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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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bau­te das gan­ze Feld mit ei­nem Ruck ab oder tat sonst ir­gend et­was, wo­durch die BA­PU­RA um ein Haar zer­ris­sen wor­den wä­re.«
    »Das ist ei­ne in­ter­essan­te Hy­po­the­se«, ant­wor­te­te ich ge­las­sen. »Aber zwei an­de­re Din­ge wä­ren für mich im Au­gen­blick weitaus wich­ti­ger.«
    Er nahm mir mein man­geln­des In­ter­es­se nicht übel.
    »Und die wä­ren?« frag­te er.
    »Ers­tens: in wel­chem Raum­sek­tor be­fin­den wir uns? Und zwei­tens: was kann ge­tan wer­den, um ei­ne Wie­der­ho­lung des Un­glücks zu ver­hin­dern?«
    Er warf einen Blick auf die Bild­schir­me.
    »Die ers­te Fra­ge ist wahr­schein­lich recht ein­fach zu be­ant­wor­ten – falls wir uns noch nicht all­zu­weit von der Er­de ent­fernt ha­ben und falls Sie die Zif­fer nicht bis auf acht­zehn Stel­len Ge­nau­ig­keit brau­chen. Aber die zwei­te Fra­ge …«, er zuck­te hilf­los mit den Schul­tern, und sein no­to­risch ver­bis­se­nes Ge­sicht zeig­te auf ein­mal ein freund­li­ches Lä­cheln: »Sie er­war­ten doch nicht im Ernst von uns, daß wir da­für schon ei­ne Ant­wort pa­rat ha­ben, oder?«
    Ich schlug ihm auf die Schul­ter.
    »Kei­nes­wegs, Pro­fes­sor! Brin­gen Sie mir ei­ne halb­wegs ge­naue Ant­wort auf die ers­te Fra­ge, und ich wer­de Ih­ren Na­men in der Welt der Wis­sen­schaft rüh­men, wo im­mer sich Ge­le­gen­heit da­zu bie­tet!«
     
    Wir mach­ten Be­stands­auf­nah­me. Die Ka­ta­stro­phe hat­te elf Be­sat­zungs­mit­glie­dern das Le­ben ge­kos­tet: neun Män­nern und zwei Frau­en. Wir be­stat­te­ten sie, in­dem wir die Lei­chen in Raum­an­zü­ge klei­de­ten, die das Em­blem der Ge­hei­men Wis­sen­schaft­li­chen Ab­wehr und das der ver­ei­nig­ten Erd­völ­ker tru­gen, und sie durch ei­ne Schleu­sen­öff­nung in das Weltall hin­aus­trei­ben lie­ßen.
    An­sons­ten gab es kei­ne Ver­let­zun­gen, de­ren un­se­re Ärz­te mit dem von der Er­de mit­ge­brach­ten Ge­rät nicht hät­ten Herr wer­den kön­nen. Wir wa­ren, um es in ei­nem Wort zu sa­gen, glimpf­lich da­von­ge­kom­men. Das Un­glück hät­te eben­so­gut die Hälf­te oder drei Vier­tel der Mann­schaft ver­nich­ten kön­nen. Fast woll­te man an ei­ne gü­ti­ge Macht glau­ben, die ih­re schüt­zen­de Hand über uns hielt. Und wer moch­te wis­sen … viel­leicht war es so!
    Atem­be­rau­bend er­wies sich im Ver­lauf der nächs­ten zehn Stun­den die Ak­ti­vi­tät der mar­sia­ni­schen Ro­bo­ter. Sie wa­ren über­all, in al­len Grö­ßen, For­men und Funk­tio­nen, zu Hun­der­ten, zu Tau­sen­den. Und sie brach­ten fer­tig, was kei­ner von uns für mög­lich ge­hal­ten hät­te: sie be­sei­tig­ten die Trüm­mer, und aus Er­satz­tei­len, die sie in un­er­müd­li­cher Ar­beit her­bei­schlepp­ten, fer­tig­ten sie neue Ge­rä­te und Ma­schi­nen. Die Auf­räum­ar­bei­ten nah­men ins­ge­samt sechs Stun­den in An­spruch. So­fort da­nach be­gann der Wie­der­auf­bau, und es war für uns, als sä­hen wir einen Zeitraf­fer­film, der uns zeig­te, wie die In­nen­aus­stat­tung ei­nes Raum­schiffs in­stal­liert wur­de. Wir konn­ten die Ma­schi­nen förm­lich wach­sen se­hen!
    Mit­ten in all dem Durch­ein­an­der mel­de­te sich Pro­fes­sor Scheu­ning von neu­em. Er kam, an­statt mich an­zu­ru­fen, zu mir in den Kom­man­do­stand, wo ich mit ei­ner Grup­pe mei­ner Of­fi­zie­re die un­ge­heu­re Ak­ti­vi­tät der Ro­bo­ter be­staun­te. Er hielt sich nicht lan­ge mit ei­ner Be­grü­ßung auf, son­dern steu­er­te durch die Men­ge der vor mir Ste­hen­den di­rekt auf mich zu und brach­te mit freu­de­strah­len­der Mie­ne her­vor:
    »Wir ha­ben es, wir ha­ben es! Es lag ge­ra­de noch an der Gren ze un­se­rer Mög­lich­kei­ten. Noch ein paar hun­dert Licht­jah­re wei­ter, und wir hät­ten nichts mehr aus­ma­chen kön­nen!«
    »Wir – das sind Sie und Pro­fes­sor Aich, neh­me ich an«, ant­wor­te­te ich ei­ni­ger­ma­ßen ver­wirrt. »Aber was ist es ?«
    Er war über­rascht, bei­na­he ver­letzt.
    »Aber, Sir … Sie ga­ben mir doch den Auf­trag zu er­mit­teln, wie weit wir von der Er­de ent­fernt sind!«
    Ich er­in­ner­te mich wie­der. Im Zu­ge der all­ge­mei­nen Auf­re­gung hat­te ich mein

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