trüm­mer­mas­sen her­vor. Das wüs­te Durch­ein­an­der wur­de zu­sätz­lich be­lebt von ei­ner si­cher­lich nach Tau­sen­den zäh­len­den Men­ge von mar­sia­ni­schen Klein- und Klein­stro­bo­tern, die so eif­rig an der Ar­beit wa­ren, als gä­be es tat­säch­lich noch ei­ne Aus­sicht, die BA­PU­RA je­mals wie­der in flug­tüch­ti­gen Zu­stand zu ver­set­zen. Die Be­sat­zung des Kom­man­do­stands war knapp vier­zig Mann stark ge­we­sen. Dar­un­ter gab es kei­nen ein­zi­gen Schwer­ver­letz­ten. Der schlimms­te Fall war der von Ste­pan Tronss­kij, der sich das rech­te Bein aus­ge­ku­gelt hat­te. Ab­ge­se­hen da­von gab es noch ein Dut­zend Ge­hirn­er­schüt­te­run­gen, so­wie zahl­lo­se Beu­len und Schürf­wun­den. Wir wa­ren, das muß­te man dem Schick­sal las­sen, noch ein­mal mit ei­nem blau­en Au­ge da­von­ge­kom­men.
    Ich war da­bei, mei­ne Leu­te zu sor­tie­ren, da nä­her­ten sich mir, quer über das Trüm­mer­feld kom­mend, zwei Ge­stal­ten. Ich er­kann­te Jo­sua Aich und Pro­fes­sor Scheu­ning. Aich trug einen wei­ßen Ver­band um die Stirn, durch den hier und da ein fri­scher Blut­fleck hin­durch­schim­mer­te. Scheu­nings brei­tes Ge­sicht da­ge­gen wies meh­re­re blaue Stel­len auf, die so gut ver­teilt wa­ren, daß es ei­nem schwer­fiel, sei­ne grim­mi­ge Mie­ne ernst zu neh­men.
    »Ich weiß ge­nau, wie es vor sich ging, Sir!« rief er mir schon von wei­tem zu und schwang da­zu die Faust, als sei ich es, der an dem gan­zen Un­glück schuld war.
    »So«, sag­te ich, als er schließ­lich vor mir stand: »Dann las­sen Sie mich’s mal hö­ren!«
    Er hol­te tief Luft, aber das schi­en ihm nicht son­der­lich gut zu be­kom­men, denn er ver­zog das Ge­sicht zu ei­ner ganz fürch­ter­li­chen Gri­mas­se, so daß ich das La­chen kaum ver­knei­fen konn­te. Mit et­was we­ni­ger Elan, als er ur­sprüng­lich ge­plant hat­te, er­klär­te er:
    »Aich und ich sind uns dar­über ei­nig, daß die Rück­kehr ei­nes Raum­schif­fes wie der BA­PU­RA in das vier­di­men­sio­na­le Kon­ti­nu­um ein all­mäh­li­ches, stu­fen­wei­ses Ab­schal­ten des pa­ra­bo­li­schen Schock­fel­des er­for­dert, wel­ches das Fahr­zeug vor sich her­schiebt.«
    Er sah mich auf­for­dernd an, als müs­se mir schon auf­grund die­ser Äu­ße­rung der un­er­meß­li­che Um­fang sei­ner Weis­heit klar­ge­wor­den sein.
    »Na und?« mach­te ich.
    Er prus­te­te em­pört.
    »Das ist doch glas­klar!« rief er ve­he­ment, aber die Beu­len und Schram­men mach­ten ihm er­neut einen Strich durch die Rech­nung und lie­ßen ihn schmerz­haft zu­sam­men­zu­cken. »Völ­lig klar!« hauch­te er. »Der Me­cha­nis­mus, der einen sol­chen Vor­gang kon­trol­liert, muß un­ge­heu­er kom­pli­ziert sein. Hin­zu kommt, daß er seit bei­na­he zwei­hun­dert­tau­send Jah­ren nicht mehr ak­ti­viert wor­den ist. Er funk­tio­nier­te al­so nicht rich­tig. Er

Weitere Kostenlose Bücher