Programmierung ausgeschlossen
baute das ganze Feld mit einem Ruck ab oder tat sonst irgend etwas, wodurch die BAPURA um ein Haar zerrissen worden wäre.«
»Das ist eine interessante Hypothese«, antwortete ich gelassen. »Aber zwei andere Dinge wären für mich im Augenblick weitaus wichtiger.«
Er nahm mir mein mangelndes Interesse nicht übel.
»Und die wären?« fragte er.
»Erstens: in welchem Raumsektor befinden wir uns? Und zweitens: was kann getan werden, um eine Wiederholung des Unglücks zu verhindern?«
Er warf einen Blick auf die Bildschirme.
»Die erste Frage ist wahrscheinlich recht einfach zu beantworten – falls wir uns noch nicht allzuweit von der Erde entfernt haben und falls Sie die Ziffer nicht bis auf achtzehn Stellen Genauigkeit brauchen. Aber die zweite Frage …«, er zuckte hilflos mit den Schultern, und sein notorisch verbissenes Gesicht zeigte auf einmal ein freundliches Lächeln: »Sie erwarten doch nicht im Ernst von uns, daß wir dafür schon eine Antwort parat haben, oder?«
Ich schlug ihm auf die Schulter.
»Keineswegs, Professor! Bringen Sie mir eine halbwegs genaue Antwort auf die erste Frage, und ich werde Ihren Namen in der Welt der Wissenschaft rühmen, wo immer sich Gelegenheit dazu bietet!«
Wir machten Bestandsaufnahme. Die Katastrophe hatte elf Besatzungsmitgliedern das Leben gekostet: neun Männern und zwei Frauen. Wir bestatteten sie, indem wir die Leichen in Raumanzüge kleideten, die das Emblem der Geheimen Wissenschaftlichen Abwehr und das der vereinigten Erdvölker trugen, und sie durch eine Schleusenöffnung in das Weltall hinaustreiben ließen.
Ansonsten gab es keine Verletzungen, deren unsere Ärzte mit dem von der Erde mitgebrachten Gerät nicht hätten Herr werden können. Wir waren, um es in einem Wort zu sagen, glimpflich davongekommen. Das Unglück hätte ebensogut die Hälfte oder drei Viertel der Mannschaft vernichten können. Fast wollte man an eine gütige Macht glauben, die ihre schützende Hand über uns hielt. Und wer mochte wissen … vielleicht war es so!
Atemberaubend erwies sich im Verlauf der nächsten zehn Stunden die Aktivität der marsianischen Roboter. Sie waren überall, in allen Größen, Formen und Funktionen, zu Hunderten, zu Tausenden. Und sie brachten fertig, was keiner von uns für möglich gehalten hätte: sie beseitigten die Trümmer, und aus Ersatzteilen, die sie in unermüdlicher Arbeit herbeischleppten, fertigten sie neue Geräte und Maschinen. Die Aufräumarbeiten nahmen insgesamt sechs Stunden in Anspruch. Sofort danach begann der Wiederaufbau, und es war für uns, als sähen wir einen Zeitrafferfilm, der uns zeigte, wie die Innenausstattung eines Raumschiffs installiert wurde. Wir konnten die Maschinen förmlich wachsen sehen!
Mitten in all dem Durcheinander meldete sich Professor Scheuning von neuem. Er kam, anstatt mich anzurufen, zu mir in den Kommandostand, wo ich mit einer Gruppe meiner Offiziere die ungeheure Aktivität der Roboter bestaunte. Er hielt sich nicht lange mit einer Begrüßung auf, sondern steuerte durch die Menge der vor mir Stehenden direkt auf mich zu und brachte mit freudestrahlender Miene hervor:
»Wir haben es, wir haben es! Es lag gerade noch an der Gren ze unserer Möglichkeiten. Noch ein paar hundert Lichtjahre weiter, und wir hätten nichts mehr ausmachen können!«
»Wir – das sind Sie und Professor Aich, nehme ich an«, antwortete ich einigermaßen verwirrt. »Aber was ist es ?«
Er war überrascht, beinahe verletzt.
»Aber, Sir … Sie gaben mir doch den Auftrag zu ermitteln, wie weit wir von der Erde entfernt sind!«
Ich erinnerte mich wieder. Im Zuge der allgemeinen Aufregung hatte ich mein
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